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Der Fußball-Ticker am Freitag, den 19. März 2021:

Leipzig siegt in Bielefeld und bleibt an Bayern dran

RB Leipzig hat die Pflichtaufgabe im Titelrennen auf der Bielefelder Alm mühsam gelöst und ist bereit für den Showdown mit dem FC Bayern. Der Treffer von Kapitän Marcel Sabitzer (46.) bescherte der überlegenen Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann am Freitagabend den 1:0 (0:0)-Erfolg bei der harmlosen und weiterhin stark abstiegsbedrohten Arminia.

Marcel Sabitzer (o.) gelang kurz nach Wiederanpfiff der entscheidende Treffer für RB Leipzig. Bielefelds Torwart Stefan Ortega hechtete vergeblich.
Marcel Sabitzer (o.) gelang kurz nach Wiederanpfiff der entscheidende Treffer für RB Leipzig. Bielefelds Torwart Stefan Ortega hechtete vergeblich. © dpa | Friso Gentsch

Leipzig verkürzte den Rückstand auf die Bayern vor deren Partie am Sonnabend gegen den VfB Stuttgart auf einen Punkt. Nach der Länderspielpause empfangen die Sachsen den Tabellenführer zum Spitzenspiel.

Corona-Test falsch positiv: 96 darf Quarantäne beenden

Die Corona-Quarantäne des Zweitligisten Hannover 96 ist wegen eines fehlerhaften Befundes vorzeitig aufgehoben wurden. Die PCR-Tests aller Spieler und Teammitglieder, einschließlich des zunächst positiv getesteten Japaners Genki Haraguchi, seien in den vergangenen Tagen negativ gewesen, teilte 96 am Freitagabend mit. Die zuständigen Behörden hoben die angeordnete häusliche Isolation deshalb wieder auf.

Am vergangenen Sonnabend war die Partie der Niedersachsen gegen die Würzburger Kickers kurzfristig wegen des positiven Tests von Haraguchi abgesagt worden. Die Mannschaft begab sich anschließend in Quarantäne. Auch das für Freitag angesetzte Spiel bei Holstein Kiel, das derzeit gleich sechs Coronafälle verzeichnet, wurde verschoben.

Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hatte am Freitag mehrere Zweitliga-Spiele im Zusammenhang mit den jüngsten Coronafällen neu angesetzt. Das nächste Pflichtspiel bestreitet Hannover, das am Samstag sein Mannschaftstraining wieder aufnimmt, am 4. April gegen den HSV. Im Anschluss folgen sechs Partien innerhalb von 17 Tagen.

KSC lässt in Paderborn Punkte liegen

Der Karlsruher SC droht sich aus dem Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga zu verabschieden. Die Badener kamen beim Erstliga-Absteiger SC Paderborn dank großer Moral kurz vor Abpfiff zwar noch zu einem 2:2 (1:0), das Führungstrio VfL Bochum, HSV und Greuther Fürth kann sich im weiteren Verlauf des 26. Spieltags allerdings deutlich absetzen.

Tabellenspitze der 2. Bundesliga
1. Heidenheim 34 / 67:36 / 67
2. Darmstadt 98 34 / 50:33 / 67
3. HSV 34 / 70:45 / 66
4. Düsseldorf 34 / 60:43 / 58
5. FC St. Pauli 34 / 55:39 / 58

Der frühere Paderborner Philipp Hofmann (2.) bescherte dem KSC an alter Wirkungsstätte einen Traumstart, Dennis Srbeny (53.) und Chris Führich (69.) drehten die Partie nach dem Seitenwechsel. Hofmann vergab in der 88. Minute bei einem Foulelfmeter die Chance zum Ausgleich.

Paderborns Linksverteidiger Jamilu Collins sah Gelb-Rot (90.) wegen Zeitspiels, in der zweiten Minute der Nachspielzeit traf schließlich Babacar Guèye doch noch zum 2:2.

Holstein Kiel meldet zwei weitere Corona-Fälle

Zweitligist Holstein Kiel hat zwei weitere Coronafälle. „Bei Nachtestungen im Laufe der Woche sind zwei neue Fälle hinzugekommen“, sagte Sportdirektor Uwe Stöver der „Bild“-Zeitung am Freitag. Damit erhöhte sich die Zahl der Infizierten beim aktuellen Tabellenvierten auf sechs. Der Verein bestätigte dies wenig später in einer kurzen Mitteilung.

