Aktuelle Meldungen, heiße Gerüchte, scharfe Zitate, Verletzungen und Transfergeflüster. Der Fußball-Ticker hält Sie auf dem Laufenden.

Der Fußball-Ticker am Donnerstag, den 28. Mai 2020:

Neustart der Serie A am 20. Juni

Die italienische Serie A kann am 20. Juni nach der monatelangen Corona-Pause weitergehen. „Italien beginnt den Neustart, und daher ist es richtig, dass auch der Fußball neu startet“, zitierten italienische Medien Sportminister Vincenzo Spadafora nach einer Telekonferenz mit dem Fußballverband FIGC und der Lega Serie A.

DFL: Keine Regelung bei Saisonabbruch

Wie wird die Saison gewertet, wenn die Bundesliga abgebrochen werden muss? Diese heikle Frage bleibt auch nach einer außerordentlichen Sitzung des DFL-Präsidiums unbeantwortet. Das Präsidium ist laut einer DFL-Mitteilung „zu dem Ergebnis gekommen, sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht auf eine detaillierte Regelung im Falle eines nicht abzuwendenden Saisonabbruchs festzulegen und daher vorerst auf eine Empfehlung und eine weitere Befassung der DFL-Mitgliederversammlung mit dieser Angelegenheit zu verzichten“.

Bereits bei der Mitgliederversammlung vor 14 Tagen war das strittige Thema vertagt worden. Damals hieß es, dass „innerhalb der nächsten beiden Wochen eine Regelung hinsichtlich der sportlichen Wertung entwickelt werden“ solle.

Klar ist jetzt zumindest, was nicht passieren soll. Das DFL-Präsidium schließt aus, „die Hinrunden-Tabelle für die Abschlusswertung zugrundezulegen oder eine Annullierung der kompletten Saison vorzunehmen“. Weiter hieß es in der Mitteilung: „Sollten nicht alle Clubs einer Liga bei einem vorzeitigen Saisonende gleich viele Spiele absolviert haben, wäre ein Ausgleichsmechanismus – zum Beispiel eine Quotienten-Regelung – zur Wertung der Tabelle erforderlich.“

Restart der Premier League im Juni?

Die Clubs der Premier League haben laut BBC den 17. Juni als Startdatum für den Restart festgelegt. Bei einem Meeting sollen alle Erstligisten eine entsprechende Einigung erzielt haben. Als Auftaktpartien am Mittwoch, den 17. Juni, sind Manchester City gegen Arsenal London sowie Aston Villa gegen Sheffield United geplant. Der restliche Spieltag wird regulär für das Wochenende vom 19. bis 21. Juni terminiert. Bislang galt der 12. Juni als anvisiertes Startdatum für den Neustart.

"Unsolidarisch": Union Berlin schasst Polter

Der 1. FC Union Berlin wird in den ausstehenden sechs Saisonspielen auf einen Einsatz von Stürmer Sebastian Polter verzichten. Wie der Bundesligist mitteilte, werde der 29-Jährige wegen "unsolidarischen Verhaltens" nicht mehr berücksichtigt. Am Training kann Polter weiterhin teilnehmen. Sein Vertrag bei den Eisernen läuft zum Saisonende ohnehin aus.

"Es gehört zu den elementaren Werten des 1. FC Union Berlin, dass wir Unioner eine solidarische Gemeinschaft bilden, in der wir füreinander und für unseren Verein einstehen. Sebastian tut das als einziger Spieler der gesamten Lizenzspielerabteilung mit Mannschaft, Trainer- und Betreuerteam leider nicht. Das ist für uns nicht nachvollziehbar und sehr enttäuschend", wurde Union-Präsident Dirk Zingler in einer Pressemitteilung zitiert.

Derby-Held Sebastian Polter ist beim 1. FC Union Berlin in Ungnade gefallen.
Derby-Held Sebastian Polter ist beim 1. FC Union Berlin in Ungnade gefallen. © Imago/Matthias Koch

Ein konkreter Grund für die Disziplinarmaßnahme wurde vom Verein nicht genannt. Nach dpa-Informationen soll Polter nicht bereit gewesen sein, eine gemeinsame Aktion der Vereins-Angestellten zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zu akzeptieren. Polter selbst äußerte sich zu dem Vorgang bislang nicht.

