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Euro League: Tolle Lose für Frankfurt und Gladbach

Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach haben für die Gruppenphase der Europa League namhafte Konkurrenten zugelost bekommen. Etwas leichter erwischte es bei der Zeremonie am Freitag in Monaco der VfL Wolfsburg. Vorjahres-Halbfinalist Eintracht Frankfurt bekommt es in der Gruppe F mit dem FC Arsenal um Ex-Nationalspieler Mesut Özil, Standard Lüttich und Vítoria Guimaraes aus Portugal zu tun.

Die Gladbacher zogen den italienischen Spitzenclub AS Rom als stärksten Kontrahenten. Zudem sind in der Gruppe J noch der türkische Vizemeister Basaksehir Istanbul und der Wolfsberger AC aus Österreich vertreten. Wolfsburg bekam als Kopf der Gruppe I von Ashley Cole und Paulo Ferreira den belgischen Club KAA Gent, Frankreichs Traditionsverein AS St. Etienne und den Außenseiter FC Olexandrija aus der Ukraine zugelost.

Für Frankfurt hat das Arsenal-Los eine besondere Note. Die Londoner wären bei einem Finaleinzug in der Vorsaison der Endspiel-Kontrahent in Baku gewesen. Der sensationelle Siegeszug der Eintracht in der Europa League hatte im Halbfinale im Elfmeterschießen beim Arsenal-Lokalrivalen FC Chelsea geendet.

Filip Kostic (r.) und Danny da Costa (M.) schossen gegen Straßburg Frankfurts Treffer zwei und drei.
Filip Kostic (r.) und Danny da Costa (M.) schossen gegen Straßburg Frankfurts Treffer zwei und drei. © Imago/HMB-Media

Die erneute Europacup-Qualifikation sicherten sich die Frankfurter durch ein 3:0 gegen Racing Straßburg am Donnerstagabend. Borussia Mönchengladbach und der VfL Wolfsburg hatten durch die Plätze fünf und sechs in der Bundesliga ein automatisches Startrecht. Die Gruppenphase beginnt am 19. September und wird mit dem sechsten Spieltag am 12. Dezember abgeschlossen. Der Nachfolger von Vorjahressieger FC Chelsea wird beim Finale am 27. Mai 2020 in Danzig gekürt.

Zwei Sorgenkinder bei Holstein Kiel

Holstein Kiel bangt vor dem Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen den FC Erzgebirge Aue um das Mitwirken von Aleksandar Ignjovski und Salim Khelifi. „Beide sind angeschlagen. Ein Einsatz könnte eng werden“, sagte Holstein-Trainer André Schubert am Freitag. Der im Sommer vom Absteiger 1. FC Magdeburg an die Förde gewechselte Verteidiger Ignjovski hat sich auf Anhieb einen Stammplatz in der Defensive erkämpft, der vom FC Zürich ausgeliehene Mittelfeldspieler Khelifi kam bislang lediglich zu einem Kurzeinsatz.

Für die „Störche“ ist die sportliche Lage auf Relegationsrang 16 nach vier Spieltagen so schlecht wie noch nie seit dem Wiederaufstieg vor zwei Jahren. „Wir hätten uns natürlich mehr Punkte gewünscht, weil wir in den Spielen zumeist mehr Torchancen hatten und viel investiert haben. Aber Punkte sind natürlich das, worum es geht“, sagte Schubert. Der 48-Jährige sieht bei seiner jungen Mannschaft dennoch Fortschritte: „Wir sind schon etwas effektiver in der Chancenverwertung geworden. Bis auf ein Gegentor gegen St. Pauli sind wir auch in der Konterabsicherung besser geworden.“

Die Vorbereitung auf die Partie, zu der bislang 8500 Karten verkauft sind, wird für die Kieler durch den Trainerwechsel in Aue erschwert. „Der Gegner ist somit schwer einzuschätzen. Aue ist eine gut besetzte, unangenehm zu spielende Mannschaft“, sagte Schubert. In Aue war Anfang der Woche Dirk Schuster als neuer Trainer für den zuvor beurlaubten Daniel Meyer vorgestellt worden.

Thiago und Alcacer wieder Nationalspieler

Bayern Münchens Thiago und Dortmunds Paco Alcacer kehren nach fast einjähriger Abstinenz in die spanische Nationalmannschaft zurück. Der neue Cheftrainer Roberto Moreno berief die beiden Bundesliga-Legionäre am Freitag in sein 23-köpfiges Aufgebot für die EM-Qualifikationsspiele in Rumänien am 5. September (20.45 Uhr) und gegen die Färöer am 8. September (20.45 Uhr). Einzige Neulinge im Kader sind Innenverteidiger Unai Nunez von Athletic Bilbao und Mittelfeldspieler Pablo Sarabia von Paris St. Germain.

