Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Dienstag, den 24. November 2020:

RB Leipzig rutscht auf Platz drei ab – 0:1 in Paris

RB Leipzig ist auf den dritten Platz in der Champions-League-Gruppenphase abgerutscht und muss um das Weiterkommen bangen. Die Sachsen verloren am Dienstag bei Paris Saint-Germain mit dem deutschen Trainer Thomas Tuchel 0:1 (0:1).

RB weist wie Paris sechs Punkte auf, hat aber den direkten Vergleich gegen die Franzosen verloren. In einer Neuauflage des Halbfinales aus der Vorsaison erzielte der Brasilianer Neymar den Siegtreffer für PSG durch einen umstrittenen Foulelfmeter (11.).

BVB dicht vor Achtelfinal-Einzug – 3:0 gegen Brügge

Borussia Dortmund hat einen großen Schritt Richtung Champions-League-Achtelfinale gemacht. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre siegte am Dienstagabend gegen den FC Brügge 3:0 (2:0) und vergrößerte den Abstand zu den drittplatzierten Belgiern auf fünf Punkte.

Damit fehlt dem BVB nur noch ein Punkt aus den letzten beiden Spielen zum Weiterkommen. Erling Haaland mit seinem 15. und 16. Champions-League-Tor (18. und 60. Minute) sowie Jadon Sancho (45.+1) schossen den Dortmunder Sieg heraus.

Krise auf Schalke: Ibisevic-Vertrag aufgelöst

Schalke 04 will das Chaos im Verein mit einem Rundumschlag in den Griff bekommen. Der Bundesligist hat den Vertrag mit seinem Stürmer Vedad Ibisevic zum 31. Dezember aufgelöst. Nabil Bentaleb und Amine Harit wurden vorerst vom Training mit der ersten Mannschaft suspendiert und sollen individuelle Einheiten absolvieren, Bentaleb wird den Verein spätestens im Sommer verlassen. Das teilte der Tabellenletzte am Dienstagabend mit.

„Wir müssen die Fälle einzeln betrachten. Sowohl Vedad als auch wir hatten andere Erwartungen an sein Engagement bei Schalke 04. Aus unserer Sicht ist es nunmehr besser, die Zusammenarbeit zu beenden und im Guten auseinanderzugehen“, sagte Sportvorstand Jochen Schneider.

Er kenne und schätze Ibisevic als Spieler wie als Mensch. „Leider hat es hier auf Schalke nicht so gepasst, wie wir uns das gemeinsam versprochen haben. Ausdrücklich betonen möchte ich, dass der emotionale Ausbruch im Training am vergangenen Sonntag überhaupt nichts mit dieser Entscheidung zu tun hat – so etwas passiert im Fußball.“

Bentaleb und Harit suspendiert

Bei der 0:2-Heimpleite gegen den VfL Wolfsburg am vergangenen Sonnabend soll es in der Kabine zu Querelen und zu Respektlosigkeiten Trainer Manuel Baum gegenüber gekommen sein. Spieler hätten sich über ihre Auswechslung geärgert.

Laut Medienberichten hatte es zwischen Co-Trainer Naldo und dem 36-jährigen Bosnier Ibisevic außerdem am Sonntag beim Training eine lautstarke Auseinandersetzung gegeben.

Harit erhalte eine Denkpause. Der Marokkaner besitze großes sportliches Potenzial, habe dieses aber in den vergangenen Monaten nicht im Sinne der Mannschaft abgerufen. „Wir werden Amine nicht fallen lassen, sondern gemeinsam alles daran setzen, ihn wieder dahin zu bringen, dass er seine Qualitäten für unseren Verein einbringen kann“, betonte Schneider.

Bei Bentaleb liege der Fall anders: „Wir müssen feststellen, dass Schalke und Nabil Bentaleb offensichtlich nicht zusammenpassen. Spätestens im Sommer 2021 werden sich die Wege trennen.“

Schalke entlässt Kaderplaner Reschke

Am Nachmittag hatten die Schalker bereits die Trennung von Kaderplaner Michael Reschke verkündet. Laut Mitteilung des Vereins wurde einvernehmlich beschlossen, die Zusammenarbeit vorzeitig zu beenden.

„Wir danken Michael Reschke für seine geleistete Arbeit in alles anderen als einfachen Zeiten. Letztlich hatten wir eine unterschiedliche Auffassung über die sportliche Zukunft des Vereins“, erklärte Schalke-Sportvorstand Jochen Schneider. Reschke war erst seit Mai 2019 als Technischer Direktor im Amt.