Im November war der Stürmer als Siegtorschütze noch umjubelter Held im Stadtderby gegen Hertha BSC (1:0) gewesen. Polter spielte bereits in der Saison 2014/15 für Union. Nach zwei Jahren in England bei Queens Park Rangers kehrte er 2017 nach Berlin zurück. In der laufenden Saison kam er auf 13 Einsätze und erzielte neben dem Derby-Treffer noch ein Tor beim 1:2 beim FC Bayern München.

Nach Rot: Köln zwei Spiele ohne Bornauw

Der 1. FC Köln muss zwei Spiele auf Sebastiaan Bornauw (21) verzichten. Der Innenverteidiger hatte im Duell bei Hoffenheim (1:3) in der 26. Minute die Rote Karte gesehen. Der FC stimmte der Sperre des DFB-Sportgericht zu. Bornauw hatte Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner an der Wade getroffen, Schiedsrichter Felix Brych änderte seine erste Entscheidung nach Ansicht der Videobilder von Gelb auf Rot. Ihr nächstes Spiel bestreiten die Kölner am Montag gegen RB Leipzig (20.30 Uhr/DAZN und Amazon Prime).

Saarbrücker Aufstiegsparty sorgt für Ärger

Eine spontane Aufstiegsparty sorgt beim Pokal-Halbfinalisten 1. FC Saarbrücken für Ärger hinter den Kulissen. Nachdem die Rückkehr der Saarländer in die 3. Liga nach sechs Jahren durch den Saisonabbruch in der Regionalliga Südwest am Dienstagabend fest stand, waren das Trainerteam, einige Spieler und Offizielle bei Siegesfeiern der Fans mit anschließendem Autokorso durch die Innenstadt aufgetaucht.

"Wir werden das Verhalten intern noch einmal deutlich ansprechen. Mir war bewusst, dass man pure Freude nicht komplett ausbremsen kann. Dennoch müssen wir uns an die Hygiene-Bestimmungen halten", sagte FCS-Präsident Hartmut Ostermann der Saarbrücker Zeitung zu dem Vorfall.

Nach Informationen des Blattes ist der Club-Boss sehr verärgert über die Aktion der Vereinsangestellten gewesen - zumal Ostermann zuvor auf der Internetseite des Vereins noch appelliert hatte: "Wir dürfen bei aller Aufstiegsfreude nicht vergessen, dass wir noch ein wichtiges Spiel im DFB-Pokal bestreiten dürfen und daher die Abstandsregeln strikt einhalten müssen, damit dieses historische Ereignis nicht gefährdet wird."

Der Viertligist spielt am 9. Juni in Völklingen gegen den Bundesligisten Bayer Leverkusen um den erstmaligen Einzug ins Pokal-Endspiel. Etwas besänftigen konnte Ostermann nur der Fakt, "dass wir uns noch nicht in der Quarantäne-Phase vor dem Pokalspiel befinden".

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Bode: Bei Werder-Abstieg "alles auf dem Prüfstand"

Werder Bremens Aufsichtsratsboss Marco Bode hat im Falle eines Abstiegs aus der Bundesliga auch personelle Konsequenzen bei den Norddeutschen nicht ausgeschlossen. Wenn der Klassenerhalt nicht gelingen sollte, "steht alles auf dem Prüfstand", sagte Bode im Podcast "Die NDR2-Bundesligashow". "Da würde ich dann nichts ausschließen wollen."

Allerdings sei er nach wie vor völlig davon überzeugt, dass Werder die Rettung noch gelingt. "Aber ich glaube an unsere Konstellation total. Das schließt Geschäftsführung, Trainer und das Team im Aufsichtsrat mit ein", sagte Bode. "Ich bin davon überzeugt, dass (Geschäftsführer) Frank Baumann einen sehr guten Job macht und auch (Trainer) Florian Kohfeldt."

