Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 15. Oktober 2020:

Osnabrück gegen Darmstadt wird verlegt

Das Zweitligaspiel des VfL Osnabrück gegen den SV Darmstadt 98 wird wegen zweier Corona-Fälle in der Mannschaft der Niedersachsen und der daraus resultierenden Quarantäne zahlreicher Spieler wie erwartet verlegt. Wie die DFL mitteilte, kann die Partie im Stadion an der Bremer Brücke nicht wie ursprünglich geplant an diesem Sonntag stattfinden. Das Spiel soll am 28. Oktober (18.30 Uhr) nachgeholt werden.

Gemäß der Spielordung ist die Verlegung einer Partie möglich, sobald nicht mindestens 15 Spieler einsatzfähig sind. Dies ist beim VfL der Fall. Der zuständige Gesundheitsdienst hatte nach den Positivtests der beiden Lizenzspieler einen Großteil des Teams bis zum kommenden Mittwoch (21. Oktober) in häusliche Quarantäne geschickt.

Corona-Fall bei St. Paulis Gegner Nürnberg

Als dritter Zweitligist binnen vier Tagen meldet der 1. FC Nürnberg einen Corona-Fall. Der Betroffene sei bereits in Quarantäne und die Mannschaft informiert. Das Donnerstags-Training wurde abgesagt. Zu möglichen Auswirkungen des Corona-Falls auf das für Montag vorgesehene Punktspiel beim FC St. Pauli machte Nürnberg keine Angaben. Statt dem Training wird heute eine weitere Testreihe stattfinden. Sobald die Ergebnisse vorliegen, will der Club über die weitere Vorgehensweise entscheiden.

Vor Nürnberg waren zuletzt der VfL Osnabrück und Holstein Kiel von Corona-Infektionen betroffen. Osnabrück beantragte nach zwei positiven Testergebnissen im Kader und der anschließenden Quarantäne-Anordnung für die restliche Mannschaft eine Verlegung des am Sonnabend angesetzten Heimspiels gegen Darmstadt 98. In Kiel war am Dienstag eine Person positiv getestet worden, das Training wurde ausgesetzt. Die anschließenden Nachtests fielen negativ aus.

Juventus: fast 90 Millionen Verlust

Juventus Turin verzeichnet im abgelaufenen Geschäftsjahr wegen der Corona-Krise einen Verlust von 89,7 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2018/2019 lag der Verlust bei 39,9 Millionen Euro. Damit legte der an der Mailänder Börse notierte Club von Cristiano Ronaldo im dritten Jahr in Folge eine negative Bilanz vor.

Hertha: Guendouzi mit Corona infiziert

Auch Hertha BSC hat einen Corona-Fall zu beklagen. Neuzugang Matteo Guendouzi ist nach der Rückkehr von der französischen U21-Nationalmannschaft positiv auf Covid-19 getestet worden. Guendouzi, der für ein Jahr vom FC Arsenal ausgeliehen ist, muss bis zum Ablauf der zehntägigen Quarantäne isoliert bleiben. Weitere Maßnahmen seien laut dem Club nicht nötig, da Guendouzi bisher keinen Kontakt mit der Mannschaft oder anderen Mitarbeitern um das Team herum gehabt habe.

Weghorst wäre fast zu Tottenham gewechselt

Wolfsburgs Stürmer Wout Weghorst will irgendwann mal in England spielen. „Die Premier League ist weiter ein Traum von mir“, sagte der Niederländer dem „Kicker“. Bereits vor dieser Saison hatte er Kontakt zu den Tottenham Hotspur. „Mit Tottenham war es seriös, da war ich ein Kandidat“, sagte der 28-Jährige: „Natürlich beschäftigt dich so etwas auch. Es ist auch eine Bestätigung, dass ich auf einem guten Weg bin.“

Dennoch geht er erstmal weiter in der Bundesliga für die Niedersachsen auf Torejagd. Aber wie lange noch, bleibt abzuwarten. „Ich bin jetzt 28 und möchte gerne Titel gewinnen. Das habe ich hier deutlich angesprochen. Ich hoffe, dass wir uns als Mannschaft so verbessern, dass vielleicht insgesamt mal mehr drin ist“, sagte der Angreifer. „Wenn ich eines Tages das Gefühl habe, dass ich meine Ziele beim VfL nicht erreichen kann, dann werde ich das sagen. Das ist aktuell aber nicht der Fall.“