1. FC Nürnberg: Köpke erleidet Kreuzbandriss

Der 1. FC Nürnberg muss in den kommenden Monaten auf Stürmer Pascal Köpke verzichten. Der 25-Jährige zog sich beim 4:1-Erfolg des Zweitligisten am Montagabend beim VfL Osnabrück einen Kreuzbandriss im rechten Knie zu. Dies ergab eine MRT-Untersuchung am Dienstag. Der Sohn von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke wird am Mittwoch in Augsburg operiert.

„Die Schwere der Verletzung ist unglaublich bitter für Pascal. Er war gerade in der Verfassung, die wir uns von ihm erhofft hatten. Wir werden ihn als Mannschaft versuchen aufzufangen“, sagte FCN-Trainer Robert Klauß.

Sandhausen trennt sich von Trainer Koschinat

Zweitligist SV Sandhausen hat auf die sportliche Talfahrt reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Uwe Koschinat getrennt. Das gab der Tabellen-15. drei Tage nach der Niederlage bei Fortuna Düsseldorf (0:1) bekannt. Für Koschinat werden die Co-Trainer Gerhard Kleppinger und Stefan Kulovits interimsweise übernehmen.

„Eine solche Entscheidung zu treffen, ist immer eine persönliche Tragödie. Leider war diese jedoch aufgrund der derzeitigen sportlichen Entwicklung alternativlos“, sagte SVS-Präsident Jürgen Machmeier. Die Führung konnte nach einer Analyse „keine Überzeugung mehr gewinnen, dass Uwe zusammen mit der Mannschaft das Ruder nochmals herumreißen kann.“ Sandhausen holte aus den vergangenen fünf Spielen unter Koschinat nur zwei Punkte und rutschte in den Tabellenkeller.

Uwe Koschinat mit Sandhausens Kapitän Dennis Diekmeier.
Uwe Koschinat mit Sandhausens Kapitän Dennis Diekmeier. © Imago/Team 2

Der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca erklärte, dass der Club mit dem „bisherigen Saisonverlauf“ nicht zufrieden sein könne. Der Verein sehe „unsere Ziele somit gefährdet. Von daher haben wir uns entschieden, der Mannschaft neue Impulse zu geben und damit neue Energie freizusetzen“. Noch in dieser Woche soll eine Nachfolger präsentiert werden.

Koschinat hatte die Mannschaft im Oktober 2018 übernommen. In seinem ersten Jahr dort als Trainer führte er Sandhausen zum Klassenerhalt. In der vergangenen Spielzeit gelang mit Platz zehn und 43 Punkten das beste Resultat der Vereinsgeschichte.

Die Trainerwechsel in der 2. Bundesliga 2020/21:

  1. Michael Schiele (Würzburger Kickers): 29. September 2020. Nachfolger: Marco Antwerpen
  2. Marco Antwerpen (Würzburger Kickers): 9. November 2020. Nachfolger: Bernhard Trares
  3. Uwe Koschinat (SV Sandhausen): 24. November 2020. Nachfolger: noch offen

VfB-Profi Castro lehnte Bayern-Angebot ab

Ex-Nationalspieler Gonzalo Castro hat vor einigen Jahren ein Angebot des FC Bayern München abgelehnt. „Es war vor ein paar Jahren tatsächlich mal so – da hatte ich mich aber schon für Borussia Dortmund entschieden. Von daher war das Thema dann durch“, antwortete der Mittelfeldspieler des VfB Stuttgart am Dienstag auf die Frage, ob er mal zum Rekordmeister hätte wechseln können. „Ich bereue das nicht.“ Er habe sich mit seiner Familie in Dortmund sehr wohl gefühlt und 2017 den DFB-Pokal mit dem BVB gewonnen, sagte der 33-Jährige. Castro war 2015 von Bayer 04 Leverkusen zur Borussia gewechselt.

Schalke dementiert Stambouli-Flucht

Schalke 04 (siehe auch dieser Eintrag) hat ein angebliches Fehlverhalten von Benjamin Stambouli dementiert. Es war berichtet worden, dass der Franzose nach seiner Auswechslung beim 0:2 gegen den VfL Wolfsburg bereits in der Halbzeitpause die Veltins-Arena verlassen habe.

