Hamburg. Was das einstige „Kopfball-Ungeheuer“ des HSV von Geburtstagen hält und warum er an seinem Ehrentag untertauchen wird.

Wer eine Idee davon haben will, was Horst Hrubesch zu seinem 70. Geburtstag am kommenden Sonnabend erwartet, der sollte auf Hrubeschs 60. Ehrentag zurückschauen. Da war die Familie Hrubesch „ohne Brimbamborium“ (O-Ton Hrubesch) im Hansapark. „Es gab Currywurst mit Pommes. Und es war ein toller Tag, hat riesigen Spaß gemacht“, sagt der Noch-69-Jährige, der nur eines mehr als runde Geburtstage hasst: runde Geburtstage, die man unnötigerweise im großen Stil feiert.

„Ich habe meine Geburtstage noch nie in großer Form gefeiert“, sagt Hrubesch in der neusten Podcast-Ausgabe „Pur der HSV“. Er habe zahlreiche Medienanfragen (natürlich auch vom Abendblatt) erhalten, ziehe es in dieser Woche allerdings vor, auf Tauchstation zu gehen. Deswegen hat Hrubesch auch alle beim HSV darüber informiert, dass er bis zu seinem Ehrentag im Volkspark eher nicht zu greifen sein wird, sämtliche Anfragen wurden abgelehnt.

Hrubesch lässt im Podcast Leben Revue passieren

Der letzte Tropfen, der Hrubeschs Geburtstagsfass zum Überlaufen brachte, war kürzlich der 60. Geburtstag von Lothar Matthäus, als tagelang in „Bild“, bei Sky und sonst wo Festtagsstimmung herrschte. Darauf kann und will der gebürtige Westfale verzichten.

„Die einzige, die über meinen Geburtstag jubelt, ist meine Mutter“, sagt Hrubesch in dem vereinseigenen Podcast, für den er eine Ausnahme machte und in dem er nicht in 70 Minuten, sondern in sogar knapp 90 Minuten sein Leben Revue passieren ließ. „Ich habe in meinen 70 Jahren viel erlebt. Alles, was jetzt noch kommt, ist eine Zugabe“, sagt der passionierte Hobby-Angler.

Hrubeschs Spitzname: Kopfball-Ungeheuer

Tatsächlich bräuchte man wohl eher 700 Minuten, um Hrubeschs ganzem Wirken gerecht zu werden. Als Spieler: Europameister 1980, Vizeweltmeister 1982, dreimal deutscher Meister und einmal Sieger im Europapokal der Landesmeister 1983 mit dem HSV. Spitzname: das Kopfball-Ungeheuer.

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Als Trainer: Europameister mit Deutschlands U21, Europameister mit Deutschlands U19, Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio. Knapp 20 Jahre beim DFB in nahezu allen Mannschaften, inklusive der deutschen Frauen A-Nationalmannschaft. Spitzname: Onkel Hotte.

Hrubesch: Nachwuchsarbeit beim HSV

Seit vergangenem Sommer ist „Onkel Kopfballungeheuer Hotte“ nun Direktor Nachwuchs beim HSV, wo er als Spieler seine größten Erfolge feierte. Sein allergrößter Erfolg allerdings: All die Titel, Tore und Jubelarien sind „dem Langen“ nie über den Kopf gestiegen.

Hrubesch ist ein Großer – ganz unabhängig von seiner Körperlänge von 1,88 Meter. Und deswegen wird er trotz seiner Geburtstagsallergie dem Abendblatt diesen frühzeitigen Glückwunschtext verzeihen. 70 Zeilen zum 70. Geburtstag: Happy Birthday, Horst Hrubesch!