Der Weltmeister von 2010 hielt sich in den ersten vier Qualifikationsspielen schadlos und hat bereits fünf Punkte Vorsprung auf Platz zwei. Bereits in den letzten beiden Partien wurde die Seleccion vom damaligen Assistenztrainer Moreno betreut, ehe er Ende Juni zum Chef aufstieg. Vorgänger Luis Enrique, dessen Tochter am Donnerstag an Krebs verstorben ist, hatte sein Amt zuvor aus privaten Gründen zur Verfügung gestellt.

Trotz Bayern-Jobs: Kahn bleibt ZDF-Experte

Oliver Kahn wird auch als Vorstand des FC Bayern München weiter beim ZDF als TV-Fachmann auftreten. „Oliver Kahn bleibt bei der Fußball-EM 2020 als Experte an der Seite von Oliver Welke. Seine internationale Expertise kann er bei der Nationalmannschaft wie in den vergangenen Jahren sehr gut für die Zuschauer einbringen“, sagte ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann am Freitag. Er betonte aber auch: „Bei Spielen von Bayern München setzt ihn das ZDF nicht mehr ein.“

Oliver Kahn (l., mit Moderator Jochen Breyer) brachte sich fürs ZDF zuletzt bei Bayerns Ligaauftakt gegen Hertha BSC ein.
Oliver Kahn (l., mit Moderator Jochen Breyer) brachte sich fürs ZDF zuletzt bei Bayerns Ligaauftakt gegen Hertha BSC ein. © Imago/Team 2

Der 50-Jährige begleitet seit 2008 beim öffentlich-rechtlichen Sender als Experte und Co-Moderator Live-Übertragungen unter anderen bei Welt- und Europameisterschaften und Spielen der deutschen Nationalmannschaft.

Der ehemalige Bayern-Kapitän Kahn wird am 1. Januar 2020 als Mitglied in den Vorstand des FC Bayern aufrücken. Er unterschrieb einen Fünfjahresvertrag. Nach Ablauf des Vertrages von Karl-Heinz Rummenigge am 31. Dezember 2021 übernimmt Kahn von ihm das Amt des Vorstandsvorsitzenden.

Dynamo-Keeper will St.-Pauli-Sturm bremsen

Dynamo Dresdens Torwart Kevin Broll will auch am Sonnabend (13 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de) gegen den FC St. Pauli ohne Gegentor bleiben. „St. Pauli hat viele hoch qualitative Spieler, die allesamt auch offensiv gefährlich werden können. Mein Job ist es, da zu sein und mögliche Chancen zu entschärfen“, sagte der 23 Jahre alte Schlussmann am Freitag auf der Pressekonferenz der Sachsen. Beim torlosen Remis in Darmstadt eine Woche zuvor war Broll erstmals für seinen neuen Arbeitgeber ohne Gegentor geblieben.

Dresden und St. Pauli sind punktgleiche Tabellennachbarn, beide wollen sich mit einem Sieg von den Abstiegsrängen absetzen. „Mit St. Pauli kommt ein Gegner, für den es bisher wie für uns lief. Beide sind im Aufwind, verpflichtet haben sie auch noch einmal. Das bleibt schon ein kleines Überraschungsmoment“, warnte Cristian Fiel. Dynamos 39 Jahre alter Trainer hat bis auf Tim Boss alle Mann an Bord. Kapitän Marco Hartmann hat allerdings noch Trainingsrückstand.

Kuntz kritisiert deutsche Talente

U21-Nationaltrainer Stefan Kuntz sieht die Einstellung deutscher Talente im Vergleich mit anderen großen Nationen wie Frankreich und England kritisch. „Die deutschen Talente haben in Sachen Siegeswillen und Widerstandsfähigkeit Nachholbedarf. Sie bekommen einfach noch zu viel abgenommen“, sagte der 56-Jährige dem Nachrichtenportal t-online.de.

Als Grund dafür nennt er vor allem die soziale Herkunft vieler Spieler in den anderen Ländern. „Sie haben den Antrieb, aus den oft einfachen Verhältnissen empor zusteigen. Das können wir nicht spiegeln und genauso unseren Spielern vermitteln. Unsere Antwort darauf muss sein, noch mehr in die individuelle Ausbildung der Spieler zu legen.“

Wie lange Kuntz sich selbst noch um die Ausbildung der Talente in der U21 kümmert, ist derzeit noch offen. „Wir haben verabredet, dass die Verantwortlichen des DFB und ich uns in den nächsten Wochen zu Perspektivgesprächen treffen und dann vor Jahresende zu einem Ergebnis kommen“, sagte der Europameister von 1996. Kuntz' aktuelles Arbeitspapier läuft nach Olympia 2020 in Tokio aus und endet damit mitten im EM-Qualifikationszyklus der neuen U21-Generation.

