Hamburg/Shanghai. Die Unicorns of Love sind ein Familienprojekt. Heute zählt das ehemalige Amateurteam zu den besten der Welt.

Das war ein historischer Sieg: Die Hamburger eSports-Organisation Unicorns of Love ist bei den Worlds 2020, der Weltmeisterschaft im Videospiel League of Legends, am gestrigen Mittwoch erstmals in seiner Geschichte in die Hauptrunde eingezogen. Im entscheidenden Spiel setzte sich das Team um Coach Fabian Mallant (26) im Best-of-Five-Modus mit 3:0 gegen Super Massive aus der Türkei durch. Über 800.000 Zuschauer verfolgten das Spiel im Livestream bei Twitch.

„Es ist kaum in Worte zu fassen, wie stolz und glücklich wir sind. Damit hat sich für uns ein Traum erfüllt“, sagte Managerin Vivien Mallant (28) nach dem Spiel. „Jetzt freuen wir uns auf die nächste Herausforderung und sind bereit, die ganz Großen zu ärgern.“

Dass sie dazu in diesem Jahr imstande sind, konnten die Unicorns bereits am ersten Tag der Weltmeisterschaft im chinesischen Shanghai beweisen, als sie unter anderem PSG Talon, das in Hong Kong angesiedelte Team des französischen Großclubs Paris St. Germain, klar besiegten und damit für viel Aufsehen sorgten.

Im vorigen Jahr scheiterten sie knapp in der Vorrunde

Im vorigen Jahr waren die Unicorns erstmals mit ihrem russischen Team bei der WM dabei, scheiterten aber knapp in der Vorrunde. Nicht so in diesem Jahr. „Großes Kompliment an mein Team, die Jungs haben herausragend gespielt“, sagte Fabian Mallant. „Unser Ziel haben wir schon erreicht. Alles, was jetzt noch kommt, ist eine Zugabe.“

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Die Unicorns of Love wurden 2013 gegründet und sind ein Familienprojekt. Damals hatten es Fabian und fünf seiner Freunde als Amateurteam bis in die höchste europäische Profiliga EuLCS (heute LEC) geschafft. Danach professionalisierte sich das Team. Als Riot Games, der Besitzer des Spiels, die Liga 2019 in ein Franchise-System verwandelte, hätte der Verbleib die Familie Mallant mehrere Millionen Euro gekostet. Sie entschied sich dagegen.

Fabian Mallant wechselte damals für einige Monate als Coach zur eSport-Organisation SK Gaming – bis Schwester Vivien 2019 auf die Idee kam, in Russland ein neues Team aufzubauen. Dies gelang ihr in nur wenigen Monaten. Mit sichtlichem Erfolg.

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