Bremen liegt derzeit auf dem 17. Tabellenplatz und hat nach dem Sieg von Fortuna Düsseldorf gegen Schalke am Mittwochabend wieder fünf Punkte Rückstand auf die Rheinländer auf Relegationsplatz 16. Allerdings zeigte die Formkurve der Bremer zuletzt nach oben. Dem Sieg in Freiburg folgte am Dienstag ein verdientes Unentschieden gegen Borussia Mönchengladbach. Am Sonnabend müssen die Grün-Weißen auf Schalke antreten.

Schalke: Jobgarantie für "gefestigten" Wagner

Schalkes Trainer David Wagner hat trotz des Negativlaufs eine Jobgarantie bekommen. Laut Sportvorstand Jochen Schneider will der Revierclub die Saison auf jeden Fall mit dem 48-Jährigen beenden. "Wir werden gemeinsam mit David Wagner zur neuen Saison diesen roten Faden wieder aufnehmen und damit weitermachen, wo wir im Januar, Februar unterbrochen wurden“, sagte Schneider bei Sky Sport News HD.

Die Königsblauen sind seit zehn Spielen sieglos und nach dem 1:2 bei Fortuna Düsseldorf das schlechteste Rückrundenteam der Liga. Nur angesichts der starken Hinserie mit 30 Punkten ist Schalke mit 37 Zählern aus bislang 28 Spielen nicht in akuter Abstiegsgefahr.

"Im Moment sind wir nicht in der Lage, den Fußball zu spielen, der uns in der Hinserie ausgezeichnet hat. Diesen roten Faden haben wir verloren. Dafür gibt es aber Gründe", sagte Schneider weiter nach einem Gespräch am Morgen mit Wagner. "Er ist gefestigt und angriffslustig", berichtete Schneider.

Nach Patzer: Trost für Hertha-Keeper Jarstein

Trainer Bruno Labbadia und Manager Michael Preetz haben Torwart Rune Jarstein von Hertha BSC nach dessen Patzer noch einmal den Rücken gestärkt. "Für uns war klar, dass Rune unsere Nummer eins ist, das haben wir vom ersten Tag an gesagt“, betonte Labbadia bei einer Video-Pressekonferenz. Beim 2:2 in Leipzig habe Jarstein auch gut gespielt und sich dann eben einen Fehler geleistet.

"Der braucht sich keinen Kopf machen. Er soll seine Qualitäten reinwerfen und ich bin mir sicher, dass er das am Samstag auch machen wird", sagte Labbadia. "Wir sind froh, dass wir den Rune haben“, betonte Manager Preetz. Jarstein wollte am Mittwochabend in der Red Bull Arena einen eigentlich harmlosen Ball festhalten. Der 35 Jahre alte Norweger boxte ihn sich aber letztlich selbst zur zwischenzeitlichen Führung der Gastgeber ins Tor.

Am Sonnabend gegen Augsburg (15.30 Uhr/Sky) wird Labbadia wieder auf Jarstein setzen. Die Gäste haben in Heiko Herrlich ebenfalls einen neuen Coach und sind Tabellenzwölfter mit vier Zählern weniger als Hertha, das unter Labbadia bisher zwei Siege und ein Unentschieden schaffte.

"Wenn man sich die Tabelle anguckt, weiß man, wie wichtig diese sieben Punkten waren", sagte Labbadia: "Ohne diese sieben Punkte hätten wir den Arsch an der Wand."

Premier League: Kapitän wegen Corona beleidigt

Weil der Kapitän von Premier-League-Club FC Watford, Troy Deeney, aus Angst vor dem Coronavirus nicht trainieren will, wird seine Familie im Internet beleidigt. "Ich habe einige Kommentare zu meinem Sohn gesehen. Die Leute sagten: 'Ich hoffe, Ihr Sohn bekommt Corona'", sagte der 31-Jährige dem Sender CNN. Zudem werde Deeney selbst aufgefordert, doch wieder zur Arbeit zu gehen.

In der Corona-Krise bedroht: Watfords Kapitän Troy Deeney (l.).
In der Corona-Krise bedroht: Watfords Kapitän Troy Deeney (l.). © Imago/Action Plus

Der englische Profi hatte Mitte Mai verkündet, dass er aus Angst vor dem Coronavirus nicht mit seinen Teamkollegen trainieren wolle. Zuvor hatte sich die Liga darauf geeinigt, das kontaktlose Training zu erlauben. "Mein Sohn ist fünf Monate alt und hatte schon Atembeschwerden. Ich möchte nicht nach Hause kommen und ihn einer Gefahr aussetzen", sagte der Spieler.