Wout Weghorst erzielte 40 Tore in 86 Pflichtspielen für den VfL Wolfsburg.
Wout Weghorst erzielte 40 Tore in 86 Pflichtspielen für den VfL Wolfsburg. © imago / Joachim Sielski

Pläne für Premier-League-Reform vom Tisch

Die federführend vom FC Liverpool und Manchester United entworfenen Reformpläne für die Premier League sind wieder vom Tisch. Nach einer mehrtägigen Diskussion in der Öffentlichkeit stimmten alle 20 Erstligisten gegen eine Verkleinerung der Liga und eine Verschiebung der Kräfteverhältnisse zugunsten der größten Clubs.

Das umstrittene Papier war am vergangenen Wochenende bekannt geworden. Kernpunkt war eine Verkleinerung der Premier League von derzeit 20 auf 18 Clubs. Außerdem sollten der Ligapokal und der Supercups abgeschafft und die Erstliga-Play-offs mit dem Oberhaus verzahnt werden. Darüber hinaus war eine Corona-Soforthilfe für die Ligen zwei bis vier von rund 275 Millionen Euro sowie eine künftige Beteiligung der unterklassigen Vereine an den TV-Einnahmen der Premier League von 25 Prozent vorgesehen.

Strategisch zielte der Plan auf eine Stärkung des Premier-League-Establishments um die „Big Six“ mit Liverpool, ManU, Manchester City sowie den Londoner Vereinen FC Arsenal, FC Chelsea und Tottenham Hotspur.

Hertha-Präsident kontert Lehmanns Europa-Ansage

Präsident Werner Gegenbauer hat auf Aussagen von Aufsichtsrat Jens Lehmann reagiert, der bei Hertha BSC einen Europapokalplatz für diese Saison als Ziel ausgegeben hat. „Auch Herr Lehmann spricht als Berater von Tennor über und nicht für Hertha BSC“, wurde der 70 Jahre alte Berliner Unternehmer von der „Bild“ zitiert. Der frühere Nationaltorwart Lehmann sitzt für Großinvestor Lars Windhorst in Herthas Kontrollgremium.

Weder Hertha-Trainer Bruno Labbadia noch Manager Michael Preetz haben bislang öffentlich ein Saisonziel ausgegeben. Lehmann hatte der „Sport Bild“ gesagt: „Das Ziel ist allen bei Hertha BSC klar. Und das heißt Qualifikation für den europäischen Fußball.“ Mit ähnlichen Worten war auch Windhorst bei der Hertha angetreten. Aktuell liegt die Hertha auf dem 13. Tabellenplatz. Der internationale Wettbewerb sei auch das Ziel der Club-Bosse, sagte Gegenbauer, „allerdings wie stets betont und auch eingeordnet unser mittelfristiges Ziel.“

Sandro Schwarz übernimmt Dynamo Moskau

Der Ex-Mainzer Sandro Schwarz wird neuer Trainer bei Dynamo Moskau. Zuvor gab Mainz 05 bekannt, dass der ursprünglich noch bis 2022 datierte Vertrag mit Schwarz in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst wurde. Der 41-Jährige war im November 2019 als Coach der 05er freigestellt worden.

Einem Bericht der russischen Zeitung „Sport-Express“ zufolge soll der Kontakt zu Schwarz über den Dynamo-Sportdirektor Željko Buvač zustande gekommen sein. Dieser spielte von 1992 bis 1995 für Mainz und war dort von 2001 bis 2008 Assistent von Jürgen Klopp, mit dem er nach Mainz auch in Dortmund und Liverpool zusammenarbeitete. Co-Trainer unter Schwarz soll nun der frühere Mainzer Stürmer Andrej Woronin werden.

Sandro Schwarz wagt sich in ein Abenteuer als Trainer in Russland.
Sandro Schwarz wagt sich in ein Abenteuer als Trainer in Russland. © imago / Marcel Lorenz

Hector aus DFB-Team zurückgetreten

Der Kölner Jonas Hector ist laut dem „Kicker" bereits vor Wochen aus der Nationalmannschaft zurückgetreten. Demnach habe der Linksverteidiger Bundestrainer Joachim Löw schon vor den Länderspielen im September mitgeteilt, dass er für weitere Einsätze nicht mehr zur Verfügung stehe.

