Hamburg. Das wichtigste Galopprennen wird am Sonntag aus Hamburg-Horn in alle Welt übertragen. Auch vor Ort ist endlich wieder etwas los.

René Piechulek konnte sein Glück kaum fassen, als er am Sonnabendnachmittag ein großes Buddelschiff und eine Gedenkmünze als Preis für den Sieg beim Großen Hansa-Preis auf der Horner Rennbahn entgegennahm. Der gebürtige Bergheimer gewann das mit 44.000 Euro dotierte Rennen auf Torquator Tasso vor Sunny Queen mit Andrasch Starke und Bauyrzhan Murzabayev auf Nerium. Zuvor war er seinem Trainer Marcel Weiß im Glücksrausch in die Arme gesprungen.

„Das war ein super Rennverlauf mich. Es ist mein erster Gruppe-Sieg in Hamburg und das noch auf dem Galopper des Jahres, ist noch eine Hausnummer höher. Unglaublich!“, strahlte Piechulek, der sich über 25.000 Euro Preisgeld freuen konnte.

Im Vorjahr wurde Hengst Torquator Tasso im 151. Deutschen Derby mit Jockey Jack Mitchell Zweiter. „Ich habe ihn letztes Jahr zwar nicht geritten, aber das ist schon stark, was er letztes Jahr gemacht hat und wie er jetzt daran angeknüpft hat. Das ist richtig gut“, freute sich Piechulek, der auf eine große Feier anlässlich seines Premierensieges aber verzichtete. „Keine Zeit, Sonntag ist Derby. Ich habe wieder ein straffes Programm. Feiern können wir, wenn nach dem Derby Feierabend ist“, sagte Piechulek.

900 Zuschauer kamen Sonnabend zum Derby-Meeting

Und so genoss er es einfach, dass in diesem Jahr wieder Zuschauer auf der Horner Rennbahn zugelassen waren. „Es ist Wahnsinn. Letztes Jahr hatten wir gar keine Stimmung. Jeden Einzelnen, egal ob es 500, 1000 oder 1500 Zuschauer sind, nimmt man wahr. Vor allem nach dem Rennen. Man freut sich immer über Siege, aber wenn sich die Leute mitfreuen, ist es noch etwas anderes“, so der Sieger des Großen Hansa-Preises.

Über die gute Zuschauer-Resonanz freute sich auch Schatzmeister Johann-Heinrich Riekers (51). Knapp 900 von zugelassenen 1000 Zuschauern fanden bei schönem Sommerwetter den Weg nach Horn. Die Stimmung war entspannt, die Menschen hielten sich zum Großteil an die Corona-Regelen. „Das gebührt den Besuchern ein großer Dank. Es ist der optimale Start ins Wochenende. Wir haben sehr gute Rennen gesehen, die Begeisterung ist da“ erklärte Riekers.

Derby erzielt größte mediale Reichweite seiner Geschichte

Am Sonnabend betrug der Wettumsatz in Deutschland 338.011 Euro. Auch International liefen die elf Rennen am Sonnabend aus Sicht des HRC richtig gut. „In Frankreich hatten wir 1,9 Millionen Euro, in der Türkei knapp 500.000 Euro Umsatz. Das ist schon enorm. Wir sind sehr zufrieden“, sagte Schatzmeister Riekers.

Am Sonntag (ab 11.20 Uhr, Livestream auf abendblatt.de) startet der Derby-Sonntag mit dem Höhepunkt um 16.05 Uhr, wenn 20 Pferde im traditionsreichen 152. Deutschen Derby um das Blaue Band gegeneinander antreten. Als Favorit gilt Alter Adler mit Jockey Theo Bachelot.

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Das traditionsreiche Rennen wird zeitversetzt in der ARD-„Sportschau“ gezeigt. Zudem wird das wichtigste Galopprennen in Deutschland auch in die Türkei, die USA, die Vereinigten Arabischen Emirate, Neuseeland, Australien, Sri Lanka, Frankreich und nach Großbritannien und Zypern übertragen.

Eine derart große mediale Reichweite hatte es zuvor noch nie gegeben. „Es wird ein Derbyrennen, in dem es mehrere Favoriten gibt. Das erhöht die Wettchancen. Es gibt mehrere Favoriten. Wir freuen uns drauf“, sagte Riekers. Wer nicht bis zur „Sportschau“ warten möchte: Sie können das Derby hier im Livestream verfolgen.