Essen. . Der frühere DLV-Präsident Clemens Prokop kritisiert die Wahl des WM-Austragungsortes Doha. Wir haben uns ausführlich mit ihm unterhalten.

So ganz hat die Leichtathletik Clemens Prokop natürlich nicht losgelassen. Als der langjährige Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes 2017 sein Amt niederlegte, versprach er, seine kritische Stimme – gerade im Anti-Doping-Kampf – nicht verstummen lassen zu wollen. So trifft er sich noch heute mit dem Weltverbandspräsidenten Sebastian Coe zum Essen, er ist eine wichtige Stimme im Hintergrund. Die Meinung des 62-Jährigen wird geschätzt. Auch im DLV ist er gefragt: Zuletzt war Clemens Prokop bei der Planung und Organisation der Finals in Berlin eingebunden, er ist noch immer Mitglied des Präsidiums. Vor dem Start der WM in Katars Hauptstadt Doha sprach der Leitende Oberstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft Regensburg über die Lage der Leichtathletik.

Herr Prokop, wie sehen Sie die deutsche Leichtathletik vor dem diesjährigen Höhepunkt aufgestellt?

Clemens Prokop: Ich denke, dass wir ein paar Glanzlichter setzen werden. Läuferin Konstanze Klosterhalfen oder Hindernis-Spezialistin Gesa Krause machen mir Freude. Auch Malaika Mihambo im Weitsprung ist klasse. Sie hat in diesem Jahr mit so einer Konstanz dominiert, da wäre alles andere als eine Medaille schon eine Enttäuschung. Sie hat eine unglaubliche Grundschnelligkeit bekommen, das hat ihr noch einmal einen Kick nach vorne gegeben. Malaika ist eine Bereicherung für die deutsche Leichtathletik. Aber es gibt auch noch Luft nach oben.