Dortmund. Borussia Dortmund hat den Einzug ins CL-Achtelfinale durch ein 1:1 gegen den FC Sevilla vorerst verpasst. Die Vorzeichen sind aber gut.

Der Mann tat, was er konnte: Immer wieder ruderte Edin Terzic mit den Armen und fuchtelte mit den Fingern, zeigte Laufwege auf, trieb nach vorne. Doch die vielen Ideen und Impulse des Trainers von Borussia Dortmund erreichten seine Spieler nur in seltenen Momenten – und so stand am Ende ein 1:1 (1:1)-Unentschieden im Champions-League-Gruppenspiel gegen den FC Sevilla, von dem niemand so recht wusste, was er damit anfangen sollte. Einerseits hielten die Dortmunder ihre Gäste in der Tabelle auf Distanz und wahrten fünf Punkte Vorsprung gegenüber Rang drei. Andererseits versäumten sie die Gelegenheit, sich vorzeitig den Einzug ins Achtelfinale zu sichern.

Das diffuse Gefühl nach Schlusspfiff entsprach dem über weite Strecken zähen Spiel: Vor 81.000 Zuschauern waren beide Mannschaften äußerst abwartend in die Partie gegangen. Sie konzentrierten sich erst einmal auf die Absicherung des eigenen Tors. Und das gelang den Gästen aus Sevilla mit ihrer dichtgestaffelten Fünfer-Abwehrkette zunächst besser: Sie ließen keine Dortmunder Chancen zu und wurden ihrerseits gefährlich – doch der Ex-Schalker Ivan Rakitic verfehlte freistehend aus 13 Metern das Tor (12.).

Zwei ehemalige Bundesliga-Profis sorgen für die Sevilla-Führung

Der Führungstreffer der Spanier war dann eine Co-Produktion zweier ehemaliger Bundesligaspieler: Rakitic trat einen Freistoß aus dem Halbfeld, Salih Özcan und Jude Bellingham ließen den früheren Bayern-Profi Tanguy Nianzou gewähren – und der köpfte freistehend ein (18.). Erst danach näherten sich auch die Dortmunder mal dem Tor an: Karim Adeyemi eroberte rechts den Ball, spielte ihn aber anstatt auf den völlig alleingelassenen Mittelstürmer Anthony Modeste auf den Torhüter Bono (24.).

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Der Ausgleich aber sollte wenig später fallen: Der BVB konterte, Bellingham gab im exakt richtigen Moment nach rechts auf Thomas Meunier, lief durch in den Strafraum und drückte die leicht abgefälschte Hereingabe des Belgiers in Richtung Tor. Abgefälscht durch Nianzou trudelte die Kugel über die Linie (35.). Wieder einmal setzte der 19-Jährige einen entscheidenden Akzent, es war Bellinghams vierter Treffer im vierten Champions-League-Gruppenspiel. Dieser war zwar mehr gewollt als gekonnt, aber das war den Dortmundern egal. Sie übernahmen nun die Spielkontrolle, konnten dies aber nicht in Chancen ummünzen – und mussten sich nach gut einer Stunde bei Gregor Kobel bedanken, der nach vierwöchiger Verletzungspause wieder im Tor stand: Erik Lamela kam nach einem Eckball im Fünfmeterraum an den Ball, hatte reichlich Platz und Zeit – schoss aber Kobel an, der sich auf der Linie so breit machte, wie er eben konnte (67.).

Meunier-Verletzung bereitet dem BVB ein paar Sorgenfalter

Beim BVB fehlten über weite Strecken die Dynamik und das Feuer, die zuletzt unter anderem für die erfolgreiche Aufholjagd beim 2:2 gegen den FC Bayern gesorgt hatten. Und wenn der Ball doch mal durch eine erfolgreiche Pressingaktion erobert wurde, ging er dank schlampiger Pässe oder schlechter Entscheidungen schnell wieder verloren. Ohne große Höhepunkte trudelte die Partie ihrem Ende entgegen, die verletzungsbedingte Auswechslung des Rechtsverteidigers Thomas Meunier sorgte noch einmal für Sorgenfalten – dann war es vorbei. Und der BVB braucht nun zwei Punkte aus den beiden verbleibenden Partien, um sicher die K.o.-Runde zu erreichen.

Hier gibt es den Live-Ticker Borussia Dortmund gegen FC Sevilla zum Nachlesen

BVB - FC Sevilla