„Benji hat enttäuscht auf seine Auswechslung in der Halbzeit reagiert – ja. Aber er hat nicht vorzeitig das Stadion verlassen, das ist schlicht eine Falschmeldung“, sagte Sportvorstand Jochen Schneider. Stambouli habe sich nach Wiederanpfiff der Partie auf die Tribüne gesetzt und die Mannschaft unterstützt. Schneider: „Wir haben mit Benji gesprochen, es ist alles ausgeräumt. Das Thema wurde viel größer gemacht, als es ist. Benji gibt jeden Tag alles für unseren Verein.“

Schalke bemühte Zeugenaussagen und Videoaufnahmen der Überwachungskameras, um die Anschuldigungen gegen Stambouli zu entkräften. Dieser habe erst „weit nach Schlusspfiff und zusammen mit Omar Mascarell sowie Goncalo Paciencia“ die Arena verlassen, teilte Schalke mit.

Goretzka zu DFB-Kritik: "Musst dich stellen"

Nationalspieler Leon Goretzka hält die harsche Kritik am DFB-Team mit Bundestrainer Joachim Löw nach dem 0:6-Debakel in Spanien für durchaus berechtigt. „Das ist bei uns im Geschäft so, dass es Kritik gibt, wenn du ein Spiel 0:6 verlierst. Dem musst du dich stellen“, sagte der Profi von Bayern München vor dem Champions-League-Spiel des Triple-Gewinners am Mittwoch (21 Uhr/Sky) gegen RB Salzburg.

Er selbst habe die Klatsche „gut verarbeitet“, ergänzte der 25-Jährige. Bei den vielen Aufgaben im Verein könne man es sich ohnehin „nicht erlauben, großartig Gedanken daran zu verschwenden. Aber es war mit Sicherheit nicht so, dass ich mit einem guten Gefühl aufgewacht bin am nächsten Tag. Das hat schon eine Weile gebraucht.“

Donezk vor Gladbach-Rückspiel: "0:6 tut noch weh"

Schachtjor Donezks Trainer Luis Castro erwartet im Champions-League-Duell bei Borussia Mönchengladbach eine andere Leistung seines Teams als beim herben 0:6 vor drei Wochen im Hinspiel in Kiew. „Die Dinge verändern sich sehr schnell, wir haben die Konsequenzen daraus gezogen“, sagte Donezks portugiesischer Coach am Dienstag. „Das 0:6 tut noch weh. Aber wir haben alles analysiert. Das wird keinen Einfluss mehr auf das Spiel morgen haben.“

Die Borussia stellte Castro vor dem Vorrunden-Rückspiel am Mittwoch (18.55 Uhr/Dazn) auf eine Stufe mit den übrigen Gruppengegnern Real Madrid und Inter Mailand. „Alle spielen auf dem höchsten Niveau. Das ist eine sehr komplizierte Gruppe für uns. Da gibt es wirklich keinen Gegner, der abfällt“, befand Castro. Vor dem vierten Spieltag ist Gladbach mit fünf Punkten Erster der Gruppe B vor Real Madrid und Donezk (je 4). Inter Mailand ist mit zwei Punkten Letzter.

"Zum Kotzen": Aue-Boss über Geisterspiele

Aues Präsident Helge Leonhardt fürchtet bei länger anhaltenden Geisterspielen nicht nur enorme wirtschaftliche Probleme auf viele Clubs zukommen. Auch Anhänger könnten sich vom Fußball abwenden. „Geisterspiele sind eigentlich zum Kotzen. Ohne Fans fehlt generell die Seele im Fußball“, sagte Leonhardt in einem Interview auf der Internetseite des FC Erzgebirge. „Man spielt eigentlich nur für sich und eine kleine Gruppe von Menschen. Selbst das Interesse nimmt durch die Geisterspiele ab.“

Der Unternehmer hofft zwar, dass die Lockdown-Maßnahmen mittelfristig gelockert werden, dem Fußballgeschäft prophezeit Leonhardt dennoch „harte Zeiten“. „Wenn diese Maßnahmen im nächsten Vierteljahr weiter erforderlich sind, wovon ich auch ausgehe, wird es für viele Vereine sehr, sehr eng. Es könnte zum Mega-Crash und flächendeckend zu sehr unschönen Szenen und Ereignissen kommen“, meinte Leonhardt.

