Melbourne. Der Hamburger übersteht die erste Runde der Australian Open (fast) unbeschadet – und gibt den Zuschauern danach ein Versprechen.

Mit seinem ersten Sieg in diesem Jahr hat Alexander Zverev sein Auftaktmatch bei den Australian Open überstanden. Der an Nummer sieben gesetzte Hamburger setzte sich in der Night Session in der Margaret Court Arena mit 6:4, 7:6 (7:4), 6:3 gegen den unbequemen Italiener Marco Cecchinato durch.

Nach dem miserablen Auftritten beim ATP Cup mit drei Niederlagen in drei Gruppenspielen und den mahnenden Worten von Teamchef Boris Becker wirkte Zverev gefestigter. Nicht immer lief für den 22-Jährigen gegen die Nummer 77 der Weltrangliste alles nach Wunsch, allerdings ließ er sich auch durch Breaks nicht aus der Ruhe bringen. „Ich habe konstanter gespielt, es war viel besser als beim ATP Cup“, sagte Zverev, der eingestand: „Das war nicht mein bestes Tennis, aber immerhin ein Anfang. Ich bin glücklich, in der zweiten Runde zu stehen.“

Ärger um Zverevs T-Shirt

Vor dem Match handelte sich Zverev zunächst Ärger ein, weil er im Trainings-T-Shirt mit zu großer Sponsoren-Aufschrift auf den Platz kam. Obwohl er sich hastig umzog, teilte ihm Schiedsrichter Jaime Campistol (Spanien) mit: „Ich muss das melden.“ Zverev wird wohl eine Geldstrafe bekommen für das Textilvergehen. „Ich habe das zu spät bemerkt“, sagte Zverev zu seinem Fauxpas.

Ärger auf dem Platz korrigierte Zverev schnell: Den Aufschlagverlust zum 2:4 folgte das Rebreak sowie ein weiteres Break zum 5:4. Der Satzgewinn war bei eigenem Service danach Formsache. Im zweiten Satz verlor Zverev den Aufschlag zum 3:5 – schaffte aber erneut das Rebreak und setzte sich im Tiebreak durch.

Der Weg zum Sieg war auch danach kein Spaziergang für Zverev. Cecchinato, der mit Ausnahme beim Halbfinaleinzug bei den French Open 2018 nie die erste Runde bei einem Grand Slam überstanden hat, streute vor allem immer wieder lästige Stoppbälle ein. Zverev aber behielt die Nerven.

Zverev will für Opfer der Buschbrände spenden

Nach seinem Auftaktsieg sorgte Zverev für große Begeisterung beim australischen Publikum, als er ankündigte, für jeden seiner Siege in Melbourne 10.000 Dollar an die Opfer der Buschbrände in Australien spenden zu wollen. Für den Fall, dass er das Turnier gewänne, würde er sogar sein gesamtes Preisgeld abgeben, ergänzte der Weltranglistensiebte. Der Sieger in Melbourne erhält umgerechnet rund 2,55 Millionen Euro.

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Kerber zeigt sich wiedererstarkt

Auch Angelique Kerber ist mit einem glatten Sieg in die Australian Open gestartet. In der Rod Laver Arena besiegte die Turniersiegerin von 2016 die italienische Qualifikantin Elisabetta Cocciaretto mit 6:2, 6:2. Sie vermied damit eine Erstrundenniederlage wie zuletzt bei den French Open und den US Open im vergangenen Jahr.

„Es war nicht so leicht, sie hat sehr gut gespielt“, sagte Kerber über die Nummer 175 der Weltrangliste und betonte deshalb: „Es ist großartig in der nächsten Runde zu sein.“ Dort trifft die Kielerin auf die australische Wildcardspielerin Priscilla Hon.

Die Australian Open in Bildern:

Kerber hatte ihre Erwartungen vor dem Turnier ein wenig gedämpft, nicht zuletzt, weil sie sich beim Vorbereitungsturnier in Adelaide eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte. Die jedoch spielte wie erhofft keine erkennbare Rolle: „Ich fühle mich gut“, versicherte sie nach dem Match. Die 32 Jahre alte Weltranglisten-18. vermied gegen die mutige und aggressive, aber auch fehlerhafte Cocciaretto souverän und abgeklärt allzu großes Risiko.

Für Kerber ist es das erste große Turnier mit ihrem neuen Trainer Dieter Kindlmann. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin hatte den 37 Jahre alten Allgäuer im vergangenen November verpflichtet, um nach einem schwachen Jahr wieder den Anschluss an die Weltspitze zu finden.

Stebe verpasst Überraschung gegen Paire

In einem Fünfsatzmatch hat Außenseiter Cedrik-Marcel Stebe eine Überraschung bei den Australian Open der Tennisprofis verpasst. Der 29-Jährige aus Vaihingen verlor am Dienstag in Melbourne gegen Benoît Paire 4:6, 6:3, 3:6, 7:6 (7:2), 0:6. Der Franzose ist beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres an Position 21 gesetzt.

Stebe kämpfte sich in den entscheidenden Satz, gab diesen dann aber ohne einen Spielgewinn ab und unterlag in 3:19 Stunden. Der Weltranglisten-154., der in seiner Karriere immer wieder von Verletzungen ausgebremst worden war, nahm beim Stande von 0:5 eine Behandlungspause.

„Ich habe seit zwei Tagen ein bisschen Probleme mit meinem Knie. Gegen Ende habe ich es wieder gemerkt“, sagte Stebe später. „Das hat mich ein bisschen aus der Ruhe gebracht, stark beeinträchtigt hat es mich nicht.“ Am Ende sei er „ein bisschen platt“ gewesen.