Hamburg. Dreifacher Olympiasieger Markus Weise wird neuer Herren-Bundestrainer auf Zeit. Zuletzt hatte der Wahlhamburger für den DFB gearbeitet.

Der Deutsche Hockey-Bund (DHB) hat für den Weg der Herren-Nationalmannschaft zu den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio den prominentesten Begleiter gefunden, der möglich war. Markus Weise, der mit den Damen 2004 sowie den Herren 2008 und 2012 Olympiagold gewann, wird das Team in den beiden Qualifikationsspielen gegen Österreich am 2. und 3. November (18.30 und 16.30 Uhr) in Mönchengladbach betreuen und auch die Vorbereitung auf diese Partien steuern.

Weise lebt mit seiner Familie in Hamburg

Der 56-Jährige, der 2015 zum Deutschen Fußball-Bund gewechselt war und dort bis vor fünf Wochen die Nachwuchsakademie geleitet hatte, übernimmt den Posten von Bundestrainer Stefan Kermas (40), der nach Platz vier bei der EM in Belgien Ende August zurückgetreten war. Allerdings steht Weise nur als Interimscoach und nicht für den Zyklus bis Tokio zur Verfügung.

"Ich bin gern bereit, den Neuanfang mitzugestalten und im Anschluss eine unterstützende Rolle im System des DHB zu übernehmen. Ich freue mich auf die Aufgabe mit dem klaren Ziel Olympiaqualifikation“, sagte der Mannheimer, der mit seiner Familie in Hamburg lebt.

DHB gewinnt mit Weise-Lösung Zeit

DHB-Sportdirektor Heino Knuf sagte: "Wir sind unheimlich froh, diese Lösung mit Markus für die wichtige Qualifikation gefunden zu haben. Er bringt alles mit, was man für so ein kurzfristiges Engagement braucht, kennt die Mannschaft und das Umfeld bestens und hat die höchste fachliche Expertise, die ich mir vorstellen kann."

Mit der Verpflichtung des "Goldschmieds" gewinnt der Verband zudem Zeit, um die optimale Nachfolgelösung zu finden, die sicherlich auch davon abhängt, ob die Herren die Tokio-Teilnahme realisieren können.

Auch Hamburger Altenburg wurde gehandelt

Gehandelt wurden zuletzt der Hamburger Valentin Altenburg, der im Sommer mit der U 21 Europameister wurde, der Kölner Bundesligatrainer André Henning und Jamilon Mülders, der mit den deutschen Damen 2016 in Rio Olympiabronze gewann, anschließend nach China wechselte und mittlerweile als Berater beim Bundesligisten Mannheimer HC arbeitet.