Um das verhindern, hofft der Unternehmer auf „kluge Entscheidungen“ der Politik, Verbände und auch der Vereine. Durch die fehlenden Zuschauer-Einnahmen sei es schwierig, die Clubs und Unternehmen lebensfähig zu halten. „Wenn unten mehr rausläuft, als oben reinkommt, dann muss gehandelt werden“, erklärte Leonhardt. Der 62-Jährige betonte, dass die Budgets in allen Bereichen angepasst werden müssen. „Es wird im nächsten halben Jahr in den Profi- und Amateurligen weitere Restrukturierungen geben. Da braucht man sehr kluge Menschen, die handeln und mitmachen“, sagte Leonhardt.

Bayern im Abschlusstraining ohne Franzosen-Trio

Bayern München hat sein Abschlusstraining vor dem Gruppenspiel in der Champions League gegen RB Salzburg ohne die angeschlagenen Franzosen Lucas Hernández, Corentin Tolisso und Bouna Sarr absolviert. Die Mannschaft von Trainer Hansi Flick erschien am Dienstag rund 30 Minuten später als erwartet bei der Einheit auf dem Vereinsgelände, von der allerdings nur die ersten rund 15 Minuten einsehbar waren. Ein Ausfall des Trios hätte für Flick einen noch größeren Engpass in der Defensive zur Folge.

Verzichten muss Flick im defensiven Mittelfeld ohnehin schon auf Lenker Joshua Kimmich und in der Abwehr auf Linksverteidiger Alphonso Davies, der am Dienstag sein Aufbauprogramm auf dem Rasen fortsetzte. Hernández hatte sich beim 1:1 gegen Bremen am Becken verletzt und musste früh ausgewechselt werden. Tolisso und Sarr fehlten gegen die Hanseaten wegen muskulärer Probleme. Tolisso erschien am Dienstag immerhin noch auf dem Platz und joggte kurz abseits des Teams, ehe er auf einen Nebenplatz ging.

Die Münchner führen in ihrer Gruppe mit drei Siegen aus drei Spielen und 12:3 Toren. Bei einem weiteren Sieg am Mittwoch (21 Uhr/Sky) ist der Titelverteidiger auf jeden Fall für das Achtelfinale qualifiziert. Auch ein Unentschieden könnte reichen, wenn Lokomotive Moskau gleichzeitig nicht bei Atlético Madrid gewinnt. Es wäre die 23. Teilnahme an der K.o.-Runde bei der 24. Teilnahme.

Halle: Bombenfund auf NLZ-Baustelle

Auf der Baustelle des Nachwuchsleistungszentrums des Drittligisten Hallescher FC ist eine Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Die 75-Kilogramm-Fliegerbombe sei am Montagabend entdeckt worden, teilte die Stadt am Dienstag mit.

Der Umkreis von 500 Metern um den Fundort werde nun evakuiert. Davon seien rund 2800 Einwohnerinnen und Einwohner betroffen. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst sei am Fundort und versuche, den Sprengsatz zu entschärfen.

Brutales Foul: Täter ist schadensersatzpflichtig

Ein Fußballer, der seinen Gegenspieler im Sinne der DFB-Regeln vorsätzlich brutal foult, muss für die dadurch hervorgerufenen Verletzungen haften. Diese Entscheidung hat der 7. Zivilsenat des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts getroffen (Az. 7 U 214/1). Mehr zu dem Fall lesen Sie hier.

Minister: Nicht nur Werder sollte grün sein

Entwicklungsminister Gerd Müller nimmt die Bundesliga beim Klimaschutz in die Pflicht. „Die Bundesliga sollte sich komplett ein neues Image in der Corona-Krise geben und sich in den nächsten Jahren klimaneutral stellen“, sagte der CSU-Politiker bei der Vorstellung einer Kooperation der „Stiftung Allianz für Entwicklung und Klima“ mit „Sports for Future“, mit der Millionen von Sportlern für den Klimaschutz begeistert werden sollen. „Es ist kein Mirakel, einen Bundesligaclub klimaneutral zu stellen. Grün sollten alle sein, nicht nur Werder Bremen.“

Die TSG 1899 Hoffenheim hatte bereits angekündigt, dieses Ziel zu verfolgen. „Die Bundesliga hat das Potenzial, sich diesem Thema zu stellen und Verantwortung zu übernehmen“, sagte 1899-Mäzen Dietmar Hopp. Nach der Pandemie sollte man es mit Ernsthaftigkeit angehen. In der Corona-Krise könne man nicht zwei bis drei Prozent von den TV-Erlösen für Klimaschutz abgeben. Wenn die Vereine wirtschaftlich aber wieder stabil wären, könne man mit einem Beitrag rechnen.

