Essen. Ingrid Mickler-Becker feierte große Erfolge als Leichtathletin. Vor ihrem 80. Geburtstag blickt sie auf ihre Karriere zurück.

Diese Frau ist so vielseitig wie kaum eine andere in der deutschen Sportgeschichte. Olympia-Siebte 1960 im Hochsprung, Olympia-Vierte 1964 im Weitsprung, Olympiasiegerin 1968 im Fünfkampf und schließlich Olympiasiegerin 1972 mit der deutschen Sprintstaffel: Ingrid Mickler-Becker war über ein Jahrzehnt ein Leichtathletik-Star. Am Montag feiert die Sportlerin des Jahres von 1968 und 1971 ihren 80. Geburtstag. „Ich fühle mich nicht wie 80. Das Leben hat es gut mit mir gemeint. Ich kann noch alles machen, was ich will“, sagt die bis heute leidenschaftliche Golfspielerin. „Ich habe scheinbar einiges richtig gemacht, ohne es zu wissen.“

Ingrid Mickler-Becker ist nicht nur ein sportliches Multi-Talent, sondern auch eine unterhaltsame Erzählerin. Wenn sie sie sich an die Stationen ihrer Karriere erinnert, sprudeln die Worte aus ihr heraus. Schon früh zeigte sich ihre außergewöhnliche Bewegungsbegabung. Erst im Turnen, dann in der Leichtathletik, obwohl sie im westfälischen Geseke alles andere als optimale Bedingungen hatte. „Unsere Weitsprunganlage war im wahrsten Sinne des Wortes eine Grube“, sagt sie. „Ich bin dann ab und zu nach Büren gefahren. Unser altes Auto haben wir dann so gestellt, dass ich in dessen Scheinwerferlicht einigermaßen trainieren konnte.“