Nun sind die Premier-League-Clubs noch einen Schritt weitergegangen und haben sich am Mittwoch einstimmig für die Rückkehr ins Mannschaftstraining entschieden. Demnach ist auch das wettkampforientierte Training ohne die Einhaltung von Sicherheitsabständen wieder erlaubt. Premier-League-Boss Richard Masters peilt einen Neustart der Liga ab dem 12. Juni an.

Borussia unterstützt Gladbacher Breitensport

Borussia Mönchengladbach sendet in Zeiten der Corona-Krise ein Zeichen der Solidarität und unterstützt den Breitensport in seiner Stadt. Der VfL übernimmt für einen Monat und alle im Stadtsportbund organisierten Vereine die Zahlung der Benutzungsentgelte für die städtischen Sportstätten. Diese belaufen sich auf insgesamt 9000 Euro.

"Unsere Vereine leisten herausragende Arbeit und sind für tausende Menschen in Mönchengladbach ein sozialer Rückhalt, der weit über den reinen Sport hinausgeht. Das wollen wir als Profiklub mit Hilfe unserer Stiftung hiermit noch einmal unterstreichen", sagte Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers.

FC Bayern spendet weiter an Amateurclubs

Bayern München unterstützt in der Corona-Krise weitere Amateurclubs im Freistaat. Immer mehr Anhänger verzichten nach Club-Angaben auf eine Rückerstattung der bereits gezahlten Tickets für die nun ohne Zuschauer stattfindenden Spiele und stellen das Geld dem FC Bayern Hilfe e.V. zur Verfügung. Dieser bedachte jetzt die Vereine der Bayernliga Süd und Nord, jeder der 35 Clubs erhält 10.000 Euro.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der FC Bayern Hilfe e.V. aus Ticket-Rückerstattungen seiner Fans alle 18 Regionalligisten des Freistaats und den Bayerischen Landes-Sportverband mit insgesamt 460.000 Euro unterstützt.

Belgien: Neuer Termin für Pokal-Finale

Das verlegte belgische Pokalfinale zwischen den Erstligisten FC Brügge und FC Antwerpen soll nun am 1. August und damit eine Woche vor dem Start der neuen Liga-Saison stattfinden. Laut der belgischen Behörden werde das Spiel ohne Zuschauer im King-Baudouin-Stadion in Brüssel ausgetragen.

Ursprünglicher Termin für das Pokalfinale war der 22. März. Brügge hat nun die Möglichkeit, nach dem 16. Gewinn der Meisterschaft in dieser Saison, auch den Ligapokal zu gewinnen. Die Spielzeit in Belgiens erster Liga wurde aufgrund der Coronavirus-Pandemie vorzeitig abgebrochen.

FCK-Profis verzichten auf Teile des Gehalts

Kurz vor dem Neustart der 3. Liga haben die Profis des 1. FC Kaiserslautern geschlossen den Verzicht auf Teile ihres Gehalts erklärt. "Gerade in dieser schwierigen Zeit rund um die Corona-bedingte Krise ist es, so denken wir, ein sehr wichtiges und gutes Zeichen, dass man hier beim FCK Hand in Hand arbeitet und alles dafür tut, dass der Verein und alle Beteiligten so gut es geht aus dieser Krise kommen“, begründete die Mannschaft die Entscheidung. "Wir wollen damit ein solidarisches Zeichen setzen und gleichzeitig zeigen, wie sehr uns der Verein am Herzen liegt."

Die Roten Teufel, die den Spielbetrieb an diesem Sonnabend (14 Uhr) beim 1. FC Magdeburg wieder aufnehmen, plagen aktuell Schulden in Höhe von rund 20 Millionen Euro.

