Herning. Das Minimalziel ist mit der Olympia-Qualifikation geschafft. Doch nach dem WM-Springen sprachen alle vom spektakulären Sturz.

André Thieme raufte sich die Haare und war fassungslos. Nach einem Sturz des Europameisters verpasste die deutsche Springreiter-Mannschaft bei den Weltmeisterschaften in Dänemark am Freitag eine Medaille. „Das ist wahrscheinlich der peinlichste Moment in meinem Leben, weil ich weiß, wer da alles zugeschaut hat“, sagte der Springreiter.

Ahlmann sichert Olympia-Qualifikation

Der Europameister aus Plau am See schied nach dem Sturz mit Chakaria aus. Christian Ahlmann aus Marl sicherte als letzter Reiter mit seinem Pferd Dominator der Mannschaft von Bundestrainer Otto Becker in Herning immerhin den fünften Platz und damit die Olympia-Qualifikation.

„Das ist einfach nur schade für die Mannschaft“, sagte Thieme zu seinem Sturz vom Pferd. „Ich bin enttäuscht von mir selber. Ich bin auf dem Boden gelandet und wusste nicht, was passiert ist.“ Dem Pferd sei aber immerhin nichts passiert.

Thieme muss Parcours zu Fuß verlassen

„Die Stute ist einfach in die Luft gegangen und hat einen abnormalen Sprung gemacht, so dass ich einen unter den Arsch gekriegt habe“, beschrieb er die Szene des Tages. „Und mit einem Mal war es passiert, mit einem Mal war sie weg.“ Thieme musste zu Fuß den Parcours verlassen.

Isabell Werth und der letzte große Ritt auf Bella Rose

„Das ist nicht zu erklären“, kommentierte der Reiter, der im Vorjahr noch im westfälischen Riesenbeck der umjubelte Europameister geworden war. „Ich bin einfach daneben gelandet, das war's.“ Lakonisch fügte er an. „Das Pferd sprang zu gut.“

Schweden gewinnt vor den Niederlanden

„Es ist einfach nur traurig, weil ich etwas für die Mannschaft tun wollte“, sagte Thieme. Er hätte sich sogar ohne den Sturz einen Abwurf leisten können, dann hätte das Team sogar noch Bronze geholt. So gewann Schweden vor den Niederlanden und Großbritannien. „Die Träume wurden jäh beendet“, sagte Bundestrainer Otto Becker: „Das ist bitter.“ (dpa)