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Auch Coutinho vor Wechsel zu Bayern

Der FC Bayern München steht vor der Verpflichtung von Philippe Coutinho vom FC Barcelona. Es bestehe eine grundsätzliche Einigung für eine Ausleihe, sagte Barça-Direktor Guillermo Amor dem TV-Sender Movistar Plus. „Mundo Deportivo“ hatte zuvor berichtet, dass der Transfer des 27 Jahre alten Offensivspielers schon in Kürze bekanntgegeben werden soll. Ein weiteres Indiz: Der brasilianische Nationalspieler fehlte im Kader des FC Barcelona in Bilbao. Am Abend bestätigte Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic den bevorstehenden Deal.

Philippe Coutinho konnte sich bei Barça nicht durchsetzen und steht nun vor dem Abgang nach München.
Philippe Coutinho konnte sich bei Barça nicht durchsetzen und steht nun vor dem Abgang nach München. © imago / Zuma Press

Coutinho sei ein „sehr verlässlicher Spieler, Spieler von hoher Qualität“, sagte der ehemalige Nationalspieler und designierte Bayern-Vorstand Oliver Kahn als TV-Experte im ZDF vor dem Bundesliga-Eröffnungsspiel zwischen Bayern und Hertha BSC. Coutinho „könnte ein guter und sehr wichtiger Spieler für den FC Bayern werden“.

Der Brasilianer war Anfang 2018 für geschätzt mehr als 140 Millionen Euro vom FC Liverpool zum FC Barcelona gewechselt. Bei den Katalanen konnte er sich keinen Stammplatz erobern, zuletzt stand er wegen mäßiger Leistungen in der Kritik und gilt als Wechselkandidat.

Bayern vor Transfer von Gladbachs Cuisance

Nach der Ausleihe von Philippe Coutinho vom FC Barcelona wird der FC Bayern München auch Mittelfeldspieler Michaël Cuisance von Borussia Mönchengladbach holen. „Das wird ein Spieler des FC Bayern“, sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Cuisance forderte im Sommer eine Stammplatzgarantie bei Gladbach, weshalb er in Ungnade gefallen ist. Schlägt er künftig seine Zelte in München auf?
Cuisance forderte im Sommer eine Stammplatzgarantie bei Gladbach, weshalb er in Ungnade gefallen ist. Schlägt er künftig seine Zelte in München auf? © imago / eu-images

Der 20-jährige Cuisance ist mit seiner Rolle bei der Borussia unzufrieden. Der Juniorennationalspieler aus Frankreich war im Sommer 2017 von AS Nancy gekommen und bestritt seitdem 35 Bundesligaspiele. Cuisance hat in Mönchengladbach noch einen Vertrag bis Ende Juni 2023. Er forderte zuletzt eine Stammplatzgarantie und geriet dadurch in die Kritik.

Sané wird in Österreich am Knie operiert

Leroy Sané wird nach seinem Kreuzbandriss in Innsbruck operiert werden. Das berichten die „Bild und "Sky" am Freitag. Sané soll bereits am Dienstag anreisen. Der 23 Jahre alte Offensivspieler hatte sich am 4. August im englischen Supercup zwischen Manchester City und Liverpool das vordere Kreuzband im rechten Knie gerissen. Üblicherweise werden Spieler des Clubs bei schweren Blessuren bei einem von Trainer Pep Guardiola geschätzten Mediziner in Barcelona operiert.

Real-Neuzugang Hazard verletzt

Pech für Real Madrid: Die Königlichen müssen zum Saisonauftakt der Primera Division auf Eden Hazard verzichten. Der Belgier, der im Juni vom FC Chelsea für 100 Millionen Euro zu den Königlichen gewechselt war, zog sich im Training eine Muskelverletzung im linken Oberschenkel zu. Der 28 Jahre alte Offensivspieler droht nun drei bis vier Wochen auszufallen.

Liverpool: Supercup-Held Adrián von Fan verletzt

Abgegrätscht von einem jubelnden Fan: Der FC Liverpool bangt vor dem Premier-League-Spiel beim FC Southampton am Sonnabend um seinen Supercup-Helden Adrián. Der spanische Torwart zog sich nach dem 5:4 im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea am Mittwoch in Istanbul eine Knöchelverletzung zu. Adrián hatte zuvor den entscheidenden Elfer pariert.

