Hamburg. Monatelang ruhte auf Hamburgs Amateurplätzen wegen der Corona-Pandemie der Ball. Jetzt gibt es den nächsten Rückschlag.

Der Spielbetrieb auf Hamburgs Fußballplätzen ist nach anderthalb Jahren weitgehenden Stillstands ins Laufen gekommen, da schockt diese Nachricht aus dem Bezirk Altona Kinder, Jugendliche, Eltern, Vereine, Trainerinnen und Trainer: Das Bezirksamt hat für die Sportanlage Baurstraße in Bahrenfeld per Mail vom 9. September alle Ansetzungen für den Zeitraum vom 11. bis 13. September abgesagt.

15 Fußballspiele fallen aus, auch am Montag das Training für zwölf Jugendmannschaften, weil derzeit kein Platzwart zur Verfügung steht. Der eine ist im Urlaub, ein anderer krank, ein Dritter seit Längerem arbeitsunfähig. Ersatz gibt es nicht. Die für mehrere Millionen Euro umgebaute Baurstraße wird von drei Vereinen bespielt: Altona 93 als Hauptnutzer, dazu der Bahrenfelder SV und der serbische Club Niko Tesla. Jugendliche aus 30 Nationen rennen hier über die dreieinhalb Kunstrasenplätze.

Sportpark Bahrenfeld gesperrt – CDU fordert Taskforce

Personal fehlt überall in Hamburg, selbst bei der inzwischen üblichen Rotation. Arbeitszeiten (Wochenende/Abendstunden), schlechte Bezahlungen sind als Gründe seit Jahren ausgemacht. „Das ist eine Katastrophe, gerade nachdem das Schlimmste wegen Corona überstanden schien und alle sich freuten, dass es wieder losgeht“, klagt Sven Hielscher, Vorsitzender der CDU-Fraktion in der Bezirksversammlung Altona.

Er empfiehlt eine stadtweite Taskforce, die kurzfristig auf Engpässe reagieren kann. Möglich wäre auch, das Hausrecht dem größten Club auf der jeweiligen Anlage zu übertragen. Dazu bedarf es einer Agenda von Rechten, Pflichten und entsprechendem Versicherungsschutz.

Bei Sportsenator Andy Grote (SPD) sind die Probleme angekommen. Im Oktober soll es zu dieser Thematik eine Konferenz mit Vertretern aller sieben Hamburger Bezirke und ihrer Sportreferenten geben. Grundsätzlich ist die Bestellung von Platzwarten Management-Aufgabe der Bezirke. Bei der Finanzbehörde können sie Mehrbedarf anmelden. Dem Bezirksamt Altona wurden für den Haushalt 2021/22 zusätzlich 22.800 Euro für Betriebs- und Unterhaltskosten für die Sportanlage versprochen.