Die neuen positiven Fälle seien „mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf das Infektionsgeschehen von vor einer Woche zurückzuführen“, teilte Holstein mit: „Seit Donnerstag sind hingegen keine weiteren positiven Fälle hinzugekommen.“

Die komplette Kieler Mannschaft befindet sich seit dem 11. März, drei Tage nach dem 1:1 bei Aufstiegskonkurrent HSV, in Quarantäne. Diese endet am 24. März. Wegen der positiven Corona-Tests sind bereits die beiden Begegnungen des Pokal-Halbfinalisten beim 1. FC Heidenheim und gegen Hannover 96 abgesagt worden.

Für die Kieler ergibt sich im Rennen um den Bundesliga-Aufstieg ein herausforderndes Programm mit drei englischen Wochen in Folge. Die beiden ausgefallenen Partien sind im April (6. und 14.) neu angesetzt worden. Die „Störche“ haben damit in dem Monat sieben Spiele auf dem Plan, bevor sie am 1. Mai im Halbfinale des DFB-Pokals bei Borussia Dortmund antreten.

Stadion von Mainz 05 erhält neuen Namen

Die Heimspielstätte des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 erhält zur kommenden Spielzeit einen neuen Namen. Der am Saisonende auslaufende Vertrag mit dem bisherigen Namensgeber (Opel) wird nicht verlängert, teilten die Rheinhessen mit. Wie die Arena künftig heißt, stehe zwar schon fest, werde aber erst zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. „Wir sind Opel sehr dankbar, dass Mainz 05 bereits frühzeitig eine Entscheidung in Bezug auf die Namensrechte am Stadion treffen konnte“, sagte Jan Lehmann, Kaufmännischer Vorstand der 05er. Der Verein sei dadurch in der Lage, „einen wirtschaftlich attraktiven Weg zu beschreiten, der uns unabhängig von der Ligazugehörigkeit Planungssicherheit gibt.“

Flick bereut Beleidigung von Salihamidzic

Trainer Hansi Flick von Bayern München hat sich im inzwischen ausgeräumten Streit mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic im Ton vergriffen. „Aus der Emotionalität heraus ist mir ein Satz rausgerutscht, auf den ich nicht stolz bin und der mir auch leid tut“, sagte Flick vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (Sonnabend, 15.30 Uhr/Sky).

Was genau er dem Sportchef an den Kopf geworfen hatte, sagte Flick nicht. Die Bild-Zeitung hatte berichtet, er habe ihn vor einigen Wochen bei einer lautstarken Auseinandersetzung im Teambus angeschrien mit den Worten: „Jetzt halt endlich mal das Maul!“

Die Animositäten seien inzwischen aus der Welt geräumt, bestätigte Flick nun erneut. „Wir haben uns die Hand gegeben und ausgesprochen, damit ist das Ganze vergessen“, berichtete Flick.

Außerdem hätten beide Besserung gelobt. „Wir haben für die Zukunft gesagt: Die Mannschaft und der Staff haben es verdient, dass wieder Ruhe einkehrt, dass wir funktionieren und jeder seinen Job machen kann.“ Salihamidzic und er wollten fortan „die Dinge gemeinsam in die richtigen Bahnen lenken“.

Löw nominiert Younes und Musiala für WM-Qualifikation

Ohne die etablierten Fußball-Nationalspieler Julian Draxler und Julian Brandt, aber wie angekündigt mit den Neulingen Jamal Musiala und Florian Wirtz startet Joachim Löw ins EM-Jahr. Der Bundestrainer nominierte am Freitag insgesamt 26 Spieler für die drei WM-Qualifikationsspiele am kommenden Donnerstag gegen Island und am 31. März gegen Nordmazedonien in Duisburg sowie am 28. März in Rumänien.

Inklusive des 18-jährigen Musiala ist der FC Bayern auch ohne ein DFB-Comeback von Thomas Müller oder Jérôme Boateng gleich mit sieben Spielern im Aufgebot vertreten. Der 17-jährige Florian Wirtz von Bayer Leverkusen ist sogar noch jünger als Musiala. Vor seinem Comeback in der deutschen Nationalmannschaft steht Amin Younes von Eintracht Frankfurt, den Löw nach dreieinhalb Jahren zurückholt.

Der Start in die neue WM-Ausscheidung ist für Löw vor allem ein wichtiger EM-Testlauf. Nach einer Genehmigung durch das Gesundheitsamt Duisburg kann der Bundestrainer doch auf seine in England aktiven Profis Ilkay Gündogan, Timo Werner, Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Ersatztorwart Bernd Leno bauen.

