Hamburg. Sportbehörde und UKE evaluieren die Wirkung der Programme auf die Gesundheit. Ergebnisse der Studie werden 2022 veröffentlicht.

Die Stadt Hamburg investiert seit Jahren zig Millionen in den Sport, saniert, modernisiert ihre Sportanlagen und Schulturnhallen, baut neue dazu. Zwischen 2014 und 2027 wird der Senat dafür rund eine Milliarde Euro ausgegeben haben. Dazu wurden die Sportangebote im öffentlichen Raum erweitert, Stichwort Parksport, die institutionelle Förderung des Hamburger Sportbundes ist zuletzt auf mehr als zwölf Millionen Euro angewachsen. Die Stadt versteht sich als ActiveCity, handelt mehr und mehr nach dieser Maxime.

Welchen Nutzen die Hamburgerinnen und Hamburger von diesen Programmen haben, wie sich mehr sportliche Aktivitäten kurz- und mittelfristig auf ihre Gesundheit auswirken, das wollen jetzt Sportbehörde und Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) in einem gemeinsamen Projekt erforschen. Sie bündeln dafür die vorliegenden Erkenntnisse über den Gesundheitszustand und das Bewegungsverhalten der Bevölkerung.

Sport in Hamburg: Ergebnisse werden 2022 veröffentlicht

Die Ergebnisse fließen in einen Bewegungsbericht ein, der 2022 veröffentlicht werden soll. Dazu werden die umfangreichen Datensätze der „Hamburg City Health Study“ und der multizen­trisch angelegten „Nako Gesundheitsstudie“, die derzeit im UKE durchgeführt werden, ausgewertet und interpretiert.

Die Nako-Studie, ehemals Nationale Kohorte, ist Deutschlands größte Kohortenstudie, bei der 200.000 Menschen zwischen 20 und 69 Jahren zu ihren Lebensumständen und ihrer Krankheitsgeschichte befragt und medizinisch untersucht werden. Für die Hamburg City Health Study wurden 40.000 Hamburgerinnen und Hamburger im UKE durchgecheckt, mussten zahlreiche lange Fragebögen ausfüllen. Nach sieben Jahren werden die Untersuchungen wiederholt.

Erkenntnisse sollen Förderung erfolgreicher machen

Der Gedanke, die sportpolitischen Werkzeuge zu evaluieren, ihre Wirksamkeit zu überprüfen, reifte bei Innen- und Sportsenator Andy Grote (SPD) im Oktober 2018, als Hamburg in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires als eine von sechs Städten weltweit als Global ActiveCity ausgezeichnet wurde.

Hamburg erhielt das Label damals in erster Linie für seine ausgezeichnete sportliche Infrastruktur und sein entwickeltes Vereinswesen, andere Städte wie Liverpool dagegen für ihre speziell die Gesundheit fördernden Maßnahmen. „Wir wollen unsere Wissensbasis über das Bewegungsverhalten erweitern, damit wir den Sport noch zielgerichteter und erfolgreicher fördern können“, sagte Grote.