Hamburg. Die Rollstuhlbasketballer der BG Baskets starten am Wochenende in die neue Saison. Inklusionsprojekte sind dem HSV-Team ebenso wichtig.

Mit einem anspruchsvollen Doppelspieltag beginnt an diesem Wochenende für die Rollstuhlbasketballer der BG Baskets die neue Bundesligasaison. Am Sonntag (15 Uhr) empfangen sie in der Wilhelmsburger edel-optics.de Arena den aktuellen deutschen Vizemeister RSB Thuringia Bulls, am Montag (12 Uhr) geht es an selber Stelle gegen die Doneck Dolphins Trier.

Dabei müssen die BG Baskets zunächst noch auf die Nationalspielerinnen Anne Patzwald und Mareike Miller verzichten, die aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Verfügung stehen. U-23-Nationalspieler Luc Weilandt hat die Verletzung, die ihn die Teilnahme an der U-23-WM in Thailand kostete, dagegen überwunden und steht ebenso wie Ex-Nationalspieler Kai Möller wieder zur Verfügung.

BG Baskets: Klares Saisonziel möchte der HSV nicht aussprechen

Ein klares Saisonziel in der Zehnerliga möchte der HSV nicht aussprechen, man weiß die anderen Teams noch nicht einzuschätzen. Auf die ersten vier Endrundenränge zu schauen, wäre jedoch arg optimistisch. „Wir starten in die Saison mit einem jungen Team, das jedes Spiel für seine Entwicklung benötigt“, sagt Spielertrainer Alireza Ahmadi. „Mit unserem neuformierten Team gilt es, so schnell wie möglich in unseren Rhythmus zu kommen“, ergänzt Co-Trainer Peter Richarz.

Richarz steht als einer der besten deutschen Ausbilder junger Talente für den „Entwicklungskurs“ der Hamburger. Als Trainer der deutschen U-23-Nationalmannschaft hat er das Team bei der WM vor wenigen Wochen auf Rang vier geführt. „Unser Konzept ist es, junge Spieler gut zu entwickeln“, sagt David Schulze, der Koordinator der BG Baskets, „unsere Neuzugänge passen in dieses Konzept perfekt hinein.“

Der französische Center Mamady Traore (19), Paul Jachmich (21) und der Brite Kallum Stafford (23), der aus Metz an die Elbe wechselte, wollen bei den BG Baskets den nächsten Schritt in ihrer Karriere gehen. Traore kommt vom französischen Vizemeister CS Meaux Basket Fauteuil und hat selbst den Kontakt nach Hamburg gesucht. „Es spricht für unsere Strukturen und unsere Arbeit beim HSV, dass sich ein Talent wie Mamady, das bereits international Erfahrungen gesammelt hat, für uns entschieden hat“, sagt Schulze.

BG Baskets: Team auch für viele Inklusionsprojekte

U-23-Nationalspieler Jachmich spielte in der vergangenen Saison beim Ligakontrahenten RBC Köln 99. Er studiert Sport und hat in Hamburg neben dem seit vier Wochen laufenden Training schon einen ersten Einsatz als Referent beim zweiten Schwerpunkt der BG Baskets hinter sich gebracht. Denn neben dem Leistungssport im Ligabetrieb steht das Team auch für viele Inklusionsprojekte überall in Hamburg. „Bildung und Begegnung sind für uns ganz wichtig“, sagt Schulze.

Etwa einmal in der Woche besuchen Spieler des Teams Schulen und vermitteln in Workshops, wie der Rollstuhl als Sportgerät funktioniert. Sie bauen damit Vorurteile und Barrieren im Kopf ab und vermitteln Verständnis für die Lebenssituationen von Menschen mit Behinderung – zeigen aber auch Chancen und Möglichkeiten auf. „Aktive Leistungssportler können als große Vorbilder dienen“, weiß Schulze. Sehr häufig sind Jugendliche fasziniert, wenn sie selbst erleben, was mit einem Rollstuhl so alles geht.

Neben den Schulprojekten gibt es auch eine regelmäßige Zusammenarbeit mit Trägern wie dem DRK, dem ASB, der Diakonie sowie Workshops in Unternehmen wie Unilever. „Wir haben damit nicht nur die Möglichkeit, weiter für Inklusion zu sensibilisieren“, sagt Schulze, „es ist auch eine Gelegenheit, unseren Spielern eine berufliche Perspektive abseits des Parketts aufzuzeigen.“