Nicht dabei sind der verletzte Dortmunder Marco Reus, Draxler und Thilo Kehrer von Paris Saint-Germain, Bayerns Viertelfinal-Gegner in der Champions League. Es fehlt auch der Dortmunder Brandt. Löw versammelt seinen Kader am kommenden Montag in Düsseldorf.

Wie von Löw bereits zuvor erklärt, bleiben die vor zwei Jahren aussortierten Ex-Weltmeister Mats Hummels (32), Müller (31) und Boateng (32) in der EM-Warteschleife.

Champions League: Hammerlose für Bayern und BVB

Die Bayern treffen wieder auf Paris, Borussia Dortmund spielt gegen Manchester City: Die beiden deutschen Vertreter haben in der Champions League äußerst schwere Gegner bekommen. Im Halbfinale ist das deutsche Duell möglich.

Die Tabellenspitze in Spanien:

1. Atlético Madrid 38 Sp. / 67:25 Tore / 86 Pkt.
2. Real Madrid 38 Sp. / 67:28 Tore / 84 Pkt.
3. FC Barcelona 38 Sp. / 85:38 Tore / 79Pkt.
4. FC Sevilla 37 Sp. / 52:33 Tore / 74 Pkt.

Titelverteidiger FC Bayern München bekommt es in einer Neuauflage des letztjährigen Endspiels mit Paris Saint-Germain zu tun, Borussia Dortmund trifft direkt auf Topfavorit Manchester City. Die deutschen Fußball-Topclubs haben am Freitag in Nyon die schwerstmöglichen Aufgaben für das Viertelfinale der Champions League zugelost bekommen. Das Team von Trainer Hansi Flick spielt in den beiden Partien am 6./7. April und 13./14. April zunächst in der Allianz Arena und dann das Rückspiel in Paris.

Der BVB um Toptorjäger Erling Haaland (zehn Königsklassen-Tore) muss gegen die Engländer mit Trainer Pep Guardiola und Ex-Dortmund-Profi Ilkay Gündogan antreten. Zunächst ist ein Auswärtsspiel angesetzt. Die weiteren Viertelfinal-Duelle lauten FC Porto gegen Thomas Tuchels FC Chelsea und Real Madrid gegen Jürgen Klopps FC Liverpool.

Die Tabellenspitze in England

1. Manchester City 38 Sp. / 83:32 Tore / 86 Pkt.
2. Manchester Utd. 38 Sp. / 73:44 Tore/ 74 Pkt.
3. FC Liverpool 38 Sp. / 68:42 Tore / 69 Pkt.
4. FC Chelsea. 38 Sp. / 58:36 Tore / 67 Pkt.
5. Leicester City 38 Sp. / 68:50 Tore / 66 Pkt.
6. Westham United 38 Sp. / 62:47 Tore / 65 Pkt.
7. Tottenham 38 Sp. / 68:45 Tore / 62 Pkt.
8. FC Arsenal 38 Sp. / 55:39 Tore / 61 Pkt.
9. Leeds United 38 Sp. / 62:54 Tore / 59 Pkt.

Im Halbfinale würden Bayern und Dortmund aufeinandertreffen, falls sich die beiden deutschen Vertreter zuvor gegen Paris und Manchester durchsetzen. Den zweiten Finalisten spielen Real Madrid, Liverpool, Porto und Chelsea aus.

Erstmals sind im Champions-League-Viertelfinale noch vier deutsche Trainer vertreten. Neben Flick auch Dortmunds Edin Terzic, Klopp und Tuchel. „Es ist natürlich schön zu hören, dass vier deutsche Trainer im Viertelfinale der Champions League stehen. Noch schöner wäre es, wenn das im Halbfinale auch der Fall wäre“, sagte Terzic. Das ist theoretisch auch nach der Auslosung möglich.

Die Halbfinals sind für den 27./28. April und 4./5. Mai angesetzt, das Endspiel soll am 29. Mai in Istanbul steigen. Die beiden weiteren deutschen Vertreter, RB Leipzig und Borussia Mönchengladbach, sind im Achtelfinale gegen Liverpool und Man City ausgeschieden.