Ginter will bei Gladbachs Neustart helfen

Borussia Mönchengladbachs Abwehrchef Matthias Ginter hat allen Wechselgerüchten eine Absage erteilt. Der 25-Jährige wolle „beim Neubeginn anpacken“, sagte er der Rheinischen Post. Zuvor hatte auch der Club angebliche Angebote europäischer Topclubs für den Nationalspieler dementiert. Ginter sagte, er habe nach dem Trainerwechsel schnell das Gespräch mit Marco Rose gesucht: „Ich wollte wissen, wie die Ziele sind, wie der mittelfristige Plan ist, weil ich sehr ehrgeizig und ambitioniert bin.“

Dass er nun zweiter Vizekapitän der Mannschaft ist, sehe er als Zeichen der Anerkennung: „Für mich ist es eine Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin und wahrgenommen wird, dass ich alles für den Verein gebe.“ Der Binde will er nicht zu viel Bedeutung zumessen: „Ein Team braucht nicht mehr nur einen Anführer, sondern bestimmt vier oder fünf“, so der Gladbacher.

Ginter wurde 2017 für 17 Millionen Euro von Borussia Dortmund verpflichtet. Der Vertrag des 25-Jährigen läuft bis 2021.

Fortuna-Vorstand: Hier mehr Talente als in Brasilien

Fortuna Düsseldorfs Sportvorstand Lutz Pfannenstiel sieht zunehmend Probleme im brasilianischen Fußball. Deswegen würden vergleichsweise viele Toptalente aus Europa, insbesondere England und Deutschland kommen. „Weil der brasilianische Fußball unter anderem durch die Trainerausbildung interne Probleme hatte. Die Talente kamen nicht mehr so nach wie früher“, sagte Pfannenstiel in einem t-online.de-Interview über weniger brasilianische Spieler in den Bundesliga-Kadern.

Laut Pfannenstiel hinke die Trainerausbildung in Brasilien „der in Europa um einiges hinterher“: „Wir produzieren inzwischen mehr Top-Talente als die Brasilianer - vielleicht nicht absolut, aber wenn wir es auf die Einwohner hochrechnen.“ Die Brasilianer hätten immer noch gute Spieler, „aber wenn es um die taktische Ausbildung geht, sind wir in Deutschland mit den Nachwuchsleistungszentren oder die Engländer mit ihren Academys einfach einen Schritt voraus“.

Der 46-Jährige war als Spieler auf allen Kontinenten der Welt aktiv uns arbeitet seit dem vergangenen Jahreswechsel als Manager für den Bundesligisten aus Düsseldorf.

Eintracht: Was macht Ante Rebic?

Erst erzwang Ante Rebic die Führung, dann flog er vom Platz – und am Ende jubelte er inmitten seiner Teamkollegen über den Einzug in die Gruppenphase der Europa League. Beim 3:0-Sieg von Eintracht Frankfurt im Playoff-Rückspiel gegen Racing Straßburg erlebte der kroatische Vize-Weltmeister am Donnerstagabend die unterschiedlichsten Gefühle. Ob der 25-Jährige die Europa-Reise mit den Frankfurtern weiter mitmacht, blieb nach dem Abpfiff offen. „Er würde uns sehr guttun, aber bis Montag ist nichts sicher“, sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic mit Blick auf das nahe Ende der Transferperiode.

In den vergangenen Wochen war immer wieder über einen Wechsel des vor allem von italienischen Clubs umworbenen Stürmers spekuliert worden. Rebic schien nicht mehr voll bei der Sache zu sein, was in einem 45-minütigen Lustlos-Auftritt in Straßburg gipfelte. Doch im Rückspiel überzeugte der athletische Angreifer und unterstrich seinen Wert für die Hessen. „Wir wünschen uns alle, dass er hier bleibt. Er hat gezeigt, wie wichtig und wertvoll er sein kann. Er ist ein besonderer Spieler“, lobte Eintracht-Trainer Adi Hütter. Sollte Rebic seinen Vertrag erfüllen, wird er den Frankfurtern nach seiner Roten Karte zum Auftakt der Gruppenphase aber definitiv fehlen.