Die Vereinsführung bedankte sich bei den Spielern für das "bemerkenswerte Zeichen". Man freue sich "über dieses Signal der Mannschaft, die ihren Teil dazu beiträgt, die Folgen bewältigen zu können. Dies zeigt einmal mehr die hohe Identifikation mit dem Verein", sagten Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt und Sportdirektor Boris Notzon in einer Mitteilung am Donnerstag.

Salzburgs erster Schritt zum Corona-Double?

Der Österreichische Fußball-Bund trägt in der Corona-Pandemie als einer der ersten Verbände Europas am Freitag (20.45 Uhr) sein Pokalfinale aus. Im Wörthersee Stadion in Klagenfurt treffen der Titelverteidiger Red Bull Salzburg und Zweitligist Austria Lustenau aufeinander. Inklusive der Spieler dürfen dabei nur 200 Menschen im Stadion sein.

„Das ist definitiv eine große Herausforderung, weil es ein Endspiel ist und besondere Emotionen mit sich bringen wird“, sagte ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold. Schließlich gelten die Abstandsregeln auch beim Torjubel und beim Gewinn eines Titels.

Für die Salzburger wäre es der siebte Pokalsieg seit der Saison 2011/2012. Die Bullen haben zudem gute Chancen, auch dieses Jahr wieder ein Double einzufahren. In der Bundesliga steht RB derzeit auf dem zweiten Platz mit drei Punkten Rückstand auf den Linzer ASK, dem wegen mehrerer Mannschaftstrainings während der Corona-Beschränkungen noch eine Strafe droht. Auch ein Punktabzug ist möglich.

Das ÖFB-Cup-Finale gilt auch als letzter Testlauf für den Neustart der österreichischen Bundesliga am kommenden Dienstag. Auch die Liga-Spiele werden ohne Publikum stattfinden müssen.

Ungarn: Spiele mit Fans auf Abstand

Die ungarische Regierung erlaubt ab Donnerstag erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder Sportveranstaltungen im Freien mit Publikum. Dabei gelten jedoch strikte Auflagen, bestimmt der diesbezügliche Regierungserlass, der in der Nacht im Ungarischen Amtblatt erschien. So muss unter den Zuschauern die Einhaltung eines Mindestabstands von anderthalb Metern gewährleistet sein. Die Wettkämpfe und Spiele müssen außerdem in Arealen stattfinden, die nicht oder nur teilweise überdacht sind.

Für Stadien bedeutet dies, dass praktisch nur jeder vierte Sitzplatz vergeben werden darf, schrieb das Portal "444.hu". Zwischen zwei besetzen Sitzen müssten demnach drei weitere frei bleiben. Auch der unmittelbar hinter einem besetzten Sitz befindliche Sitz müsse frei bleiben, um den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand zu gewährleisten.

"Hält man sich die bisherigen Besucherzahlen vor Augen, so bedeutet dies keine weltbewegende Veränderung im Vergleich zu früher", hielt das Portal mit Blick auf die auch schon vorher zumeist leeren Stadien fest. Der ungarische Liga-Fußball war wegen der Corona-Pandemie seit März ausgesetzt. Am vergangenen Wochenende wurde erstmals wieder eine Runde der Ersten Nationalliga gespielt, allerdings noch ohne Publikum.

Gelbe Karten: Gjasula jagt Hajtos Rekord

Als Klaus Gjasula in der 52. Minute Augsburg-Stürmer Florian Niederlechner auf die Füße stieg, war der nächste Schritt zum Rekord getan. "Ich bin ein bisschen ungestüm reingegangen", sagte der Kapitän des SC Paderborn am Sky-Mikrofon. Schiedsrichter Deniz Aytekin hatte folgerichtig die Gelbe Karte gezückt, für den Mittelfeldabräumer des Tabellenschlusslichts war es die 15. Verwarnung im 25. Bundesligaspiel in dieser Saison.

Paderborns Kapitän Klaus Gjasula langte auch in Augsburg wieder zu.
Paderborns Kapitän Klaus Gjasula langte auch in Augsburg wieder zu. © Imago/Poolfoto

"Ich probiere, so wenige wie möglich zu bekommen“, fügte der albanische Nationalspieler nach dem 0:0 beim FC Augsburg hinzu: "Aber das gelingt mir nicht immer gut." Am kommenden Sonntag muss der 30-Jährige, der seit einer Kopfverletzung im Jahr 2013 mit Helm spielt, gegen Borussia Dortmund seine bereits dritte Gelbsperre in dieser Spielzeit absitzen.