Da spürte er noch nichts: Liverpool-Keeper Adrián beim Jubel über den Supercup-Triumph.
Da spürte er noch nichts: Liverpool-Keeper Adrián beim Jubel über den Supercup-Triumph. © Imago/Seskim Photo

„Ich verstehe nicht, warum in einer Welt von Social Media, in der man alles mitbekommt, wir alles gemeinsam erleben, ein Fan über die Bande springt, von Securitys gejagt wird, ausrutscht und gegen Adriáns Knöchel tritt. Das ist verrückt!“, sagte Teammanager Jürgen Klopp: „Gestern war sein Knöchel geschwollen. Heute sagte mir Adrián, es gehe schon deutlich besser, aber wir müssen sehen.“

Der 32 Jahre alte Adrián ist bei den Reds ohnehin nur Vertreter des brasilianischen Keepers Allison. Sollte Adrián ausfallen, müssten entweder der irische Youngster Caoimhin Kelleher (20) oder Routinier Andy Lonergan (35) ran. Kelleher hat in seiner Karriere noch kein Profi-Pflichtspiel, Lonergan noch kein Erstligaspiel bestritten.

Schalkes Kabak benötigt noch Zeit

Der angeschlagene Neuzugang Ozan Kabak (19) benötigt bei Schalke 04 weiterhin Geduld. „Ozan wird noch einiges an Zeit brauchen. Er wird in den nächsten sieben bis zehn Tagen Teile des Mannschaftstrainings absolvieren. Für das Spiel in Mönchengladbach ist er noch keine Option“, sagte Trainer David Wagner einen Tag vor dem Bundesliga-Auftakt bei Borussia Mönchengladbach am Sonnabend (18.30 Uhr/Sky).

Der für 15 Millionen Euro vom Bundesliga-Absteiger VfB Stuttgart verpflichtete Abwehrspieler Kabak hatte Anfang Juli im Training eine Fußverletzung erlitten.

Ebenfalls in Gladbach noch nicht dabei sind Jonas Carls, Rabbi Matondo, Mark Uth und Alessandro Schöpf. Schöpf soll am Sonnabend im Auswärtsspiel der Schalker Regionalliga-Mannschaft beim Bonner SC eine Halbzeit spielen.

Matthäus kritisiert Umgang mit Beckenbauer

Ex-Weltmeister Lothar Matthäus hat den Umgang mit seinem ehemaligen DFB-Teamchef Franz Beckenbauer kritisiert, der im Zuge des Skandals um die Vergabe für die WM 2006 unter Druck geraten ist. „Franz ist eine Fußball-Legende und hat sich für Deutschland sehr verdient gemacht. Weltmeister als Spieler und Trainer, die WM ins eigene Land geholt: Mehr geht doch nicht“, sagte Matthäus in einem Interview des Kölner Stadtanzeigers. „Der Umgang mit ihm gehört sich nicht, man versucht, ihn zu demontieren. Das hat er nicht verdient und das tut ihm und auch mir weh“, unterstrich Matthäus.

Lothar Matthäus und Franz Beckenbauer wurden im Mai 2017 in die
Lothar Matthäus und Franz Beckenbauer wurden im Mai 2017 in die "Hall of Fame" des deutschen Sports aufgenommen. © Imago/Future Image

Der 58 Jahre alte Rekordnationalspieler rechnet damit, dass der FC Bayern München Nationalspieler Leroy Sané von Manchester City trotz dessen schwerer Knieverletzung noch in dieser Transferperiode verpflichten wird. „Sané war als Königstransfer gedacht. Ich denke auch, dass die Bayern ihn noch holen werden. Die Verantwortlichen planen da langfristiger. Aus meiner Sicht wäre es auch die richtige Entscheidung“, sagte der 150-malige Nationalspieler.

Er bekräftigte zudem erneut, nicht mehr als Trainer arbeiten zu wollen: „Den Trainer Lothar Matthäus wird es nicht mehr geben. Ich habe viele Aufgaben. Die Arbeit als TV-Experte für Sky füllt mich aus und macht mir große Freude“, sagte er. Zuletzt hatte Matthäus 2010/11 als Auswahltrainer in Bulgarien gearbeitet.

