Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Sonntag, den 8. November 2020:

Magath-Club Würzburg entlässt den Trainer

HSV-Ligakonkurrent Würzburg trennt sich nach missglücktem Saisonstart offenbar bereits wieder von Trainer Marco Antwerpen. Das berichtete die "Main-Post". Demnach wird die Entlassung des 49-Jährigen am Montag offiziell bekannt gegeben. Antwerpen war erst Ende September als Nachfolger des gefeuerten Aufstiegstrainers Michael Schiele bei den Kickers installiert worden. Würzburg ist mit einem Punkt aus sieben Spielen Tabellenletzter, am Freitag unterlagen die Mainfranken beim 1. FC Heidenheim mit 1:4. Erster Kandidat auf die Nachfolge Antwerpens soll Bernhard Trares sein, der zuletzt bei Drittligist Waldhof Mannheim an der Seitenlinie stand.

Kroos kommt spät und geht mit Real Madrid 1:4 unter

Toni Kroos wurde spät eingewechselt – doch es brachte Real Madrid nichts mehr. Die Königlichen kassierten am Sonntagabend die zweite Saisonniederlage kassiert und verpassten den möglichen Sprung auf Platz zwei: 1:4 beim FC Valencia. Die Gäste gingen durch Karim Benzema zwar in Führung (23. Minute), doch Carlos Soler glich aus (35.), und nach einem Eigentor von Real-Verteidiger Raphael Varane (43.) lagen die Gastgeber noch vor der Pause vorn. Carlos Soler war mit seinen zwei Toren (54./63.) dann der gefeierte Matchwinner. ER erzielte alle Treffer per Elfmeter. Kroos saß zunächst auf der Bank, erst in der 76. Minute wechselte ihn Trainer Zinedine Zidane ein.

Mario Götze trifft wieder

Mario Götze und die PSV Eindhoven halten in der niederländischen Meisterschaft Anschluss an das Spitzenduo Ajax Amsterdam und Vitesse Arnheim. Der Tabellendritte gewann gegen Willem II Tilburg mit 3:0 (2:0). Götze erzielte in der 21. Minute den Treffer zum 2:0 und wurde in der 74. Minute ausgewechselt. Die weiteren Tore für das Team des deutschen Trainers Roger Schmidt schossen der erstmals in die deutsche Nationalmannschaft berufene Philipp Max (14.) und Donyell Malen (82.). Nach dem sechsten Saisonsieg hat Eindhoven mit 19 Punkten zwei Zähler Rückstand auf die punktgleichen Amsterdam und Arnheim.

Leverkusen schlägt Gladbach nach Drama

Leon Bailey und Julian Baumgartlinger haben Bayer Leverkusen wieder in die Champions-League-Ränge geführt. Die beiden Bayer-Fußballprofis sicherten ihrem Team mit den Treffern zum spektakulären 4:3 (2:2)-Erfolg gegen Borussia Mönchengladbach in der Schlussphase am Sonntagabend den vierten Bundesligasieg in Serie. Zuvor erzielte Lucas Alario (27./41. Minute) mit seinem dritten Doppelpack in Serie die Treffer für die Gastgeber in einem mitreißenden Spiel.

Lars Stindl (18./Foulelfmeter/30.) und Joker Valentino Lazaro (90.+4) trafen für die zuvor in acht Spielen unbesiegten Gladbacher, die nach den Erfolgen in den Top-Spielen gegen RB Leipzig (1:0) und in der Champions League gegen Schachtjor Donezk (6:0) nun auf Rang sieben zurückfielen.

Remis bei ManCity: Liverpool verliert Tabellenführung

Der FC Liverpool hat im Topspiel bei Manchester City ein Ausrufezeichen im Titelkampf verpasst. Die Mannschaft von Teammanager Jürgen Klopp musste sich am 8. Spieltag beim Vizemeister mit einem 1:1 (1:1) begnügen und verlor mit 17 Punkten die Tabellenführung an Leicester City (18).

Das ManCity-Team von Pep Guardiola (12) tritt nach dem dritten Remis der Saison im Tabellenmittelfeld auf der Stelle. Mohamed Salah (13.) brachte die Reds in einem intensiven Duell mit einem verwandelten Foulelfmeter in Führung, die Gabriel Jesus (31.) noch vor der Pause egalisierte. Kurz darauf verschoss Kevin De Bruyne (42.) einen Handelfmeter für die Gastgeber, bei denen Ilkay Gündogan in der Startelf stand.

