Stuttgart. Der VfB Stuttgart verliert, aber darf trotzdem feiern. Mario Gomez verabschiedet sich mit der Bundesliga-Rückkehr von den Schwaben.

Die Rückkehr in die Beletage des deutschen Fußballs war nur noch Formsache, der Fokus lag fast allein auf Mario Gomez. Erst erzielte der Torjäger des VfB Stuttgart sein Abschiedstor. Dann verließ er unter lautstarkem Applaus das letzte Mal im VfB-Trikot den Rasen – und schließlich verkündete der Ex-Nationalspieler das Ende seiner Karriere.

Gomez nach Abschied: „Meine letzte Mission"

„Es war meine letzte Mission für den VfB, nachdem wir es letztes Jahr verkackt haben“, sagte der 34-Jährige nach dem 1:3 (1:1) zum Saisonabschluss gegen den SV Darmstadt 98 bei Sky: „Es war immer mein Traum, meine Karriere hier zu beenden.“ Die Bundesliga-Rückkehr der Schwaben geriet nicht mehr in Gefahr. Nach einjähriger Abstinenz kehrt der VfB ins Oberhaus zurück, das jedoch ohne Gomez.

„Das war mein absolutes Ziel, mich hier als Erstligaspieler zu verabschieden“, hatte der Stürmer bereits zuvor dem SID bei einem Termin von Mercedes-Benz gesagt. Die Entscheidung sei für ihn kein Prozess gewesen, „ich war mir am Anfang der Saison sicher, dass wir aufsteigen werden.“ Daher habe er den Entschluss gefasst.

Gomez (42.) sorgte mit seinem Abschiedstor in Stürmermanier für den zwischenzeitlichen Ausgleich gegen die Hessen. Das reichte jedoch nicht, weil Serdar Dursun (32.) mit seinem 16. Saisontreffer, Matthias Bader (53.) und Tobias Kempe (88.) im letzten Spiel von Lilien-Trainer Dimitrios Grammozis erfolgreich waren. Darmstadt beendete die Partie nach der Gelb-Roten Karte gegen Victor Palsson (66.) nur mit zehn Mann.

Er steht genau richtig und spitzelt den Ball irgendwie über die Linie: Ein typisches Gomez-Tor eben.
Er steht genau richtig und spitzelt den Ball irgendwie über die Linie: Ein typisches Gomez-Tor eben. © dpa

Hitzlsperger freut sich über "würdigen" Gomez-Abschied

Echte Zweifel am VfB-Aufstieg hatte es in den vergangenen Tagen nicht mehr gegeben. Es war daher genug Zeit, Gomez in den Mittelpunkt zu rücken. Der ehemalige Nationalspieler, der 2007 mit dem VfB die Meisterschaft gewann, wird seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag beim künftigen Bundesligisten nicht verlängern.

„Er ist einer der besten Stürmer überhaupt in Deutschland. Er hat es verdient, einen würdigen Abschied zu bekommen“, sagte Vorstandschef Thomas Hitzlsperger vor dem Anpfiff am Sky-Mikrofon. Trainer Pellegrino Matarazzo, unter dem Gomez vor allem in der entscheidenden Saisonphase nur Statist war, schenkte dem 34-Jährigen in seinem 230. und letzten Pflichtspiel für den VfB einen Startelf-Einsatz.

Gomez' Teamkollegen suchten ihn immer wieder im Sturmzentrum, allein Gefahr entstand in einer zunächst langatmigen Partie nicht. Dursuns sehenswerter Fallrückzieher nach einem Fehler des VfB-Keepers Gregor Kobel war das erste Highlight und der erste Darmstädter Torschuss überhaupt. Zehn Minuten später traf dann Gomez - und in der leeren Arena ertönte der „Mario Gomez Button“-Sound als Tormusik.

Nach der Pause blieb der VfB gefährlich, vergaß jedoch das Verteidigen. Der unbedrängte Bader nutzte die Schludrigkeiten der Gastgeber, ein Gomez-Treffer auf der anderen Seite wurde wegen einer Abseitsposition im Vorfeld nicht anerkannt. Bei seiner Auswechslung klatschte Gomez mit der gesamten Bank ab.