Nizza will wohl Leipzigs Augustin

Jean-Kévin Augustin steht laut Medienberichten angeblich vor einem Wechsel von RB Leipzig zum französischen Erstligisten OGC Nizza. Der Angreifer soll nach Angaben der Tageszeitung „L'Équipe“ eine Ablösesumme von 20 Millionen Euro kosten und ein Wunschspieler von Trainer Patrick Vieira sein. Augustin, der im Sommer 2017 für 15 Millionen Euro von Paris-Saint-Germain nach Leipzig gewechselt war, spielt beim Bundesligisten sportlich kaum noch eine Rolle und ist bereits länger ein Verkaufskandidat.

Zumindest Trainer Julian Nagelsmann weiß noch nichts von einem bevorstehendem Transfer. „Ich habe noch keine Signale empfangen“, sagte der 32-Jährige auf einer Pressekonferenz am Freitag: „Ich bewerte ihn sportlich. Er hat eine gute Vorbereitung gespielt, war immer engagiert.“ Derzeit fällt Augustin wegen einer Bänderdehnung aus.

Holstein Kiel bricht nicht in Panik aus

Holstein Kiel kann den dritten Anlauf auf den ersten Saisonsieg in der 2. Bundesliga mit Jonas Meffert nehmen. Der Mittelfeldakteur, der wegen einer Oberschenkelprellung zuletzt im Pokalspiel beim FSV Salmrohr (6:0) gefehlt hatte, ist zum Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen den Karlsruher SC wieder fit.

„Das ist für mich natürlich ein ganz besonderes Spiel. Uns erwartet eine gut organisierte Mannschaft, aber wir wollen sie schlagen“, sagte der 24-Jährige am Donnerstag. Meffert bestritt zwischen 2014 und 2017 insgesamt 62 Pflichtspiele für die Badener.

Der durchwachsene Ligastart mit nur einem Punkt aus zwei Partien beunruhigt Trainer André Schubert überhaupt nicht. „Von Panikmache halte ich nichts, das ist ein Thema für die Medien. Ich finde, es sollten alle ein wenig cooler bleiben“, meinte der 48-Jährige.

Schubert erwartet gegen den makellos gestarteten Aufsteiger eine schwere Aufgabe. „Der KSC hat ein klares Konzept, verfügt über eine hohe Qualität bei Standards und ist in der Luft nur schwer zu schlagen“, bestimmte er die Qualitäten des Kontrahenten. Zum erst zweiten Pflichtspiel-Aufeinandertreffen der beiden Traditionsclubs – das erste gewann Holstein am 2. Dezember 1978 im DFB-Pokal mit 5:2 – werden rund 11.000 Zuschauer im Holstein-Stadion erwartet.

Amazon & Co.: Hoeneß hofft auf noch mehr Geld

Uli Hoeneß sieht bei der Vermarktung der Bundesliga-Rechte Potenzial, das in die Milliarden geht. „Vielleicht kommen eines Tages auch Amazon, Apple, Comcast, Disney, Google oder Netflix dazu. (...) Wenn die den Fußball für sich entdecken, werden wir noch über ganz andere Beträge reden“, sagte der Präsident von Bayern München der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag.

Bei diesen Unternehmen spiele „eine halbe Milliarde, eine Milliarde keine Rolle. Dann könnten wir Dimensionen erreichen, die wir uns heute noch gar nicht vorstellen können.“ In der TV-Vermarktungsperiode 2017 bis 2021 erlöst die DFL durch die Vergabe der nationalen Medienrechte insgesamt 4,64 Milliarden Euro.

Angesichts des Potenzials vermisst Hoeneß (67) einige große Traditionsvereine umso schmerzlicher. „Es ist ein Drama, dass der Hamburger SV, der VfB Stuttgart und der 1. FC Nürnberg nicht dabei sind“, sagte er, und er sprach von einer „Katastrophe“. Mit diesen Mannschaften wäre die Bundesliga „noch populärer und attraktiver“.

