Hamburg. Während die Damen das Heimrecht für das Viertelfinale bereits sicher haben, wollen die Herren am Wochenende nachziehen.

Fünf Monate Spielpause sind eine harte Zeit für Leistungssportler, und sie können zur Qual werden, wenn die letzten Auftritte vor der Unterbrechung solche waren, die man möglichst schnell vergessen machen wollte. 1:7 bei Rot-Weiß Köln und 0:5 gegen den Stadtrivalen vom Hamburger Polo Club, so lauteten die Resultate, mit denen die Hockeyherren des Uhlenhorster HC in die Winterpause der Feldbundesliga gehen mussten. „Bei uns gab es eine große Unzufriedenheit, vieles war nicht so, wie wir es haben wollten“, sagt Cheftrainer Benedikt Schmidt-Busse.

Vor dem Auftakt in den Hauptrundenendspurt, zu dem die UHC-Herren an diesem Wochenende auswärts in der eigenen Stadt beim Großflottbeker THGC (Sa, 11.30 Uhr, Otto-Ernst-Straße) und beim Harvestehuder THC (So, 12 Uhr, Barmbeker Straße) ansetzen, ist die Verärgerung jedoch längst einer positiven Grundstimmung gewichen. „Wir hatten im November und Dezember eine intensive Nachbereitung mit vielen Gesprächen. Unser Ziel haben wir dabei klar definiert. Wir wollen in die Endrunde und dafür im Viertelfinale möglichst Heimrecht haben“, so Schmidt-Busse.

Um Teil zwei dieser Zielsetzung zu erreichen, muss seine Auswahl, in der der in seine Heimat Südafrika zurückgekehrte Angreifer Lloyd Norris-Jones (35) bis Saisonende fehlen wird, den zweiten Rang in der Gruppe A der zweigeteilten Bundesliga verteidigen, den sie mit vier Punkten Vorsprung auf den HTHC aktuell belegt. „Mit zwei Siegen an diesem Wochenende könnten wir uns in die komfortable Situation bringen, dass die letzten drei Hauptrundenspiele nur noch ein Einspielen auf das Viertelfinale wären“, sagt der Cheftrainer.

UHC-Hockeydamen haben Viertelfinale bereits sicher

Dazu müsse allerdings die individuelle Einsatzfreude ebenso deutlich verbessert werden wie diverse Teamprozesse, die Schmidt-Busse im Herbst missfallen hatten. „Ich glaube, dass wir da über den Winter sehr gut vorangekommen sind“, sagt der 44-Jährige, „deshalb bin ich sehr gespannt, wie wir uns präsentieren werden.“

Deutlich entspannter kann sein UHC-Damenkollege Claas Henkel, der mit seinem Team am Sonnabend (14 Uhr, Wesselblek) den Rüsselsheimer RK empfängt, die verbleibenden fünf Hauptrundenpartien angehen. Bei 25 Zählern Vorsprung auf Rang drei in Gruppe B ist das Heimrecht im Viertelfinale, das die jeweils vier Bestplatzierten jeder Gruppe überkreuz im Modus „best of 2“ mit zwei Heimspielen für den Besserplatzierten austragen, längst gesichert.

Nationalspielerinnen wollen sich für Olympia anbieten

Einen Spannungsabfall über den Winter hat Henkel (41) dennoch nicht feststellen können. „Wir haben überhaupt kein Problem mit dem Fokus. Zum einen, weil meine Nationalspielerinnen richtig heiß darauf sind, sich in der Liga für Olympia anzubieten. Zum anderen, weil alle total glücklich über das Privileg sind, dass wir überhaupt unserem Sport nachgehen dürfen“, sagt er.

Da mit Janne Müller-Wieland (34) und Emily Günther (21) die etatmäßige Innenverteidigung erst nach Ostern wieder zur Verfügung steht, muss Henkel etwas improvisieren. „Aber auch das trägt dazu bei, dass wir den Fokus nicht verlieren“, sagt er.