Hamburg. 3:3 beim Lokalderby. HTHC-Herren nach 6:3 über Großflottbek bestes Hamburger Team in der Hockey-Bundesliga.

Es fehlten zwar das Korallenriff und etwas Wasser auf dem trockenen Kunstrasen am Hemmingstedter Weg. Aber Tommy Alexander schien an seinen Tauchgängen durch den Schusskreis dennoch großen Gefallen zu finden. Energisch warf sich der Torhüter der Bundesliga-Hockeyherren des Uhlenhorster HC in jeden Schuss, den der gastgebende Hamburger Polo Club abfeuerte. Und auch wenn der 30 Jahre alte Schotte bei zwei Standardsituationen, die Max Silanoglu (26., Ecke/46., Siebenmeter) nutzte, und einem Flachschuss von Constantin Staib (57.) hinter sich greifen musste, konnte der Erfolgshunger ihres Keepers für die UHC-Herren als Erklärung dafür gelten, warum sie immerhin mit einem Punkt aus dem Lokalderby gehen konnten.

Schiedsrichter ließ Fingerspitzengefühl vermissen

Warum er mit dem 3:3 leben kann, erklärte UHC-Cheftrainer Benedikt Schmidt-Busse ehrlich: „Wenn du in Unterzahl drei Minuten vor Schluss das 2:3 kassierst, musst du mit einem Punkt zufrieden sein“, sagte er angesichts einer Roten Karte gegen seinen südafrikanischen Nationalstürmer Lloyd Norris-Jones, mit der der überforderte Schiedsrichter Olaf Finger entsprechendes -spitzengefühl hatte vermissen lassen, als er in einer leicht emotionalen Diskussion das vom UHC-Angreifer benutzte Wort „Bullshit“ als rotwürdig auslegte.

Moritz Polk traf, nachdem Schmidt-Busse Torhüter Alexander vom Feld genommen hatte, noch zum 3:3, was den Coach deutlich zufriedener machte als die Art des Auftritts seines Teams. „Momentan geht uns alles schwer von der Hand. Wir beißen und kämpfen, aber wir haben auch den Anspruch, Hockey zu spielen, und das gelingt aktuell nicht wie gewünscht.“

Matthias Witthaus haderte mit Effektivität seines Teams

Konträr war das Stimmungsbild bei Matthias Witthaus. Polos Cheftrainer war mit der Leistung seines Teams, das nach der Niederlage beim Harvestehuder THC vom vorvergangenen Sonntag eine starke Reaktion zeigte, durchaus einverstanden, haderte aber erneut mit der Effektivität.

„Es war wieder ein Spiel, in dem wir uns nicht für den Aufwand belohnt haben. Es fehlt an Cleverness“, sagte er auch angesichts des Doppelschlags, mit dem Julius Schmid (47.) und Hannes Müller (49.) Polos 2:0-Führung ausgeglichen hatten. So verpasste es Polo, sich die vorübergehende Poleposition als Hamburgs Nummer eins zu sichern. Die hat der HTHC nach einem 6:3 über den Großflottbeker THGC inne. Der Aufsteiger hatte aber immerhin am Sonnabend beim 5:2 gegen TSV Mannheim den ersten Saisonsieg geschafft.