Monza. Mercedes-Pilot Lewis Hamilton sichert sich die Pole Position für das Formel-1-Rennen in Monza. Sebastian Vettel startet nur von Platz 17.

Voller Frust schimpfte Sebastian Vettel über den Boxenfunk und löste dann in der Garage erbost den Verschluss seines Sicherheitsgurts. An seinem letzten Grand-Prix-Wochenende in Monza als Scuderia-Pilot steckte der viermalige Weltmeister im Massenstau fest und erlebte mit seinem Aus als Viertletzter der Qualifikation das nächste Formel-1-Desaster.

Vettel schimpft über frühes Aus beim Qualifying

Vettel war bei der 94. Karriere-Pole für Mercedes-Dominator Lewis Hamilton komplett bedient. “Es ist nicht gut getimet gewesen von uns, da waren zu viele Autos zur selben Zeit auf der Strecke“, kritisierte der 33-Jährige sein Aus schon nach der ersten K.o.-Runde, als er auf seiner vermeintlich schnellsten Runde im Stau feststeckte. Bereits zum fünften Mal in dieser Saison schied er vorzeitig in der Qualifikation aus.

Wieder mal lag der Ferrari-Kommandostand strategisch daneben. “Mitten im Packen kann man nicht viel machen. Es war ein bisschen vorhersehbar, dass es Stresssituationen zum Schluss gibt“, sagte Vettel. Erst steckte er hinter einem Williams fest, ehe die Alfa-Romeo-Piloten beim Windschattenpoker auf dem Hochgeschwindigkeitskurs für Ärger sorgten. „Was für ein Chaos, warum müssen die Alfas jeden überholen und so einen Mist verursachen?“

Hamilton scheint nicht aufhaltbar

Hamilton hingegen war am 50. Todestag von Jochen Rindt, dem einzigen posthum als Weltmeister geehrten Piloten, wieder nicht einzufangen. Mit dem Streckenrekord von 1:18,887 Minuten holte sich der Brite bereits die sechste Pole dieser Saison. Damit nimmt er am Sonntag (15.10 Uhr/RTL und Sky) im 999. Ferrari-Grand-Prix seinen 90. Sieg ins Visier.

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Vettels Stallrivale Charles Leclerc, der im Vorjahr noch sensationell gewonnen hatte, musste sich mit Platz 13 begnügen. Erstmals seit 1984 steht damit kein Ferrari-Pilot unter den Top Ten in Monza. “Es wird schwer, Boden gut zu machen", meinte der frustrierte Vettel, der 2008 in der Lombardei seinen ersten Erfolg in der Motorsport-Königsklasse gefeiert hatte.

Noch vor der Qualifikation ließen die Rennkommissare gleich sieben Fahrer bei sich antreten, die in der Schlussphase des letzten Trainings “unnötig langsam“ gefahren sein sollen. Der heranstürmende Hamilton konnte da gerade noch einen Crash verhindern - geahndet wurde die Bummelei dann aber nicht. (dpa)