Lesen Sie auch:

Löw nominiert Wolfsburger Baku nach

Bundestrainer Joachim Löw hat auf die beiden verletzungsbedingten Ausfälle von Marcel Halstenberg (Leipzig) und Thilo Kehrer (Paris) freagiert und U21-Nationalspieler Ridle Baku vom VfL Wolfsburg nachnominiert. Der Rechtsverteidiger ist einer von drei Neulingen im Aufgebot. Bereits am Freitag hatte Löw die Abwehrspieler Philipp Max (PSV Eindhoven) und Felix Uduokhai (FC Augsburg) erstmals seinen Kader berufen.

Die DFB-Auswahl testet zunächst am Mittwoch (20.45 Uhr/RTL) in Leipzig gegen Tschechien. In den beiden abschließenden Gruppenspielen der Nations League trifft die Nationalmannschaft am 14. November in Leipzig (Sonnabend) auf die Ukraine und drei Tage später in Sevilla auf Spanien (beide 20.45 Uhr/ARD).

Wolfsburg schlägt Hoffenheim 2:1

Der VfL Wolfsburg hat eine sportlich überzeugende Antwort auf die Unruhe der vergangenen Tage gegeben. Durch den 2:1 (2:0)-Sieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim blieben die Niedersachsen am Sonntag auch im siebten Spiel dieser Saison in der Fußball-Bundesliga ungeschlagen. Die Tore von Renato Steffen (6. Minute) und Wout Weghorst (26.) sorgten nebenbei auch noch für eine kleine sportliche Revanche zwischen den beiden Clubs: Denn die Hoffenheimer hatten den Wolfsburgern am letzten Spieltag der vergangenen Saison den letzten direkt zu vergebenen Platz in der Europa League weggeschnappt.

Der Sieg hätte auch höher ausfallen können, doch Weghorst schoss in der 84. Minute einen Foulelfmeter neben das Tor. Stattdessen kam Hoffenheim durch Sargis Adamyan in der 87. Minute zum Anschlusstreffer. Munas Dabbur verschoss in der Nachspielzeit einen Handelfmeter und vergab damit das Remis für Hoffenheim.

Ein Tor gemacht, einen Elfmeter verschossen: Wolfsburgs Stürmer Wout Weghorst stand gegen Hoffenheim im Fokus.
Ein Tor gemacht, einen Elfmeter verschossen: Wolfsburgs Stürmer Wout Weghorst stand gegen Hoffenheim im Fokus. © dpa

Darüber redete vor dem Spiel jedoch niemand mehr. Vielmehr drehte sich alles um die Differenzen zwischen VfL-Trainer Oliver Glasner und Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke, nachdem der Österreicher am Donnerstag und Freitag bei gleich zwei Gelegenheiten das Scheitern einer weiteren Offensiv-Verpflichtung beklagt hatte. Schmadtke kritisierte daraufhin Zeitpunkt wie auch Art und Weise dieser Äußerungen („Das ist ja nicht Phantasialand hier“). Doch das Hoffenheim-Spiel dimmte die Aufregung wieder deutlich herunter.

Kimmich mit Meniskusriss im Knie

Schock für den FC Bayern: Joshua Kimmich wird dem Triple-Sieger nach seiner im Topspiel bei Borussia Dortmund erlittenen Knieverletzung mindestens bis zum Jahresende fehlen. Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler wurde am Sonntagabend am Außenmeniskus des rechten Knies operiert. Die medizinische Abteilung der Bayern geht davon aus, dass Kimmich im Januar wieder zur Verfügung stehen werde, wie der Verein mitteilte.

Die Bayern reagierten erleichtert, dass Kimmichs Verletzung nicht ganz so schwer ist wie befürchtet. „Wir sind froh, dass Joshua uns voraussichtlich in einigen Wochen wieder zur Verfügung stehen wird“, sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic laut Mitteilung: „Wir werden ihn bei seiner Reha bestmöglich unterstützen.“ Kimmich hatte sich beim 3:2 der Münchner bei einem Zweikampf mit BVB-Profi Erling Haaland in Dortmund in der 36. Minute verletzt.

Last-Minute-Schock für Juventus

Trotz eines Treffers des bärenstarken Superstars Cristiano Ronaldo hat Juventus Turin in der Serie A einen weiteren Rückschlag einstecken müssen. Lazio Roms Felipe Caicedo schockte Juve in der fünften Minute der Nachspielzeit mit dem Ausgleich zum 1:1 (1:0) und sorgte dafür, dass die „Alte Dame“ durch das dritte Remis im sechsten Spiel auf der Stelle tritt.

Ronaldo (15.) war zuvor im zweiten Ligaeinsatz nach seiner Corona-Infektion bereits der dritte Treffer gelungen, mit einem sehenswerten Schlenzer an den Pfosten (43.) verpasste er nur knapp den Doppelpack. Nach 76 Minuten wurde der Portugiese leicht angeschlagen ausgewechselt. In der Tabelle könnte Spitzenreiter AC Mailand mit einem Sieg gegen Hellas Verona am Abend weiter enteilen.

