2:1 gegen Phönix Lübeck sorgt für Qualifikation, Teutonia verliert 0:3. Hamburger Fußball-Verband will Saison bis Ende Mai beenden.

HSV II packt es. Pit Reimers sprang HSV-Nachwuchsdirektor Horst Hrubesch in die Arme und hüpfte wie ein 20-Jähriger vor Freude brüllend über den Kunstrasenplatz am HSV-Campus neben dem großen Volksparkstadion. Der 38 Jahre alte Coach der Hamburger U 21 feierte den Schlusspfiff beim 2:1 gegen Phönix Lübeck ausgelassen. Der Sieg bedeutet die Qualifikation des HSV II für die Meisterrunde in der Regionalliga Nord.

Maximilian Großer per Kopf nach einer Ecke von Robin Velasco (12.) und Anssi Suhonen per flachem Freistoß in die Torwartecke (29.) hatten die hochverdiente 2:0-Pausenführung besorgt. Doch das fällige 3:0 verpasste der HSV II – und nach dem umstrittenen Anschlusstreffer von Sebastian Pingel (61.), bei dem der Schiedsrichterassistent den Ball vor dem Zuspiel erst im Aus sah und dann die Fahne wieder runter nahm, zitterte sich der HSV-Nachwuchs nervös ins Ziel.

„Nach dem 1:2 merkten meine Jungs, es gibt was zu verlieren. Sie haben dann viel zu viele Bälle lang gespielt und schnell verloren. Doch das ist heute scheißegal“, sagte Reimers – und dankte dem Fußballgott glücklich für den Abpfiff: „Ich bin froh, dass die Partie nicht noch zehn Minuten länger ging.“

Dämpfer für Teutonia. Die Aufstiegshoffnungen des HSV-II-Staffelrivalen FC Teutonia 05 haben hingegen einen herben Dämpfer erlitten. Bei Spitzenreiter Holstein Kiel II unterlagen die Teutonen mit 0:3. „Wir haben gegen eine sehr gute Mannschaft verdient verloren“, sagte Teutonias Trainer Dietmar Hirsch.

Bei seiner Mannschaft hat er ein Kopfpro­blem ausgemacht. „Wir haben in dieser Saison nur ein Spiel nach einem Rückstand gedreht. Bei unseren vier Niederlagen haben wir jeweils mindestens drei Gegentreffer geschluckt. Läuft es gut, sind wir voll da. Liegen wir hinten, verlieren wir zu oft den Faden. Das hat mehr mit der Einstellung als mit der Aufstellung zu tun“, so Hirsch.

Teutonia muss nun hoffen, dass sich der VfB Lübeck und nicht die SV Drochtersen/Assel als letztes Team für die Meisterrunde qualifiziert. Abhängig davon starten die Teutonen mit vier oder mit sechs Punkten Rückstand in die Meisterrunde. „Wir haben heute einen Big Point liegen gelassen. Es ist blöd, auf andere Teams angewiesen zu sein. Wir schauen nun auf uns und arbeiten daran, schnellstmöglich die Konstanz für eine Spitzenmannschaft zu bekommen“, so Hirsch.

Abstiegsrunde soll beginnen. Trotz des wetterbedingten Ausfalls des kompletten Amateurspieltages am vergangenen Wochenende will der Spielausschuss des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV) die Saison bis Ende Mai beenden. Das soll auch für die Oberliga Hamburg gelten, in der sowohl eine Meister- als auch eine Abstiegsrunde ausgespielt werden, obwohl die Staffeln noch nicht beendet sind.

„Unsere Pläne stehen noch unter Vorbehalt“, sagte der HFV-Spielausschussvorsitzende Frank Flatau. „Aber nach jetzigem Stand können wir am nächsten Wochenende mit den Partien der Abstiegsrunde beginnen, die bereits gespielt werden können. Die Meisterrunde werden wir wohl noch einmal um eine Woche verschieben“, so Flatau.

Das Modell der Meister- und Abstiegsrunde in der Oberliga Hamburg soll im Übrigen bald Geschichte sein. „Für diese Saison war dieser Modus sehr wichtig, um Spiele zu sparen. Aber zur nächsten Saison wollen wir zum ursprünglichen Modus einer einheitlichen Staffel zurückkehren“, versprach Flatau. Die nächste Sitzung des Spielausschusses findet an diesem Montag statt.