DFL will Hygienekonzept verschärfen

Die Deutsche Fußball Liga plant eine Verschärfung des Hygienekonzepts. Nach dpa-Informationen will das Präsidium in der kommenden Woche tägliche Corona-Schnelltests bei den 36 Erst- und Zweitligisten ab dem 1. April beschließen. Ausgenommen von der neuen Regelung sollen nur die Tage sein, an denen es keine Kontakte innerhalb der Mannschaft gibt. Die bisher vorgeschriebenen zwei PCR-Tests pro Woche werden weiterhin durchgeführt. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Das DFL-Präsidium reagiert damit offenbar auf die sich häufenden Corona-Fälle im Profifußball, die zuletzt zu mehreren Spielausfällen in der 2. Bundesliga geführt hatten. Derzeit befinden sich die Spieler von Holstein Kiel und Hannover 96 in der Quarantäne, davor hatte es Jahn Regensburg erwischt.

Ballack sieht Luxusproblem für Bayern-Coach Flick

Der frühere DFB-Kapitän Michael Ballack sieht Hansi Flick bei der Wahl zwischen seinem Posten bei Bayern München oder einem möglichen Engagement als Bundestrainer vor einem „Luxusproblem“. Flick habe beim deutschen Fußball-Rekordmeister „bestmögliche Bedingungen. Die wird er sicherlich auch beim DFB vorfinden. Ich glaube, er fühlt sich in beiden Rollen wohl“, sagte Ballack im neuen Sport1-Podcast „Meine Bayern-Woche“.

Sollte Flick die Bayern verlassen, wäre Julian Nagelsmann aus Ballacks Sicht ein geeigneter Nachfolger. „Das kann ich mir gut vorstellen. Er bringt die Qualität mit und hat ein gutes Paket“, sagte der 98-malige Nationalspieler. Leipzig sei für Nagelsmann „eine super Schule“. Er habe „das Alter und die Qualität“, um auch mal in München „aufzutauchen“.

In der Bundestrainer-Frage rät Ballack (44) dem DFB zu einer langfristigen Lösung. „Vier bis sechs Jahre sollte man im Blick haben, um mit so einem Trainer perspektivisch zu arbeiten“, sagte er. Dabei müssten die Verantwortlichen „auch eine Spielphilosophie ausgeben, wie man Fußball spielen will“.

Wechselt Ex-HSV-Talent Arp nach Hannover?

Hannover 96 ist nach Informationen der „Bild“-Zeitung an Bayern-Stürmer Fiete Arp interessiert. Der 21-Jährige konnte sich seit seinem Wechsel vom HSV im Sommer 2019 noch nicht beim deutschen Rekordmeister durchsetzen und ist derzeit für die zweite Mannschaft in der 3. Liga aktiv.

Dem Bericht zufolge kommt ein Leih-Geschäft zu den Niedersachsen infrage. Das Problem: Das ehemalige HSV-Talent soll rund fünf Millionen Euro Gehalt bei den Bayern erhalten. Für einen Wechsel müsste Arp einen massiven Gehaltsverzicht akzeptieren.

Rassismus-Vorfall bei Europa-League-Spiel?

Trainer Steven Gerrard hat von der Uefa ein konsequentes Eingreifen nach einem angeblichen Rassismus-Vorfall auf dem Rasen beim Europa-League-Spiel zwischen den Glasgow Rangers und Slavia Prag gefordert. „Es ist krank, schrecklich“, sagte der 40 Jahre alte ehemalige englische Nationalspieler. Nach Aussagen von Gerrard wurde Glasgow-Profi Glen Kamara in der Schlussphase der Partie am späten Donnerstagabend von Prags Spieler Ondrej Kudela rassistisch beleidigt.

„Manche Sachen sind größer als Fußball“, sagte der spürbar erschütterte Gerrard nach der 0:2-Niederlage in Glasgow, die das Aus der Rangers im Achtelfinale der Europa League bedeuteten: „Jetzt ist die Sache bei der Uefa und ich hoffe nur, dass sie nicht unter den Teppich gekehrt wird.“

Sein Spieler sei verärgert, er selbst sei verärgert und wütend, betonte Gerrard. Er wolle die Aussagen, die Kudela dem Schwarzen Kamara ins Ohr geflüstert hatte, nicht wiederholen. Kamara, finnischer Nationalspieler, hatte daraufhin auf dem Platz wütend reagiert. „Ich habe ihn gefragt, willst du vom Platz oder willst du weiter spielen“, erzählte Gerrard. Er kenne den Spieler seit zweieinhalb Jahren, so habe er ihn aber noch nie erlebt.

Gerrard betonte auch, dass er an Stelle der Verantwortlichen bei Slavia Prag wissen wollen würde, warum Kamara so reagiert habe, aber „ihr Spieler wird es verneinen, der Verein wird es verneinen“.

