Hamburg. Der Springreiter aus Süddeutschland setzte sich im Stechen durch. Wie es jetzt weitergeht beim Derby in Klein Flottbek.

Wenn es an diesem Freitag (13 Uhr) in der zweiten Qualifikation fürs Deutsche Springderby rundgeht, wird das Augenmerk besonders auf Lokalmatadorin Elisa Marlene von Hacht ruhen. Nachdem die 20 Jahre alte Springreiterin aus Hamburg-Kirchwerder in Durchgang eins am Mittwoch ihr Pferd Lancoon fehlerfrei über den Parcours dirigiert und einen überraschenden fünften Platz belegt hatte, sind die Chancen auf die Finalteilnahme am Sonntag (14.30 Uhr/NDR und ZDF) erstklassig.

Deutsches Springderby: Ganze Familie von Hacht ist dabei

Die gesamte Familie steht hinter dem Erfolg. Seit sechs Jahren befindet sich der Wallach in ihrem Besitz. Mutter Manuela drückte ihrer Tochter in der Arena die Daumen. Vater Wolfgang hatte den Lkw mit Lancoon an Bord nach Klein Flottbek gesteuert. Am Derbytag wird auch der drei Jahre jüngere Bruder Jos präsent sein. „Wir sind stark“, sagte die Hanseatin nach dem Qualifikationscoup. Gemeint sind die Familie – und ihr Pferd. Auch wenn es 1600 Euro Preisgeld gab, ist eine Existenz als Profi eine enorme Hürde.

Folglich möchte Elisa Marlene von Hacht nach bestandenem Abitur an der Stadtteilschule in Kirchwerder eine Ausbildung zur Steuerfachgehilfin absolvieren. Im Hamburger Kader wird sie weiterhin aktiv sein. Und vielleicht kann sie ihren Lancoon im 91. Deutschen Springderby erneut zum Bravourritt bewegen. Das Spezialtraining an einer Nachbildung des drei Meter hohen Walls machte Mut.

Sieger der ersten Qualifikation unter 13 fehlerfreien Teilnehmern wurde der Ire Dermott Lennon (52) auf Gelvins Touch vor Benjamin Wulschner (33/Dahlen) mit Crystall sowie Robert Bruhns (39/Gadow) mit Corbain. Diese Prüfung war mit 25.500 Euro dotiert.

Hans-Dieter Dreher siegt im Championat von Hamburg

Um 70.000 Euro ging es im Championat von Hamburg am Himmelfahrtstag. Im Stechen setzte sich Hans-Dieter Dreher (50/Rheinfelden) im Sattel von Vestmalle Des Cotis mit 44 Hundertstelsekunden Vorsprung durch. „Am letzten Hindernis sind wir volles Risiko gegangen“, sagte der Badener. Nach überstandener Bandscheibenoperation bewies der Routinier ein stabiles Nervenkorsett.

Zweite wurde die Hamburgerin Janne Friederike Meyer-Zimmermann (41) auf dem Hannoveraner Chesmu. „Ich gönne Hansi diesen Triumph“, sagte die junge Mutter. Im Einritt hatte sie miterlebt, wie ihr der Sieg im letzten Ritt des Stechens doch noch entrissen wurde. 18.500 Zuschauer quittierten das spannende Finale mit Applaus.

Der Freitag beginnt um 7.45 Uhr mit der Amateur-Trophy und endet um 20.30 Uhr mit dem Preis des Bauernblatts.