„Wenn Hoffenheim vorangeht und sich der FC Bayern einen Ruck gibt, Nachhaltigkeits-Weltmeister zu werden, machen es auch andere“, sagte Müller. „Ich bin sehr optimistisch, dass sich da in den nächsten Monaten etwas bewegt.“ Um für das Umweltthema auch über den Profifußball hinaus zu werben, schlug der Minister vor, einen Bundesliga-Spieltag unter das Motto „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ zu stellen. Er werde diesbezüglich mit der DFL Kontakt aufnehmen.

Zugleich regte Müller an, die EM 2024 in Deutschland klimaneutral aufzustellen. „Das wäre doch der ideale Kontrapunkt zur Fußball-WM 2022 in Katar, die ein Klimakiller ist.“

Sexuelle Belästigung: Erneut Vorwürfe gegen Villa

Der frühere spanische Nationalspieler David Villa sieht sich weiter schweren Vorwürfen ausgesetzt. Die ehemalige Praktikantin des MLS-Clubs New York City FC, Skyler Badillo, die der heute 38-Jährige während seiner Zeit in den USA (2015-2018) sexuell belästigt haben soll, erneuerte ihre Vorwürfe in einem Interview mit The Athletic. Darin beschuldigt sie zudem den Club, ihre Bedenken nicht ernst genommen zu haben.

Villa habe der damals 20-Jährigen wiederholt gesagt, dass er sie liebe und sie unangemessen berührt, sagte Badillo. Der Weltmeister von 2010 habe ihr auch Alkohol angeboten, als sie noch nicht das legale Alter erreicht hatte. Er habe gefragt, welchen Alkohol er kaufen solle, „damit ich zu einer Party in seine Wohnung kommen würde“, äußerte Badillo. Zwei Mitglieder des Vereinspersonals hätten gelacht, als sie ihnen erzählte, was passiert war.

Ein Sprecher von Villa wies die Behauptungen zurück. „Als David, zwei Jahre nachdem er das Team bereits verlassen hatte, zum ersten Mal davon erfuhr, arbeitete er bei der Untersuchung voll und ganz mit, und wie er von Anfang an gesagt hat – alle Anschuldigungen sind unwahr“, sagte der Sprecher.

Die Frau hatte die Vorwürfe erstmals im Juli über ihren Twitter-Account erhoben, Villa wies die Anschuldigungen zurück. Der Club stellte interne Ermittlungen an und erklärte Anfang des Monats bei ESPN, dass „eine kleine Zahl von Spielern und Mitarbeitern im Umgang mit Praktikanten und anderen Mitarbeitern nicht in Übereinstimmung mit den Standards des Klubs“ gehandelt habe.

Liberec gegen Hoffenheim wieder mit Stammteam

Slovan Liberec muss beim Europa-League-Rückspiel gegen die Hoffenheim am Donnerstag (18.55 Uhr/Dazn) nicht mit einem zweitklassigen Team antreten. „Ich kann bestätigen, dass praktisch alle Spieler des A-Teams die Quarantäne beendet haben“, sagte ein Vereinssprecher der Tschechen am Dienstag auf Anfrage. Die Namen wurden wie in Tschechien üblich nicht bekanntgegeben.

Beim Hinspiel am 5. November hatten der Mannschaft aus dem nordböhmischen Liberec (Reichenberg) 15 Spieler aufgrund von Coronavirus-Infektionen gefehlt. Die ungleiche Begegnung endete 5:0 für Gastgeber Hoffenheim.

Weiterer Corona-Fall bei Eintracht Frankfurt

Bei Eintracht Frankfurt hat sich ein weiterer Spieler mit dem Coronavirus infiziert. Der Test bei Aymen Barkok sei positiv ausgefallen, teilte der Club am Dienstag mit. Der Mittelfeldspieler befinde sich ab sofort in Quarantäne. Barkok habe sich einer Testung unterzogen, nachdem er am Montag über Kopfschmerzen geklagt hatte.

