Magdeburg. Eintracht Frankfurt steht in der 2. Runde des DFB-Pokals. Beim 1. FC Magdeburg gewann der Europa-League-Sieger beim Götze-Debüt 4:0.

Mario Götze hat Eintracht Frankfurt mit einer starken Debüt-Vorstellung in die zweite Runde des DFB-Pokals geführt. Auch dank des ungemein präsenten Rio-Weltmeisters gewann der Europa-League-Sieger sein Erstrundenspiel beim Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg ungefährdet mit 4:0 (2:0). Die Hessen scheinen gewappnet für den Bundesliga-Auftakt am Freitag (20.30 Uhr/Sat.1 und DAZN) gegen Rekordmeister Bayern München.

Bei Götzes erstem Pflichtspieleinsatz, der bis zu seiner Auswechslung 79 Minuten dauerte, schossen Daichi Kamada (4./59.), Jesper Lindström (32.) und der eingewechselte Ex-Leverkusener Lukas Alario (90.) die Eintracht weiter. Nationaltorwart Kevin Trapp (7.) bewahrte den Favoriten vor dem zwischenzeitlichen Ausgleich, indem er einen Foulelfmeter von Magdeburgs Andreas Müller parierte.

Vor der Partie hatte SGE-Sportvorstand Markus Krösche gefordert, „sofort hellwach“ zu sein, was die Eintracht-Profis zu Beginn wörtlich nahmen. Der von der PSV Eindhoven gekommene Götze, vorne im Dreieck mit Rafael Borre und Lindström, schickte Filip Kostic mit einem schönen Doppelpass über die linke Seite. Im klassischen Frankfurt-Stil legte der Serbe flach ab in den Rückraum, von wo Kamada problemlos einschoss.

Magdeburg verschießt früh einen Strafstoß

In einer unterhaltsamen Anfangsphase rannten beide Teams mit viel Energie an - und Magdeburg hätte sofort zurückschlagen können, als Tuta (6.) FCM-Profi Leonardo Scienza im Strafraum foulte. Müller versagten aber erst die Nerven und dann setzte Leon Bell Bell auch noch den Nachschuss an die Latte. Ein zweiter Dämpfer in kürzester Zeit, der die Gastgeber aber unmittelbar nicht aus der Fassung brachte.

Angepeitscht von ihren lautstarken Fans gingen sie weiter aggressiv drauf und beschäftigten die Frankfurter Verteidigung - ohne aber die ganz großen Chancen zu kreieren. Das gelang den Gästen besser, weil der agile Götze als Ballverteiler auftrumpfte. Nach seinem Steilpass scheiterte Ansgar Knauff erst an Magdeburgs Torwart Dominik Reimann, den Abpraller nahm Lindström auf und erhöhte für die effizienten Frankfurter.

Nach der Pause machte Magdeburg wieder mehr Druck, spielte seine Gelegenheiten aber nicht gut genug aus. Während beide Fanlager in der Folge für unschöne Szenen sorgten, Pyro wurde gezündet sowie geworfen und auf der Tribüne gab es Auseinandersetzungen, legten die Eintracht-Profis nach. Wieder jubelte Kamada. Nach einem Ballgewinn tief in der Magdeburger Hälfte fand Borre den Japaner, der mit der Innenseite vollendete.

Union Berlin rettet sich in der Verlängerung, Werder siegt knapp

Werder Bremen zitterte, Union Berlin wankte - doch am Ende setzten sich die Erstligisten durch: Auf ihrem Weg in die zweite Runde im DFB-Pokal benötigten die Favoriten am Montagabend mehr Mühe, als ihnen lieb war. Das Schicksal von Bayer Leverkusen, Köln und Hertha BSC blieb ihnen wenige Tage vor dem Bundesliga-Start aber erspart.

Werder siegte beim Regionalligisten Energie Cottbus mit Ach und Krach mit 2:1 (1:0) und vermied damit ein Erstrundenaus wie im Vorjahr. Der letztjährige Halbfinalist Union benötigte sogar die Verlängerung, um sich im Ost-Duell beim Regionalligisten Chemnitzer FC mit 2:1 (0:0) durchzusetzen.

„So wie wir heute gespielt haben, können wir keine Bundesliga spielen. Ich gehe davon aus, dass wir uns dann anders präsentieren werden“, sagte ein wütender Union-Manager Oliver Ruhnert bei Sky: „Es war ungenügend, was wir heute mit dem Ball gemacht haben. Aber: Wir sind weitergekommen. Andere sind raus.“

Kevin Behrens sorgt für Aufatmen bei Union

Kevin Behrens sorgte mit seinem wuchtigen Kopfballtreffer in der 114. Minute für kollektives Aufatmen bei den Köpenickern. Zuvor hatte Jordan Siebatcheu (64.) die Chemnitzer Führung durch Tobias Müller (62.) egalisiert und den Hauptstadt-Klub damit erst in die Verlängerung gerettet.

Erstliga-Aufsteiger Bremen reichten die Tore von Romano Schmid (43.) und Mitchell Weiser (73.) zum Weiterkommen im ausverkauften Stadion der Freundschaft. Dem eingewechselten Tim Heike (79.) gelang zwar noch der Anschlusstreffer, doch der Ausgleich fiel in einer hitzigen Schlussphase nicht mehr.

„Wir haben unser Ziel erreicht, wir sind weitergekommen“, sagte Torschütze Schmid: „Das war viel Arbeit. Es war sehr wichtig, dass wir Druckphasen überstehen können. Das werden wir auch in der Liga brauchen.“

Zweitligist Darmstadt 98 ließ unterdessen nichts anbrennen. Die Lilien gewannen beim klassentieferen FC Ingolstadt hochverdient mit 3:0 (2:0) und machten Trainer Torsten Lieberknecht damit das perfekte Geschenk an dessen 49. Geburtstag. (sid)