Dortmund. Nationalspieler Nico Schulz ist wegen häuslicher Gewalt angezeigt worden. So reagiert Borussia Dortmund.

Wer am Sonntag versuchte, das Instagram-Profil von Nico Schulz anzuwählen, scheiterte. Der Profi des BVB hat seine Seite in dem Sozialen Medium gelöscht, nachdem durch einen Bericht der Bild-Zeitung die massiven Vorwürfe gegen den 29-Jährigen öffentlich geworden waren.

Eine frühere Partnerin hat Strafanzeige wegen häuslicher Gewalt gegen Schulz gestellt. Die Dortmunder Staatsanwältin Sonja Frodermann bestätigte dies dem Sportinformationsdienst. „Es ist aufgrund der Strafanzeige einer Ex-Freundin ein Ermittlungsverfahren anhängig. Es hat eine Hausdurchsuchung gegeben und es wurden Speichermedien sichergestellt“, teilte die Juristin mit. Die Bild-Zeitung verweist in ihrem Bericht auf Mails und Chat-Protokolle, die Teil der Anzeige sein sollen. Die Vorwürfe beziehen sich demnach auf Vorgänge aus dem Jahr 2020.

Nico Schulz steht seit 2019 unter Vertrag bei Borussia Dortmund, die Erwartungen konnte der Linksverteidiger und frühere Nationalspieler nie erfüllen. Der BVB hatte ihn für 25 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim verpflichtet.

BVB-Vertrag von Nico Schulz gilt bis 2024

Der Klub möchte ihn schon lange loswerden, bislang fehlt ein Klub, der Schulz aus seinem bis 2024 laufenden Vertrag herauslösen möchte. Der gebürtige Berliner verdient rund acht Millionen Euro.

BVB denkt noch nicht an eine Suspendierung

Durch die Vorwürfe dürfte es nun wohl noch komplizierter werden, Nico Schulz abzugeben. Der Profi spielt unter dem neuen Trainer Edin Terzic keine Rolle mehr, er darf mittrainieren, muss bei Pflichtspielen allerdings zu Hause bleiben. Die Verantwortlichen haben das Gespräch mit Schulz gesucht, dieser bestreitet die Vorwürfe. An eine Suspendierung denkt der BVB noch nicht, irgendwann könne dem Klub aber die Geduld ausgehen, dringt aus dem Verein.

Am Sonntag veröffentlichte Borussia Dortmund zudem ein offizielle Statement auf der eigenen Internetseite. Die erhobenen Vorwürfe seien für den BVB schockierend, heißt es darin. "Borussia Dortmund ist jedoch kein Verfahrensbeteiligter und hat keinerlei Einsicht in Ermittlungsakten oder in die offenbar vorliegende Strafanzeige." Da es sich um ein schwebendes Verfahren handele und die Sach- und Rechtslage für Borussia Dortmund Stand heute äußerst unklar sei, könne derzeit nicht über arbeitsrechtliche und disziplinarische Maßnahmen verlässlich und rechtssicher entschieden werden.