Hamburg. Sechs Medaillen beim Ruder-Weltcup in Zagreb für die deutsche Rudermannschaft. Oliver Zeidler überragt im Einer

Sie hatten auf Gold gehofft, waren aber mit Bronze letztlich nicht unzufrieden. Beim ersten von drei Ruder-Weltcups in der Olympiasaison zeigte der deutsche Doppelvierer in Kroatiens Hauptstadt Zagreb, dass nach Monaten der sportlichen Krise immerhin wieder mit ihm zu rechnen ist.

Doppelolympiasieger Karl Schulze (33/Berlin), 2016-Goldgewinner Hans Gruhne (32/Potsdam), Max Appel (25/Magdeburg) und der Hamburger Schlagmann Tim Ole Naske (25/RG Hansa) sicherten sich mit 62 Hundertstelsekunden Rückstand auf Polen und elf Hundertstel vor den USA Rang drei. Der Sieg ging mit einer Sekunde Vorsprung vor Polen an die überragenden Esten.

Karl Schulze:"Es war ein extrem enges Rennen"

„Es war ein extrem enges Rennen, das uns gezeigt hat, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber uns noch ein paar Prozent an Power und Geschwindigkeit fehlen. Dafür, dass es das erste Rennen der Saison war, können wir zufrieden sein“, sagte Karl Schulze.

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Nachdem das Paradeboot des deutschen Skullbereichs Anfang April die EM in Varese (Italien) wegen Trainingsrückstands ausgelassen und stattdessen ein Trainingscamp in Portugal absolviert hatte, war der Weltcup in Zagreb zur Standortbestimmung ausgerufen worden. Immerhin hatte der Doppelvierer bei der WM 2019 in Linz (Österreich) als Fünfter und bei der EM 2020 in Posen (Polen) als Sechster die Medaillenränge klar verpasst.

Nicht am Start: Deutschland-Achter mit Hamburger Torben Johannesen

Die Gesamtausbeute von sechs Medaillen sorgte im Deutschen Ruder-Verband (DRV) für Optimismus. „Sechs Medaillen von neun Booten ist ein Schnitt, der sich sehen lässt. Wir müssen aber im Nachgang bewerten, wie wir gefahren sind und wer unsere Konkurrenz war“, sagte Sportdirektor Mario Woldt. Herausragend war die Leistung von Einer-Welt- und Europameister Oliver Zeidler (24/Ingolstadt), der fast fünf Sekunden Vorsprung auf den zweitplatzierten Norweger Kjetil Borch herausfuhr.

Gold holten zudem der Doppelvierer der Frauen und der leichte Doppelzweier mit Jason Osborne (27/Mainz) und Jonathan Rommelmann (26/Krefeld). Silber ging an die beiden Leichtgewichts-Einer mit Katrin Thoma (30/Frankfurt am Main) und Joachim Agne (26/Würzburg).

Nicht am Start war der Deutschland-Achter mit dem Hamburger Torben Johannesen (26/RC Favorite Hammonia). Weil wegen zu weniger Meldungen keine Konkurrenz zustande kam, simulierte das Team stattdessen am Bundesstützpunkt in Dortmund zwei Rennen unter Wettbewerbsbedingungen.