Slavia veröffentlichte anschließend ein Statement zu den Vorwürfen gegen Kudela und bestritt sie. Es seien widerliche Anschuldigungen, hieß es. Kudela habe „nach einem der brutalen Fouls“ zu einem Spieler der Rangers gesagt: „You fucking guy.“ (Deutsch: Du verdammter Kerl) Es sei in der Emotion passiert, „aber ich streite absolut ab, dass in den Worten etwas rassistisches war“, sagte Kudela in dem Statement.

DFB sieht Fan-Rückkehr in Rostock mit gemischten Gefühlen

Der Deutsche Fußball-Bund hat die Zulassung von 777 Zuschauern zum nächsten Heimspiel von Drittligist Hansa Rostock begrüßt. Gleichzeitig wies der Verband auf die fehlende Perspektive im Amateurbereich hin. „Meine Gefühlslage ist durchaus gemischt. Grundsätzlich freut sich der DFB über jedes Fußballspiel, zu dem Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen sind, und über jeden Fan, der vor Ort teilhaben kann“, sagte Vizepräsident Peter Frymuth.

„Traurig macht mich gleichzeitig, dass andernorts in Deutschland viele Menschen nicht die Möglichkeit haben, ihrer Leidenschaft nachzugehen und unter freiem Himmel in ihrem Amateurverein Fußball zu spielen – obwohl nach allen bisherigen Erkenntnissen auf dem Spielfeld nur eine äußerst geringe Ansteckungsgefahr besteht.“

Grundsätzlich helfe ein Pilotprojekt wie jenes in Rostock, Erkenntnisse zu sammeln und vorhandene Konzepte zu verfeinern. „Ziel muss es sein, so intelligent wie möglich mit der Pandemie im täglichen Leben umzugehen. Dies gilt nicht nur für das Thema Zuschauer, sondern auch für den Amateursport und die dortige Möglichkeit, mit Hilfe von Hygienekonzepten aktiv Sport treiben zu können“, sagte Frymuth.

Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hatte am Donnerstagabend entschieden, dass Rostock am Samstag gegen den Halleschen FC 777 Fans ins Stadion lassen darf. Diese müssen in Rostock lebende Dauerkartenbesitzer sein. Vor den Stadiontoren werden Schnelltests durchgeführt, auf den Rängen herrscht Masken- und Abstandspflicht. Zur Kontaktverfolgung wird eine App genutzt.

Star-Trainer Mourinho in der Ehre gekränkt

José Mourinho hat sich tief getroffen gezeigt über das Aus der Tottenham Hotspur in der Europa League. Das Premier-League-Team verlor am Donnerstagabend nach dem 2:0 im Hinspiel nach Verlängerung 0:3 gegen Dinamo Zagreb. „Ich fühle mich in meiner Ehre verletzt. Unsere Leistung war inakzeptabel. Viel Herz und viel Wille haben uns geschlagen. Und wenn wir denken, Herz gehört nicht zum Fußball, dann liegen wir falsch“, sagte der Portugiese dem TV-Sender "BT Sports". „Es war verdient für sie, weil sie alles gegeben haben, was sie hatten. Dafür lobe ich sie“, sagte Mourinho.

Er stellte die Arbeitseinstellung seiner Fußballer infrage. Mit Ausnahme der zweiten Halbzeit in der Verlängerung habe es nicht ausgesehen, als spiele sein Team eine wichtige Partie. „Wenn das für irgendeinen von denen kein wichtiges Spiel war, für mich ist es eins. Aus Respekt vor meiner Karriere und aus Respekt vor dem Spiel ist jedes Spiel wichtig. Ich glaube, für jeden Tottenham-Fan zu Hause ist jedes Spiel wichtig und es braucht eine andere Einstellung.“

Kritik gab es auch von Torwart Hugo Lloris - und britische Medien werteten sie auch als indirekte Attacke auf Mourinho. „So wie wir spielen, ist es einfach nicht genug“, sagte der französische Weltmeister. Es sei eine Sache, sich vor die Kameras zu stellen und zu sagen, man sei ehrgeizig, die andere sei es, dass jeden Tag im Training und bei jedem Spiel zu zeigen.

Mislav Orsic hatte die Kroaten nahezu im Alleingang ins Viertelfinale gebracht und das Aus der Spurs besiegelt. Orsic schoss Dinamo mit seinen Toren in der 62. und 82. Minute in die Verlängerung, um dort nach 106 Minuten mit seinem dritten Treffer für die Entscheidung zu sorgen.