Berlin. Die deutschen Basketballer spielen bei der EM wie im Rausch und sorgen vor dem Halbfinale gegen Spanien für Begeisterung.

Die Partynacht sollte gerade beginnen, da trat Gordon Herbert schon auf die Bremse. Nicht auf die Euphoriebremse, sondern auf die Schuldenbremse. Nein, er werde es seinem italienischen Kollegen Gianmarco Pozzecco nicht gleichtun, der seinen Spielern nach dem Sensationssieg im Achtelfinale der Europameisterschaft gegen Topfavorit Serbien seine Kreditkarte für die Nacht überlassen hatte, sagte der Basketball-Bundestrainer. Im Scherz hatte er erzählt, dass Kapitän Dennis Schröder ihn nach dem überraschenden 107:96-Erfolg des deutschen Teams im Viertelfinale dieser Heim-EM gegen Titelkandidat Griechenland zwar danach gefragt habe, aber „ich bin dreimal geschieden, der Mannschaft würde das Limit auf meiner Kreditkarte nicht gefallen“. Am Mittwoch stellte Gordon aber klar, dass Schröder ihn nie wirklich gefragt hatte.

Das Team dürfte es verkraftet haben, denn der Fokus am trainingsfreien Mittwoch lag ohnehin nicht auf Feierlichkeiten, sondern auf Erholung. „Ein bisschen ausgelassen dürfen wir schon sein, aber das darf der Regeneration nicht im Weg stehen“, sagte der Berliner Johannes Thiemann. Und Franz Wagner, der kommende deutsche Topstar, betonte gar, nach einem Gläschen Apfelsaft das denkwürdige Duell mit Griechenland „schnellstens vergessen zu wollen. Jetzt zählt nur Spanien“. Diese Aussagen vor dem Halbfinalduell am Freitagabend (20.30 Uhr/RTL und MagentaSport) gegen den Weltmeister verdeutlichen, dass diese Mannschaft ihren Job noch lange nicht als erledigt ansieht – das begeistert.