TV-Gelder, Corona: Clubs suchen gemeinsame Linie

14 Bundesligisten und der HSV wollen sich bei den wichtigsten Themen auf eine gemeinsame Linie verständigen. Wie der „Kicker" und die „Bams" berichten, ist für Mittwoch auf Einladung von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge ein Treffen in Frankfurt geplant. Nicht dabei seien aus der Bundesliga Mainz, Bielefeld, Stuttgart und Augsburg, die sich im Ringen um die Verteilung der TV-Gelder bereits positioniert hatten.

Neben dem Umgang mit den Fernsehgeldern soll die Nachfolge des 2022 aus dem Amt scheidenden DFL-Chefs Christian Seifert besprochen werden. Auch die Corona-Krise und der DFB sollen Thema sein.

Bayern-Trainer Flick kämpft um Alaba

Hansi Flick hat seinen Wunsch auf einen Verbleib von David Alaba beim FC Bayern bekräftigt. „Er ist hier ausgebildet worden, ist lange hier und ein absoluter Leistungsträger. Von daher wäre es eine gute Sache, wenn er weiter für Bayern München spielen würde“, sagte der Trainer des Tabellenführers im ZDF-„Sportstudio“ nach dem 3:2-Erfolg beim BVB – Alaba hatte das zwischenzeitliche 1:1 per Freistoß erzielt. Flick hofft nun auf ein positives Signal des 28 Jahre alten Abwehrspielers: „Er sitzt jetzt allein auf dem Fahrersitz. Er muss entscheiden, wie er seine Zukunft sieht.“

Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge verwies nach den gescheiterten Vertragsverhandlungen mit Alaba auf eine offene Hintertür: „Wenn David beim FC Bayern bleiben möchte, was ich zumindest nicht ganz ausschließe, muss man darüber nachdenken, dass man irgendwie einen gesichtsschonenden Weg für beide Seiten findet. Die Tür ist ja noch einen Spalt auf“, sagte Rummenigge dem TV-Sender Sky vor der Partie in Dortmund.

David Alaba (2.v.r.) bei seinem Geniestreich zum 1:1 gegen den BVB.
David Alaba (2.v.r.) bei seinem Geniestreich zum 1:1 gegen den BVB. © Martin Meissner/Getty Images

Corona-Eklat: Ermittlungen gegen Lazio wegen Immobile

Der Kapitän von Lazio Rom und Ex-Dortmunder, Ciro Immobile, ist erneut positiv auf das Coronavirus getestet worden und kann am Sonntag beim Serie-A-Duell gegen Juventus Turin nicht eingesetzt werden. Zugleich fallen auch die Lazio-Spieler Lucas Leiva und Thomas Strakosha aus, die ebenfalls an Covid-19 erkrankt sind. Die Tests wurden in einem biomedizinischem Campus in Rom durchgeführt, nachdem ein anderes Labor die drei Spieler negativ getestet hatte. Dies berichtete die „Gazzetta dello Sport".

Immobile wurde am 26. Oktober und am 2. November von einem Labor positiv getestet. Aus zwei weiteren Tests, die von einem von Lazio beauftragten Labor am 30. und 31. Oktober durchgeführt wurden, ging ein negatives Ergebnis hervor. Der zusätzlich gemachte Test in Rom bestätigte, dass der 30-Jährige doch positiv auf das Coronavirus ist. Trotz der zuvor unklaren Situation war Immobilie beim 4:3-Auswärtserfolg der Römer gegen den FC Turin eingewechselt worden.

Ciro Immobile verwandelte gegen den FC Turin einen Elfmeter. Dabei hätte er wegen einer Corona-Infektion gar nicht spielen dürfen.
Ciro Immobile verwandelte gegen den FC Turin einen Elfmeter. Dabei hätte er wegen einer Corona-Infektion gar nicht spielen dürfen. © imago / Sportimage

Der italienische Fußballverband FIGC hat inzwischen eine Untersuchung gegen Lazio Rom wegen möglicher Verstöße gegen die Hygienemaßnahmen eingeleitet. Inspektoren des Verbands besuchten Lazios Trainingslager. Sollten Verstöße bei der offiziellen Mitteilung von positiven Fällen unter den Lazio-Spielern festgestellt werden, drohen dem Club Strafen, im schlimmsten Fall sogar der Abstieg in die Serie B.