Der ewige Rekord von Tomasz Hajto mit 16 Gelben Karten aus der Saison 1998/99 ist in Reichweite. "Du gehst ab wie eine Rakete. Ich hoffe, du knackst meinen Rekord, dann habe ich endlich Ruhe", sagte der ehemalige Profi des MSV Duisburg in einer Videobotschaft bei Sky.

BVB-Keeper Bürki zum FC Chelsea?

Der FC Chelsea ist nach einem Bericht der englischen Sun an einer Verpflichtung von Borussia Dortmunds Torhüter Roman Bürki interessiert. Demnach soll der Schweizer den Spanier Kepa Arrizabalaga an der Stamford Bridge als Nummer 1 ablösen und rund 15 Millionen Pfund (16,7 Millionen Euro) kosten. Die "Blues" hoffen auf einen günstigen Deal, weil Bürkis Vertrag in Dortmund im kommenden Jahr ausläuft.

Kepa war 2018 als bis dahin teuerster Torhüter der Welt für rund 80 Millionen Euro von Athletic Bilbao zum FC Chelsea gewechselt. Seinen Cheftrainer Frank Lampard hat er als langfristige Nummer 1 bisher nicht überzeugt, war zwischenzeitlich auch nur noch Ersatz. Seine Zukunft in London ist ungewiss. Beim FC Valencia soll es Interesse an einem Leihvertrag geben, schreibt die Sun.

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Der neunmalige Schweizer Nationalspieler Bürki war 2015 für geschätzte sechs Millionen Euro vom SC Freiburg zu Borussia Dortmund gewechselt. Der 29-Jährige bestritt bisher 184 Bundesliga-Spiele für den BVB.

Pressestimmen zu BVB gegen Bayern (0:1)

Gazzetta dello Sport (Italien)

"Es ist immer Bayern: Treffer in Dortmund! Magie von Kimmich - und der Titel in Reichweite."

La Repubblica (Italien)

"Kimmich macht die Träume von Borussia Dortmund zunichte, die Bayern fliegen dem 30. Titel entgegen."

Blick (Schweiz)

"Noch sind sechs Runden in der Bundesliga zu spielen. Nach der 0:1-Pleite der Dortmunder gegen die Bayern ist das Titelrennen aber so gut wie gelaufen. Ob (BVB-Trainer Lucien) Favre nun in den nächsten Wochen auf BVB-Abschiedstour geht? Das bleibt abzuwarten."

The Guardian (Großbritannien)

"Joshua Kimmichs großartiger Kunstschuss brachte Bayern München einen 1:0-Sieg beim zweitplatzierten Borussia Dortmund im Klassiker, während der Bundesliga-Tabellenführer eine Hand auf den Titel legte. Kimmichs perfekt gewichteter Einsatz ließ Roman Bürki in der 43. Minute gestrandet zurück. Der Meister erzielte einen großen Sieg in einem leeren Stadion, in dem normalerweise 80.000 Fans Platz haben."

As (Spanien)

"Dann geschah etwas, das nur wenige verstanden. Favre nahm Brandt und Delaney, zwei Spieler, die Borussia Festigkeit gegeben hatten, raus, um Can und Sancho einzuwechseln. Und lieferte das Leder an die Bayern. Haaland setzte noch einmal nach, bevor er verletzt ausschied. Sein Schuss mit links (...) wurde von Boatengs Ellbogen abgelenkt, aber der Videoassistent sah keine Notwendigkeit einzugreifen. Der Rest war alles Bayern. Ein Bayern, das bereits nach der achten Salatschüssel in Folge greift."

Mundo Deportivo (Spanien)

"Die Bayern riechen nach Meister. Kimmichinho hat den Unterschied ausgemacht."

Sport (Spanien)

"Im 'Klassiker' haben die Bayern das Titelrennen in der Liga entschieden. Kimmich krönte sein Superspiel mit einem tollen Tor."

