Kiel/Fürth. Dem 1. FC Nürnberg droht der Sturz in die Drittklassigkeit. Grenzenloser Jubel dagegen beim Karlsruher SC.

Der 1. FC Nürnberg rannte bei Holstein Kiel in den letzten Minuten mit dem Mut der Verzweiflung an, im über 500 Kilometer entfernten Fürth zitterte der Karlsruher SC mit. Nach dem Schlusspfiff jubelte aber der KSC über den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga, während dem Club ein Jahr nach dem Bundesligaabstieg der Sturz in die Drittklassigkeit droht. „Das haben wir uns anders vorgestellt“, sagte Trainer Jens Keller.

Torhüter und Ex-HSV-Profi Christian Mathenia nahm seine Mitspieler in die Pflicht. „Wir müssen einfach den Verein in dieser Liga halten. Wir müssen uns heute ärgern und ab morgen auf die Relegation vorbereiten“, sagte Mathenia bei Sky nach dem 1:1 (1:0) in Kiel. In den beiden Relegationsspielen (7. und 11. Juli) trifft der neunmalige deutsche Meister auf den noch zu ermittelnden Dritten der 3. Liga.

Tordifferenz entscheidet über Klassenerhalt

Der KSC sicherte sich als Tabellen-15. derweil durch ein 2:1 (1:1) bei der SpVgg Greuther Fürth den Klassenerhalt – dank der um zwei Treffer besseren Tordifferenz. „Wir sind alle sehr glücklich. Ich kann das noch gar nicht richtig in Worte fassen. Wir haben nie den Glauben verloren“, sagte Coach Christian Eichner. Die KSC-Spieler tanzten nach der Rettung ausgelassen im Kreis und sangen: „Nie mehr 3. Liga.“

Fürth erwischte einen Blitzstart und ging durch Daniel Keita-Ruel (2.) in Führung. Der KSC behielt aber die Nerven und drehte durch Dominik Kother (21.) und Philipp Hofmann (61., Foulelfmeter) die Begegnung.

Nürnberg wirft alles nach vorne, aber der KSC jubelt

Patrick Erras (3.) brachte Nürnberg früh in Führung. Kiels Torhüter Ioannis Gelios hatte zuvor gepatzt. Nürnberg ließ es in der Folge etwas ruhiger angehen, Kiel wurde stärker. Dennoch bot sich den Franken die Chance zum zweiten Treffer kurz vor der Pause. Johannes Geis traf mit einem Freistoß aber nur die Unterkante der Latte (45.).

Zu Beginn des zweiten Durchgangs drängte Kiel auf den Ausgleich, dieser gelang Lion Lauberbach (67.). Am Ende warf Nürnberg alles nach vorne – es half nichts. Und Karlsruhe jubelte.

Riesiger Jubel beim KSC und Sportchef Oliver Kreuzer (r./ehemals HSV) über den Klassenerhalt.
Riesiger Jubel beim KSC und Sportchef Oliver Kreuzer (r./ehemals HSV) über den Klassenerhalt. © dpa