Tokio. Rio-Olympiasiegerin Laura Ludwig verabschiedet sich mit einem Lachen. Im Viertelfinale waren die Gegnerinnen zu stark.

Ein paar Minuten nach dem letzten vergeblichen Hechtsprung im olympischen Sand von Tokio konnte Laura Ludwig schon wieder lachen. Der Traum vom erneuten Gold-Coup fünf Jahre nach der Sternstunde an der Copacabana war ausgeträumt, doch die Freude überwog. „Es war ein ganz cooles Event, wir haben tolle Momente erlebt, es hat sehr viel Spaß gemacht“, sagte die deutsche Beachvolleyball-Queen aus Hamburg nach dem Aus im Viertelfinale: „Olympia ist Olympia, wer nimmt das nicht gerne mit?“

Ihre vierten Sommerspiele endeten nicht im Jubelrausch wie 2016 in Rio – und doch wollte Ludwig nicht groß darüber nachdenken, was hätte sein können. Die 35-Jährige freute sich über das, was war. „Fünfte – das ist unsere beste Platzierung in diesem Jahr“, sagte Ludwig und war „stolz, wie wir hier gespielt haben nach vielen Ups und Downs in der Saison. Hier haben wir gezeigt, was wir können.“

Olympia: Laura Ludwig scheitert knapp

Zusammen mit Margareta Kozuch, ihrer neuen Partnerin nach der Babypause, hatte es nach einer wackligen Gruppenphase zum Achtelfinalsieg gegen die Weltranglistenersten Agatha und Duda aus Brasilien gereicht. Es folgten 44 Minuten harter Kampf beim 0:2 (19:21, 19:21) gegen die Amerikanerinnen April Ross und Alix Klineman. Aber es war eben insgesamt zu wenig für den Einzug ins Halbfinale und die Aussicht auf die Medaillen.

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Als „ein Wechselbad der Gefühle“ beschrieb Kozuch ihr olympisches Debüt im Sand nach 336 Länderspielen in der Halle, empfand „ganz tiefe Enttäuschung und Traurigkeit“, aber auch „Glück“ – und vor allem „eine Art Leere, die ein bisschen Zeit braucht“.

Wie es weitergeht, wussten Ludwig und Kozuch noch nicht. Sie wollen sich nach der Heimreise erstmal zusammensetzen und „gucken, wie wir überhaupt weiterfahren, wie viel Ruhe wir brauchen, wie viel Bock man noch hat“, meinte Fahnenträgerin Ludwig, „es war sehr harte mentale Arbeit, aber es macht halt tierischen Spaß.“

Ludwig Ludwig: Olympia 2024 als Ziel?

Auch als sie nach Olympia 2024 gefragt wurde, blieb die gebürtige Berlinerin vage. „Paris ist eine sehr schöne Stadt, liegt sehr nah an Deutschland“, sagte Ludwig, „wir werden erstmal runterkommen, jede wird sich sammeln, jede hat ihre eigenen Vorstellungen. Dann werden wir uns zusammensetzen – oder auch nicht.“

Mit ihrem Comeback nach der Geburt ihres Sohnes Teo Johnston vor drei Jahren hat Ludwig bewiesen, dass sich Hochleistungssport mit der Mutterrolle verbinden lässt. Doch jetzt sehnt sie sich nach ihrer kleinen Familie: „Mein Herz weint schon, ich will nach Hause.“