Im Spiel gegen Leipzig hatte Aymen Barkok (Nr. 27) noch seinen ersten Saisontreffer erzielt.
Im Spiel gegen Leipzig hatte Aymen Barkok (Nr. 27) noch seinen ersten Saisontreffer erzielt. © Imago/Jan Hübner

Der Test vor dem Spiel gegen RB Leipzig am Sonnabend (1:1) sei noch negativ ausgefallen, schrieben die Frankfurter. Da Barkok aufgrund einer privaten Verpflichtung vom Sonntagstraining freigestellt war, habe er „in der Zwischenzeit keinen Kontakt zum Team“ gehabt. Es bestehe „kein erhöhtes Infektionsrisiko“.

In der vergangenen Woche hatte die Eintracht einen positiven Test bei Neuzugang Amin Younes vermeldet.

Werder auch in Wolfsburg ohne Füllkrug

Werder Bremen muss auch im Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg weiter auf Stürmer Niclas Füllkrug verzichten. Der 27 Jahre alte Angreifer fällt nach wie vor mit einer Wadenverletzung aus, die ihn nun schon seit mehr als einem Monat außer Gefecht setzt. „Bei ihm müssen wir abwarten, wie sich die nächsten Tage entwickeln, wann er wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Die Chancen sind nicht sehr hoch, dass er am Freitag dabei sein kann“, sagte Bremens Lizenzspieler-Leiter Clemens Fritz am Dienstag. „Es ist eine muskuläre Geschichte, wo wir vorsichtig sein müssen. Wir wollen da kein Risiko eingehen.“

Nach dem überraschenden 1:1 bei Bayern München reisen die Bremer selbstbewusst zur Partie nach Wolfsburg am Freitag (20.30 Uhr). Allerdings erwartet Fritz bei den noch ungeschlagenen Niedersachsen eine schwere Aufgabe. „Die Leistung in München war sehr gut. Aber wir haben keinen Grund, uns auf irgendetwas auszuruhen“, sagte Fritz. Dass Werder zuletzt fünf Mal 1:1 gespielt habe, sorge für gemischte Gefühle, sagte der Ex-Profi. „Es freut uns, wenn wir nicht verlieren, aber du willst eben auch Schritte nach vorne machen. Und dafür musst du Spiele gewinnen.“

TSG Hoffenheim unterstützt weitere Vereine

Der von der TSG Hoffenheim gegründete Verein „TSG hilft“ unterstützt in der fünften Spendenrunde weitere 26 Clubs aus der erweiterten Rhein-Neckar-Region. Damit erhöht sich die Zahl der Vereine sowie sozialer Institutionen, denen seit der Gründung der Initiative im März finanziell geholfen wurde, auf insgesamt 234.

Das Projekt stößt weiterhin auf große Resonanz bei Clubs, die im Zuge der Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind. Die Unterstützung geht nicht nur an Clubs aus dem Fußball oder anderer Sportarten.

Insgesamt wurden in den vergangenen neun Monaten 143 Fußballclubs, 41 Vereine anderer Sportarten, 34 Musikvereine, sechs Kindereinrichtungen und zehn Sozial- oder Umwelt-Projekte unterstützt.

Kuntz: "Wir sind so was von abgeschlagen!"

Deutschlands U21-Trainer Stefan Kuntz hat erneut das Niveau der Nachwuchsausbildung im deutschen Fußball beklagt. Wenn man in Europas Topligen vergleiche, wie viele für die U21 spielberechtigte Profis zum Einsatz kommen, „sind wir komplett im Hintertreffen“, sagte der 58-Jährige im Podcast „kicker meets Dazn“ und legte nach: „Wir sind so was von abgeschlagen!“

Bundestrainer Joachim Löw (l.) und Stefan Kuntz beim EM-Finale der deutschen U21 gegen Spanien im vergangenen Jahr (1:2).
Bundestrainer Joachim Löw (l.) und Stefan Kuntz beim EM-Finale der deutschen U21 gegen Spanien im vergangenen Jahr (1:2). © Imago/Sven Simon

Für die beunruhigende Lage gebe es auch das folgende Indiz: „Als ich 2017 zur Europameisterschaft der U21 gefahren bin, habe ich mich mit Jogi Löw abstimmen müssen, und letztlich sind zehn oder zwölf Spieler, die noch U21 hätten spielen können, zum Confed Cup gefahren oder waren verletzt“, berichtete Kuntz. Das sei bei der U21-EM 2019 nur noch bei zwei Spielern der Fall gewesen: Lukas Klostermann und Jonathan Tah. „Und jetzt aktuell ist es gar nicht mehr der Fall. Aus diesem Grund unterhalten sich der Jogi und ich nicht mehr, weil die Masse an Toptalenten nicht da ist“, unterstrich Kuntz.