ABC (Spanien)

"Das Duell zwischen Lewandowski und Haaland hat Kimmich gewonnen. Er ist ein Fußballer so groß wie eine Kathedrale."

La Vanguardia (Spanien)

"Die Bundesliga ist bayerisch. Die Bayern gewinnen in Dortmund und haben den achten Ligatitel praktisch in der Tasche."

Globo Esporte (Brasilien)

"Hans Dieter Flick wusste sein Team zu strukturieren und die beiden Dortmunder Flügelspieler auszubremsen. Hakimi und Raphael Guerreiro wurden durch den Druck von Coman und Gnabry zu Gefangenen. Die Kapazität, die zentralen Pässe und die zu den Flügeln zu variieren, machte es Dortmund ebenfalls schwer. Flick war besser als Favre, und Bayern geht dem achten Titel in Folge in der Bundesliga entgegen."

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Prödl: Bei Kohfeldt handelt Werder schlau

Der ehemalige Werder-Profi Sebastian Prödl (2008-2105) hält es für einen klugen Zug seines Ex-Clubs, an Trainer Florian Kohfeldt festzuhalten. "Kohfeldt ist ein guter Trainer, ihn nicht zu feuern ist schlau. Ihn zu entlassen, hieße, er ginge zu einem anderen Bundesligisten, den man dadurch stärker machen würde", sagte Prödl dem Kicker.

Werder-Trainer Florian Kohfeldt genießt im Abstiegskampf weiter das Vertrauen der Bremer Entscheidungsträger.
Werder-Trainer Florian Kohfeldt genießt im Abstiegskampf weiter das Vertrauen der Bremer Entscheidungsträger. © Imago/Poolfoto

Der 32 Jahre alte Österreicher meinte aber auch: "Werder braucht für den direkten Klassenerhalt ein Wunder." Der Club steht in der Tabelle auf Rang 17 und hat bei einem Spiel weniger fünf Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz.

Prödl ging von Bremen zum FC Watford und wechselte im Februar zu Udinese Calcio. Wegen einer Verletzung und der Corona-Pause konnte er für seinen Club noch nicht auflaufen. "Wenn ich etwas Positives aus dieser schrecklichen Zeit ziehen möchte, dann, dass sie die Chance erhöht, dass ich vielleicht diese Saison noch spielen kann", sagte er.

Dynamo Dresden: Minge vor dem Aus

Ralf Minge steht laut Kicker als Sportchef von Dynamo Dresden vor dem Aus. Der Vertrag des 59-Jährigen läuft am 30. Juni aus und soll nicht verlängert werden. Zuerst hatten diverse Dresdner Medien über den Schritt berichtet. Minge soll im Aufsichtsrat angeblich die Rückendeckung der Mehrheit verloren haben. Grund dafür sind die sportlichen Misserfolge der vergangenen beiden Jahre. Dynamo ist aktuell Letzter.

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Minge selbst äußerte sich auf Nachfrage nicht zu der Thematik. Angeblich will er den Club als Übergangslösung bis zum Ende des Jahres weiter unterstützen. D​er Aufsichtsrat will dies aber nur bis Ende September genehmigen. Bereits in der Winterpause war spekuliert worden, dass Minge sein Amt nach sechseinhalb Jahren aufgeben muss.

DFB: Egidius Braun trauert um Ehefrau

DFB-Ehrenpräsident Egidius Braun trauert um seine Ehefrau Marianne. Die Gattin des langjährigen DFB-Chefs verstarb bereits am 20. Mai im Alter von 91 Jahren in ihrer Heimatstadt Aachen.

Marianne und Egidius Braun im Jahr 2000.
Marianne und Egidius Braun im Jahr 2000. © Witters

"Marianne Braun hat zeitlebens nach Kräften das vielfältige Engagement von Egidius Braun für den Fußballsport unterstützt", sagte DFB-Präsident Fritz Keller: "Beginnend mit der Errichtung der DFB-Stiftung Egidius Braun im Juli 2001 setzte sie sich intensiv für das Wirken der Egidius Braun gewidmeten DFB-Stiftung ein und prägte mit ihrer Weitsicht, ihren Werten und ihrem großen Herzen gerade die Anfangsjahre der Stiftung maßgeblich."

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