München. Clemens Wickler und Nils Ehlers starteten für den Eimsbütteler TV – und mussten nun eine herbe Enttäuschung verkraften.

Was er sich denn am Sonntag noch anschauen wolle bei den European Championships, wurde Clemens Wickler am Sonnabendnachmittag gefragt, als er nach dem Viertelfinalaus auf dem Münchner Königsplatz stand. „Keine Ahnung“, sagte der Beachvolleyball-Vizeweltmeister von 2019, „eigentlich hatte ich ganz andere Pläne.“ Halbfinale und Finale hätte der gebürtige Starnberger, der mit seinem aus Berlin stammenden Spielpartner Nils Ehlers (28) am Bundesstützpunkt in Hamburg trainiert und für den Eimsbütteler TV startet, bei seiner Heim-EM am Sonntag absolvieren wollen.

Aber nach der 0:2 (15:21, 14:21)-Abreibung, die ihnen die norwegischen Titelverteidiger und Olympiasieger Anders Mol/Christian Sörum verpasst hatten, mussten die besten deutschen Nationalspieler den Abschlusstag der Multisport-EM als Touristen begehen.

European Championships enden ernüchternd

Chancenlos war das Duo, das sich im Herbst 2021 nach dem überraschenden Rücktritt von Wicklers langjährigem Kompagnon Julius Thole (25) zusammengefunden hatte, gegen die Weltranglistenneunten gewesen. „Das war eine echte Klatsche. Wir haben nicht geschafft, das zu spielen, was wir uns vorgenommen hatten. Der Aufschlagdruck hat gefehlt, bei einigen Bällen standen wir falsch. Dann hast du gegen die beiden keine Chance“, räumte Abwehrmann Wickler (27) ein.

Mit ihrem Ausscheiden endete die Heim-EM für die deutschen Strandvolleyballer ernüchternd. Von neun gestarteten Teams, fünf davon weiblich, hatten es drei ins Viertelfinale geschafft. Viel Arbeit also – und einer wird dabei wohl nicht mehr mithelfen. Jürgen Wagner, Head of Beachvolleyball im deutschen Verband, will in Kürze im Zuge der Querelen mit der DVV-Spitze seinen Rückzug bekannt geben. Für Ehlers/Wickler und die anderen Nationalteams geht die Reise zunächst in Timmendorfer Strand weiter. Dort stehen am ersten September-Wochenende die deutschen Meisterschaften an.