Hamburg. Die Party beginnt mit dem Heimspiel der Zweitligafrauen gegen Sorpesee am morgigen Sonntag. Großer Festakt dann für April geplant.

Es war alles so schön geplant gewesen. Mit einem Heimsieg der Zweitligafrauen gegen den Tabellenletzten RC Sorpesee sollten an diesem Sonntag um 16 Uhr in der Sporthalle Hoheluft die Feierlichkeiten eingeläutet werden, mit denen die Volleyballabteilung des Eimsbütteler TV ihres 50-jährigen Bestehens, das sich am Dienstag jährt, angemessen hätte gedenken wollen. Corona jedoch verhindert größere Zusammenkünfte, sodass der große Festakt im April nachgeholt werden soll.

Ganz ohne Frohsinn soll das Jubiläum allerdings nicht verstreichen, denn die Partie der ETV-Frauen gegen Sorpesee findet statt, und für Cheftrainer Ulrich Kahl ist die Zahl 50 durchaus ein Anlass, zurückzuschauen. Schließlich hat der 58-Jährige die mit rund 450 Mitgliedern zu den größten Volleyballabteilungen der Stadt zählende ETV-Sparte, die von Wolf Einfalt geleitet wird, über mehr als 33 Jahre begleitet.

Jubiläum wird als Zweitligist mitgestaltet

„Ich habe einige der Gründungsmitglieder persönlich kennengelernt und verbinde sehr viele schöne Erinnerungen mit dieser Zeit“, sagt er. Für seine Mannschaft sei es „eine sehr spannende Randnotiz, dass wir dieses Jubiläum als Zweitligist mitgestalten können.“ Höher spielte seit dem Aufstieg im Sommer vergangenen Jahres nie eine ETV-Frauenmannschaft. Auch die Männer des Clubs, aktuell Tabellenführer in der 3. Liga Nord, waren noch nie Teil der höchsten deutschen Spielklasse, spielten in den 90er-Jahren in der Zweiten Liga.

Internationale Bekanntheit erlangte die ETV-Volleyballsparte in erster Linie dank ihrer Strandspezialisten. Jörg Ahmann (55) und Axel Hager (52) gewannen bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney (Australien) mit Bronze die erste deutsche Beachvolleyball-Medaille der Geschichte.

Isabel Jaß für die Nachwuchsarbeit zuständig

Clemens Wickler (26) und der mittlerweile zurückgetretene Julius Thole (24) wurden 2019 in Hamburg Vizeweltmeister und schafften es in diesem Jahr in Tokio immerhin ins olympische Viertelfinale. Mit Stefan Hübner (46), aktuell Cheftrainer des Männer-Bundesligisten SVG Lüneburg, der bis 1994 für den ETV spielte, können die Eimsbütteler aber auch einen erfolgreichen Hallennationalspieler vorweisen.

Eine Besonderheit, auf die der Club stolz ist, war im Jahr 2019 die Installation der hauptamtlichen Volleyball-Koordinatorin Isabel Jaß, die insbesondere die Nachwuchsarbeit im Blick hat. „Der ETV hat mir die Möglichkeit gegeben, meine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Dafür bin ich sehr dankbar, genauso wie für den Zusammenhalt besonders in diesen Zeiten“, sagt sie.

Coach: Team darf Gegner nicht unterschätzen

Das Familiäre ist auch der Punkt, den Ulrich Kahl und sein Team als wichtigsten Erfolgsfaktor ausgemacht haben. Die mannschaftliche Geschlossenheit trug das Team in der Premierensaison in Liga zwei zum Klassenerhalt. In ihrer zweiten Spielzeit wollen die „Büttels“ mindestens den einstelligen Tabellenrang erreichen, auf dem sie aktuell als Neunte mit 15 Punkten stehen.

Die drei Punkte gegen das Schlusslicht sind deshalb fest eingeplant, dennoch warnte der Coach sein Team eindringlich davor, den Gegner zu unterschätzen. Schließlich soll nicht auch noch der letzte Rest Partystimmung abhanden kommen.

Die Bundesligamänner der SVG Lüneburg (4., 17 Punkte) empfangen an diesem Sonnabend (20 Uhr, LKH Arena) in Bestbesetzung die United Volleys Frankfurt (3., 22 Punkte).