Mit Bundestrainer Löw (60), der nach dem 0:6 in Spanien massiv in der Kritik steht, gibt es derzeit kaum einen Austausch. Löw sei seit 14 Jahren Bundestrainer und habe abgesehen vom WM-Vorrunden-Aus 2018 in jedem Turnier Halbfinale oder Finale erreicht. „Angenommen also es wäre so: Was soll ich denn sagen? 'Ich hatte das auch schon mal, damals habe ich so und so reagiert'?“, erklärte Kuntz. Man verstehe sich kollegial, „aber ich denke, dass Jogi schon ein paar Leute um sich herum hat, mit denen er da ernsthaft im Austausch ist und die ihm näher stehen als ich zum Beispiel.“

Griechischer Nationaltrainer ist Corona-positiv

Der niederländische Trainer der griechischen Nationalmannschaft, John van't Schip, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Aus diesem Grund wird sich der 56-Jährige für zwei Wochen in Quarantäne begeben. Dies teilte der griechische Fußballverband (EPO-HFF) am Dienstag mit.

John van't Schip, der zwischen 1986 und 1995 als Profi 41 Länderspiele für die Niederlande absolvierte, hatte zuletzt die griechische Nationalmannschaft beim Spiel um die Gruppe C der Nations League gegen Slowenien in Athen betreut. Seine Mannschaft verpasste mit einem 0:0 den Aufstieg in die Gruppe B, in der nun künftig Slowenien spielt. Van't Schip führt die griechische Nationalmannschaft seit Sommer 2019.

"Kleinere Runde" mit Löw vor DFB-Sitzung

Der angeschlagene Bundestrainer Joachim Löw wird sich offenbar schon vor der entscheidenden Präsidiumssitzung am 4. Dezember mit der DFB-Spitze zusammensetzen. Wie die "Bild" berichtet, soll es vorab ein Treffen in „kleinerer Runde“ geben, an dem neben Löw unter anderem DFB-Präsident Fritz Keller und der 1. Vizepräsident Peter Peters teilnehmen sollen.

Am 4. Dezember lässt sich das DFB-Präsidium Löws Analyse durch DFB-Direktor Oliver Bierhoff vorstellen. Inhaltlich will das Gremium „Erfahrungen aus der Niederlage gegen Spanien, aber auch die Gesamtentwicklung der Mannschaft in den vergangenen zwei Jahren“ dargestellt bekommen.

Bei besagter kleinerer Runde könnte es sich um den fünfköpfigen Präsidialausschuss handeln. Diesem gehören neben dem Vorsitzenden Keller und Peters der DFB-Vize Rainer Koch, Generalsekretär Friedrich Curtius und Schatzmeister Stephan Osnabrügge an. DFL-Boss Christian Seifert hatte sich im September aus dem Gremium zurückgezogen.

Laut DFB-Satzung, Paragraph 34, untersteht dem Präsidium als Ganzes „die Personalauswahl hinsichtlich des Bundestrainers“. Aber: In Paragraph 35 heißt es: „Dem Präsidialausschuss sind folgende Angelegenheiten übertragen: Personalangelegenheiten der Direktoren, des Bundestrainers (...).“

Am Montag hatte der DFB mitgeteilt, dass man von Löw eine sportliche Aufarbeitung erwarte, „um die Ursachen der deutlichen Niederlage von Sevilla zu analysieren“ – sowie eine persönliche, „um die eigene große Enttäuschung zu verarbeiten“.

Ibrahimovic sauer über Avatar bei Fifa 21

Superstar Zlatan Ibrahimovic (39) begeistert nicht nur auf dem realen Platz die Massen, sondern gehört auch in der Simulation Fifa 21 vom Spielehersteller EA wieder zu den beliebtesten Spielern. Doch dem Schweden passt es so gar nicht, dass der im Videospiel steuerbare Avatar ziemlich genau wie er selbst aussieht – und auch noch so heißt.