Über seine Zukunft wollte Hoeneß sich nicht äußern. „Ich werde meine Entscheidung am 29. August dem Aufsichtsrat mitteilen. Vorher gibt es von mir dazu keine offizielle Erklärung“, bekräftigte er. Es wird erwartet, dass Hoeneß nicht mehr kandidieren und damit auch seinen Posten im Aufsichtsrat abgeben wird. Seine Nachfolge in beiden Ämtern soll der frühere adidas-Vorstandsvorsitzende Herbert Hainer übernehmen.

Fall Tönnies: Auch Asamoah sagte aus

Die DFB-Ethikkommission hat im Fall der Afrika-Äußerungen des Schalker Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies auch den früheren Profi Gerald Asamoah befragt. Das bestätigte der Kommissionsvorsitzende Nikolaus Schneider am Freitag in einem Interview des Bayerischen Rundfunks (Bayern 2, radioWelt am Morgen). „Sehr bewusst mit einem Menschen, der ja betroffen war von dieser Äußerung von Herrn Tönnies“, sagte Schneider über das Telefonat mit Asamoah während der Sitzung am Donnerstag.

Ziemlich beste Freunde? Das Verhältnis zwischen den Schalke-Protagonisten Gerald Asamoah (l., Archiv) und Clemens Tönnies hat unter den Aussagen des Aufsichtsrats-Chefs ziemlich gelitten.
Ziemlich beste Freunde? Das Verhältnis zwischen den Schalke-Protagonisten Gerald Asamoah (l., Archiv) und Clemens Tönnies hat unter den Aussagen des Aufsichtsrats-Chefs ziemlich gelitten. © Imago/Team 2

Der 63 Jahre alte Fleischfabrikant Tönnies hatte vor zwei Wochen als Festredner beim „Tag des Handwerks“ in Paderborn Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Stattdessen solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren, so Tönnies. „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren.“ Für seine Aussagen hatte er sich später entschuldigt und sie selbst als „töricht“ bezeichnet. Sein Amt als Aufsichtsratschef lässt er für drei Monate ruhen.

Die Kommission habe Tönnies in einem Telefonat „mit dem Rassismusvorwurf konfrontiert und auch seine völlig verfehlte Wortwahl sehr deutlich angesprochen“, sagte Schneider. Tönnies habe „noch einige Informationen gegeben, die wir vorher so nicht kannten, die bisher auch so in der Presse nicht rumgegangen sind. Und wir müssen jetzt an dieser Stelle noch einiges nacharbeiten“, sagte der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Der Ex-Schalke-Profi Asamoah, langjähriger königsblauer Weggefährte von Tönnies, hatte zuletzt öffentlich Kritik geäußert. Er sei „sehr überrascht, geschockt und auch verletzt“, hatte der gebürtige Ghanaer und Manager des Schalker U23-Teams gesagt. „Er beleidigt mich und alle anderen Betroffenen. Das können wir nicht dulden.“

Henrichs hat Werder offenbar abgesagt

Der deutsche U21-Nationalspieler Benjamin Henrichs wird nach Informationen von „Sport Bild“ und „Bild“ nicht zu Werder Bremen wechseln. Der 22 Jahre alte Außenverteidiger von AS Monaco habe dem Bericht vom Freitag zufolge persönlich am Telefon bei Werder-Trainer Florian Kohfeldt abgesagt.

Zuletzt hatte es noch geheißen, dass sich Werder und Henrichs grundsätzlich über einen Wechsel geeinigt hätten. Die Bremer wollten den ehemaligen Leverkusener ausleihen, Monaco aber forderte nach Medienberichten eine Ablösesumme von mehr als 20 Millionen Euro.

Auch Alaba bemängelt Bayerns Transferpolitik

Auch David Alaba fordert Verstärkungen beim FC Bayern München. „Die Saison dauert lange, und bei diesen Belastungen, die wir haben, braucht man nicht nur einen Kader mit hohem Niveau, sondern auch einen großen Kader. Ich denke, dass noch ein, zwei Spieler kommen sollten, um den Konkurrenzkampf zu heben und in der Breite gut aufgestellt zu sein“, sagte der 27 Jahre alte Österreicher der Nachrichtenagentur APA.

