Vechta. Nach der schwachen WM sammeln die deutschen Basketballer Pluspunkte. Gegen Frankreich gelingt ein überraschender Sieg. Der Kapitän geht wieder voran.

Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft ist mit einem Achtungserfolg in die EM-Qualifikation gestartet.

Das Team von Bundestrainer Henrik Rödl gewann in Vechta gegen Frankreich mit 83:69 (41:34) und zeigte dabei auch ohne die NBA-Profis um Dennis Schröder eine erfrischende Vorstellung. Bester Werfer in der deutschen Mannschaft war Robin Benzing mit 20 Punkten.

"Ein Sieg gegen Frankreich tut immer gut. Ich bin sehr stolz auf die Jungs", sagte Kapitän Benzing. Nationalcoach Rödl war ebenfalls sehr zufrieden. "Das war ein toller Sieg für die Mannschaft. Die Woche mit den Jungs hat sehr viel Spaß gemacht."

Deutschland tritt in der Qualifikation außer Konkurrenz an, weil die Mannschaft als Teil-Gastgeber der Europameisterschaft 2021 bereits qualifiziert ist. Weitere Gegner sind Großbritannien und Montenegro. Am 24. Februar geht es in Newcastle gegen die Briten. Richtig wichtig wird es für die deutsche Auswahl wieder im Juni in Kroatien beim olympischen Qualifikationsturnier.

Wegen des Streits zwischen den Verbänden und der Euroleague mussten beide Teams neben den NBA-Profis auch wieder auf ihre Spieler aus den Teams in der europäischen Königsklasse verzichten. Rödl fehlten damit außer NBA-Star Schröder auch die Spieler von Bayern München und Alba Berlin.

In der Anfangsformation standen in Ismet Akpinar, Robin Benzing und Andreas Obst so nur drei Spieler, die im vergangenen Sommer auch bei der so enttäuschenden WM in China dabei waren. Komplettiert wurde die erste Fünf durch Karim Jallow und Maik Zirbes.

Fünf Monate nach der völlig verkorksten Weltmeisterschaft merkte man dem deutschen Team zunächst an, dass es so noch nicht zusammengespielt hatte. Die Franzosen, die sich anders als Deutschland noch für die EM im kommenden Jahr qualifizieren müssen, erwischten den besseren Start und waren im ersten Viertel stets in Führung. Das Rödl-Team ließ sich aber nicht abschütteln und lag so nach den ersten zehn Minuten nur mit einem Punkt zurück (15:16).

Im zweiten Abschnitt zog Frankreich erst auf sieben Punkte weg (26:19). Doch die DBB-Auswahl ließ sich nicht verunsichern und kämpfte sich zurück. Als Lokalmatador Philipp Herkenhoff die Gastgeber Mitte des zweiten Viertels mit einem Dreier sogar erstmals in Führung brachte (31:28) kochte der Rasta Dome. Rödl, seit dem WM-Fiasko nicht unumstritten, ballte an der Seitenlinie die Faust und pushte sein Team weiter nach vorne. Der Lohn: Zur Pause führte die deutsche Mannschaft mit 41:34.

Nach dem Seitenwechsel zog Deutschland sogar auf 15 Punkte davon, vor allem weil Kapitän Benzing hochprozentig aus der Distanz traf. Zwar verkürzten die Gäste zwischenzeitlich wieder auf fünf Zähler, dank eines kleinen Zwischenspurts ging Deutschland aber mit elf Punkten Vorsprung ins Schlussviertel. Dort erhöhten die Franzosen noch einmal die defensive Aggressivität, das deutsche Team hielt dem Druck aber stand und siegte am Ende hoch verdient.