„Wer hat EA Sports die Erlaubnis gegeben, meinen Namen und mein Gesicht zu verwenden? Die FIFPro?“, fragte Ibrahimovic ziemlich erbost bei Twitter. Er sei sich nie bewusst gewesen, ein Mitglied der Spielervereinigung FIFPro zu sein, schon gar nicht habe er der Fifa oder der FIFPro gestattet, „Geld mit mir zu machen. Jemand macht Geld mit meinem Gesicht und meinem Namen, und das seit Jahren“, echauffierte er sich. Es sei an der „Zeit, das zu untersuchen.“

Warum dem exzentrischen Ibrahimovic erst jetzt auffällt, dass er Teil des Spiels ist, ist ungewiss. Bereits seit vielen Jahren gehört Ibrahimovic zum jährlich erscheinenden Videospiel der Fifa-Reihe. Ebenfalls interessant: Auch Gareth Bale schaltete sich via Twitter ein und gestand dabei, keine Kenntnis von der Spielervereinigung FIFPro zu haben.

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Digitalranking: RB Leipzig ist deutscher Meister

RB Leipzig ist in Bezug auf das Digitalranking in der Eliteklasse deutscher Meister. Zu diesem Ergebnis kam die Digitalberatung und -agentur nexum im Auftrag des "Kicker". Es wurde der digitale Reifegrad der 18 Bundesliga-Vereine untersucht und sieben Segmente genauer unter die Lupe genommen.

Zwar ist RB nur in der Kategorie Social Media auf dem ersten Platz zu finden, belegt dafür aber in anderen Disziplinen häufig die vorderen Plätze und sichert sich damit den Gesamtsieg. Digitaler Vizemeister ist Eintracht Frankfurt gefolgt von Bayer Leverkusen.

Champions-League-Sieger Bayern München kommt digital nur in die Europa League. Borussia Dortmund schrammt nicht nur am internationalen Geschäft vorbei, sondern muss auch zusehen, wie Erzrivale Schalke 04 auf Platz vier und damit die digitale „Champions League“ erreicht.

Absteiger im digitalen Bereich sind FSV Mainz 05, Union Berlin und Arminia Bielefeld. Alle drei liegen vor allem in den Kategorien Shop, Website und Social Media weit abgeschlagen.

Aufgrund der Corona-Pandemie und den Folgen, „aber auch und gerade in der Vermarktung, gewinnt der digitale Auftritt der Bundesligisten nochmal immens an Bedeutung, wird finanziell zum Überlebensanker“, sagte Georg Kühl, Vorstand der nexum AG. Es sei im Fußball wie bei vielen Mittelständlern: „Die Bedeutung der Digitalisierung ist erkannt und in Teilen professionalisiert – vielen fehlt aber der ganzheitliche strategische Ansatz.“

Klopp: "Keine Ahnung, wie Motivation geht"

Meister-Coach Jürgen Klopp (53) kommt bei der Bewertung eigener Stärken zu einer durchaus überraschenden Erkenntnis. „Ich habe keine Ahnung, wie Motivation geht, ehrlich“, sagte der Teammanager des FC Liverpool im Interview mit der ADAC Motorwelt: „Und wäre Motivieren meine einzige Stärke, dann wäre ich nicht da, wo ich bin.“

Klopp, im vergangenen Jahr Champions-League-Sieger mit den Reds, gilt gemeinhin als Meister der Menschenführung. Er könne aber „nicht den ganzen Tag irgendwelche flammenden Reden halten“, sagte er: „Ich muss wie jeder andere auch ganz viel Kleinkram machen.“

Der Umgang mit seinen Spielern sei dennoch ein zentraler Punkt, es helfe, „wenn sich jeder ernst genommen, jeder wahrgenommen fühlt“. Sein Führungsstil sei daher „stark am Menschen orientiert. Ich bin sehr interessiert daran, dass es den Leuten um mich herum gut geht. Dann können sie ihr Potenzial leichter ausschöpfen. Und ich bin grundsätzlich gerne der Freund meiner Spieler. Wobei mir klar ist, dass ich nicht ihr bester Freund sein kann.“

Für ihn selbst sei es dabei wichtig, Bescheidenheit zu wahren. „Dabei hilft es, wenn ein paar Gehirnzellen funktionieren und einem dabei helfen, dass man die Gesamtsituation richtig einschätzt“, sagte Klopp: „Und zumindest dafür habe ich einigermaßen viel Talent. Ich weiß: Ich bin nichts Besonderes.“