Lazios Coach Simone Inzaghi wies die Anschuldigungen zurück, der Verein habe sich immer an die Corona-Regeln gehalten. Er sprach von „haltlosen Vorwürfen“. „Jeder der unseren Clubchef Claudio Lotito kennt, weiß, wie rigoros, er sich an die Regeln hält“, sagte Inzaghi.

„Joker“ Messi der Barca-Matchwinner

Lionel Messi kann auch Joker: Eine Halbzeit lang war er Bankdrücker, dann avancierte der sechsmalige Weltfußballer beim 5:2 (1:1) des FC Barcelona gegen Betis Sevilla nach seiner Einwechslung zum Matchwinner für die Katalanen. Der argentinische Superstar war in der 61. per Handelfmeter sowie in der 82. Minute erfolgreich.

Trainer Ronald Koeman hatte alles richtig gemacht. „Leo hat das Champions-League-Spiel gegen Kiew mit Problemen beendet“, sagte der Niederländer. „Er war nicht in der Verfassung, um von Anfang an zu spielen. Wir haben uns abgesprochen, dass er ins Spiel kommt, wenn er sich gut fühlt.“ So war es.

Mit dem 33-jährigen Messi kam der Umschwung im Spiel. Der Ex-Dortmunder Ousmane Dembele (22.) hatte das 1:0 für Barça erzielt. Sein französischer Landsmann Antoine Griezmann scheiterte mit einem Foulelfmeter an Claudio Bravo (33.). Antonio Sanabria (45.+2) glich für die Andalusier zum 1:1 aus. Es drohte der nächste Rückschlag für die Katalanen, die in der Tabelle von La Liga schon abgeschlagen sind.

Barça-Juwel Fati schwer verletzt

Aber mit Messi im Team war Barcelona fast nicht wiederzuerkennen. Der zuletzt oft gescholtene Griezmann (49.) schoss das 2:1 für die Gastgeber, es folgte der Doppelpack von Messi. Pedri (90.) sorgte für den Endstand. „Messi ist immer die Lösung“, schrieb die Zeitung „Sport".

Überschattet wurde das Spiel allerdings von der Verletzung des Barca-Shootingstars Ansu Fati. Wie der Club mitteilte, erlitt der 18-Jährige einen Meniskusriss im linken Knie. Er wird bis auf Weiteres nicht zur Verfügung stehen.

Der spanische Jungnationalspieler Ansu Fati wird dem FC Barcelona monatelang fehlen.
Der spanische Jungnationalspieler Ansu Fati wird dem FC Barcelona monatelang fehlen. © imago / ZUMA Wire

Darmstadt-Kapitän mit Corona infiziert

Der Darmstädter Kapitän Fabian Holland ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Dies gab der Zweitligist und HSV-Rivale am Sonntag kurz vor dem Spiel gegen den SC Paderborn (13.30 Uhr) bekannt. Da alle weiteren Ergebnisse der Testreihe negativ ausgefallen sind, kann die Partie stattfinden.

Hertha: Cordoba fällt länger aus

Hertha BSC muss wohl einige Zeit auf Stürmer Jhon Cordoba verzichten. Der 27-jährige Kolumbianer zog sich beim 3:0 (1:0) in Augsburg eine Bänderverletzung im linken Sprunggelenk zu und wird „erst einmal nicht zur Verfügung stehen“, teilte der Club mit. Cordoba ist nun auf Krücken angewiesen und müsse zunächst einen „Airwalker“ tragen. Der Angreifer war kurz vor dem Pausenpfiff von FCA-Innenverteidiger Felix Uduokhai im Strafraum getroffen worden. Den fälligen Elfmeter hatte Matheus Cunha zur Führung verwandelt.

Kehrer verletzt sich bei Paris-Sieg

Paris Saint-Germain hat trotz anhaltender Personalprobleme das Spitzenspiel in der Ligue 1 gewonnen und seine Tabellenführung gefestigt. Drei Tage nach der 1:2-Niederlage in der Champions League bei RB Leipzig besiegte das Team von Trainer Thomas Tuchel zu Hause den Tabellendritten Stade Rennes mit 3:0 (2:0). Mit seinen zwei Treffern in der 21. und 73. Minute war der Argentinier Angel di Maria der entscheidende Mann des Spiels. Moise Kean hatte die Pariser in der 11. Minute in Führung gebracht.

Wie in der Champions League musste PSG auch im Stadion Parc des Princes erneut ohne seine Stars Neymar und Kylian Mbappé sowie Marco Verratti auskommen. Zudem mussten schon in der ersten Halbzeit Idrissa Gana Gueye und einige Minuten später auch der deutsche Nationalspieler Thilo Kehrer verletzungsbedingt vom Platz. Wie lange beide Profis ausfallen, ist noch unklar.