Hamburg. Dank Zugängen aus Argentinien scheint in dieser Saison mehr möglich als der Klassenerhalt. Über die „argentinische Rückhand“.

Wer nicht weiß, was sich im Hockey hinter dem Begriff „argentinische Rückhand“ verbirgt, der sollte sich eine Aufzeichnung des Feldbundesligaspiels zwischen den Damen des Großflottbeker THGC und Rot-Weiß Köln besorgen. Das Tor, mit dem Eugenia Trinchinetti den Gastgeberinnen sieben Minuten vor Spielende ein verdientes 3:3 sicherte, darf in doppelter Hinsicht als Lehrstück gelten.

Nicht nur, weil die 24-Jährige argentinische Nationalspielerin ist. Sondern vor allem, weil sie die in ihrer Heimat entwickelte Schlagvariante, bei der der Ball bei tiefem Körperschwerpunkt mit der Rückhandkante des Schlägerschafts aufs Tor gebracht wird, in einer Perfektion ausführte, die man in Deutschland in der Regel nur von Nationalstürmern wie Christopher Rühr sieht.

Hockey: GTHGC-Damen können mehr als nur Klassenerhalt

Trotz dieses optischen Höhepunkts wusste Katharina Frank nicht, ob sie das Remis als Punktgewinn einordnen sollte. „Wenn man gegen ein Spitzenteam wie Köln nach einem 1:3-Rückstand zurückkommt, muss man wohl mit einem Punkt zufrieden sein. Aber ich denke, dass mehr drin gewesen wäre für uns“, sagte die Cheftrainerin. Tatsächlich hatte ihr Team nach der Führung durch Belen Iglesias Marcos die Gäste mit Unaufmerksamkeiten zum Toreschießen eingeladen, ehe Monika Polewczak und Trinchinetti zum Ausgleich trafen.

Und auch wenn es am Sonntag gegen Uhlenhorst Mülheim trotz eines Eckentores von Nationalstürmerin Jette Fleschütz in der Schlussminute ebenfalls nur zu einem 1:1 reichte, war zu erkennen, dass die GTHGC-Damen in dieser Saison durchaus mehr als nur den Klassenerhalt anpeilen können. Die Neuzugänge Trinchinetti und Agostina Alonso tun dem Spielaufbau gut, und sie sorgen, so Katharina Frank, „auch dafür, dass die anderen sich davon mitziehen lassen. Die Qualität in Training und Spiel ist bei uns höher als vergangene Saison.“

Hockey: Damen des Uhlenhorster HC an Tabellenspitze

Während Großflottbek mit den zwei Unentschieden auf Rang vier der Gruppe B kletterte, stehen die Damen des Uhlenhorster HC (2:0 gegen Berliner HC, 4:1 gegen Lichterfelde) in Gruppe A und vom Club an der Alster (5:1 gegen Mülheim, 4:1 gegen Köln) in Gruppe B an der Tabellenspitze. Bei den Herren, die allesamt auswärts antraten, ist der Hamburger Polo Club nach zwei Siegen in Mannheim – 4:1 beim TSV, 4:3 beim MHC – auf Rang zwei der Gruppe A bestes von vier Hamburger Teams.