Der 30-Jährige lief 43-mal für Deutschland auf – stets als Startelfspieler. Sein letzter Einsatz war am 19. November 2019 gegen Nordirland (6:1). Auf der Position hinten links nominierte Löw zuletzt Marcel Halstenberg (Leipzig) und Robin Gosens von Atalanta Bergamo.

Verbotene Fan-Gesänge: Union Berlin kommt glimpflich davon

Der 1. FC Union Berlin wird nach den eigentlich verbotenen Fan-Gesängen im Testspiel gegen Hannover (4:1) am vergangenen Donnerstag nicht mit einer Strafe belegt. Das teilte Bernd Geschanowski (AfD), Gesundheitsstadtrat in Treptow-Köpenick, dem rbb auf Anfrage mit. Man habe Sanktionen „selbstverständlich geprüft“, sagte er.

Im Ergebnis kam man zu dem Schluss, dass es keine finanzielle Bestrafung geben könne. „Die Unterlassung der Gesänge steht zwar in der Berliner Infektionsschutzverordnung. Es gibt aber keinen Passus im Bußgeldkatalog, der dazu passt“, sagte Geschanowski.

Fans von Union Berlin feuern ihren Club mit Gesängen an – doch das war verboten.
Fans von Union Berlin feuern ihren Club mit Gesängen an – doch das war verboten. © imago / Matthias Koch

Seit dem 3. Oktober sieht die Infektionsschutzverordnung vor, dass keine Fan-Gesänge oder Sprechchöre bei Sportveranstaltungen mehr erlaubt sind. Das Gesundheitsamt Treptow-Köpenick hatte Union vor dem Test gegen Hannover 96 über diese Änderung informiert. Der Verein machte jedoch keine Durchsagen für die 1795 Zuschauer im Stadion – und diese unterstützten ihr Team lautstark.

Nächste Corona-Fälle in der Serie A

Im italienischen Fußball reißen die Meldungen von neuen Corona-Fällen nicht ab. Nun gab Erstligist Parma Calcio positive Tests bei vier Spielern bekannt. Demnach habe einer der Betroffenen leichte Symptome, die anderen drei seien asymptomatisch. Das Quartett wurde umgehend in häusliche Quarantäne geschickt. Alle anderen Spieler hätten negative Tests vorgewiesen, begeben sich aber auch in eine Isolation. Sie können zwar trainieren und gegebenenfalls auch spielen, Kontakte mit Personen außerhalb der Gruppe sind aber nicht erlaubt.

Zuvor hatte bereits Juventus Turin sein gesamtes Team in die erneute Isolation geschickt, nachdem der vom FC Schalke an Juve verliehene Weston McKennie (22) am Mittwoch positiv getestet wurde. Auch Superstar Cristiano Ronaldo infizierte sich bei der portugiesischen Nationalmannschaft mit Covid-19.

Punktabzug wegen Corona: Neapel legt Einspruch ein

Der italienische Pokalsieger SSC Neapel hat Einspruch gegen die coronabedingte Niederlage am grünen Tisch eingelegt. „Wir halten uns seit jeher an Regeln und Gesetze. Wir warten zuversichtlich auf das Ergebnis unseres Einspruchs und vertrauen der Justiz“, schrieb der Club bei Twitter. Die Serie A hatte den SSC wegen Nicht-Erscheinens zur Partie bei Juventus Turin mit einem Abzug von einem Punkt bestraft und wertete zudem die Begegnung mit 3:0 für Juve.

Der Sportrichter der italienischen Liga erkannte das Argument der „höheren Gewalt“ nicht als Grund für das Fernbleiben von Neapel an. Vor der für den 4. Oktober angesetzten Begegnung waren zwei Spieler aus dem Kader des zweimaligen Meisters positiv auf Covid-19 getestet worden. Die lokalen Gesundheitsbehörden hätten dem Club die Abfahrt nach Turin verboten, argumentierte SSC-Chef Aurelio De Laurentiis damals. Entsprechend beantragte der SSC eine Verschiebung, scheiterte damit allerdings.