Der FC Bayern geht nach dem Double mit großen Veränderungen ins zweite Jahr unter Trainer Niko Kovac. Die ruhmreiche Ära von Franck Ribéry und Arjen Robben ist vorbei. Auch Dortmund-Rückkehrer Mats Hummels, James Rodríguez und Rafinha sind weg. Neu gekommen sind die französischen Weltmeister Lucas Hernández und Benjamin Pavard sowie das Talent Fiete Arp. Auf den letzten Drücker wurde der Kroate Ivan Perisic von Inter Mailand ausgeliehen – die Transferpolitik der Münchner wird auch von anderen Bayern-Profis kritisch gesehen.

„Die Transferperiode ist nicht zu Ende. Ich habe Vertrauen in unsere Bosse und denke, dass sich noch etwas tun wird. Jetzt geht es einmal darum, gut in die Saison zu starten“, sagte Alaba. Bis zum 2. September haben die Bayern noch Zeit, neue Profis unter Vertrag zu nehmen. Im Bundesliga-Eröffnungsspiel erwarten die Münchner an diesem Freitagabend Hertha BSC.

Alaba selbst wird in dieser Spielzeit trotz wiederkehrender Gerüchte über ein Interesse des FC Barcelona bei den Münchnern bleiben. Sein Vertrag an der Isar läuft bis 2021, daher stünde wohl erst im kommenden Sommer eine Richtungsentscheidung an. „Mein Fokus liegt ganz beim FC Bayern, was im nächsten Jahr passieren wird, weiß ich nicht. Aber ich habe immer betont, dass ich ein Spieler bin, der neue Herausforderungen sucht - ob das beim FC Bayern oder woanders sein wird, kann ich nicht sagen“, meinte der Linksverteidiger.

Brych zu Handregel: "Wird nicht alle Fälle lösen"

Schiedsrichter Felix Brych (München) erwartet trotz der neuen Handspielregel auch in der neuen Saison wieder Diskussionen. „Auch die modifizierte Handspielregel wird nicht alle Streitfälle lösen. Es wird wieder vereinzelte Diskussionen geben“, prophezeite der Fifa-Referee im Interview mit dem Münchner Merkur.

Dennoch sei die neue Regel eine Verbesserung: „Ich glaube, dass die Anpassung dazu führt, dass einige Fälle klarer sind. Zum Beispiel wurde festgelegt, dass es grundsätzlich ein strafbares Handspiel ist, wenn der Ball an die Hand geht und die Hand dabei über der Schulter ist. Damit werden einige Fälle lösbarer – aber eben nicht alle.“

Der viel diskutierten Einführung von Gelben und Roten Karten für Trainer steht Brych gelassen gegenüber: „Fehlverhalten wurden bisher ja auch sanktioniert. Es ändert sich jetzt nur die Art und Weise der Kommunikation. Früher habe ich dem Trainer die Strafe verbal mitgeteilt, jetzt gibt es eben eine Gelbe oder Rote Karte.“

Leipzig stellt Nagelsmann Job-Garantie aus

Der neue Trainer Julian Nagelsmann muss auch bei einer Serie von Niederlagen keine Angst um seinen Arbeitsplatz bei RB Leipzig haben. Das sagte Vorstandschef Oliver Mintzlaff der Mitteldeutschen Zeitung. „Der Trainer muss nicht nervös werden, wenn es mal die eine oder andere Niederlage gibt. Wir wissen, dass das eine neue Zeitrechnung ist und sich Dinge verändern und es dafür eine gewisse Eingewöhnung braucht“, sagte Mintzlaff. Leipzig startet am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) bei Neuling 1. FC Union Berlin in die neue Spielzeit.

Als Saisonziel gab Mintzlaff erneut das Erreichen des internationalen Wettbewerbs aus. Das hatte Leipzig bisher in jedem seiner drei Bundesliga-Jahre geschafft. „Wir haben mehr investiert, zahlen höhere Gehälter und natürlich ist der Anspruch, sich für den Europapokal zu qualifizieren und idealerweise für die Champions League. Mit dieser Erwartungshaltung gehen wir in unser viertes Bundesligajahr“, sagte der 43-Jährige.

Keinen neuen Stand gebe es laut Mintzlaff im Fall Timo Werner. Der Nationalspieler soll seinen bis 2020 laufenden Vertrag nach Wunsch von RB entweder verlängern oder sich in diesem Sommer verkaufen lassen. Mintzlaff wolle vor dem Spiel in Berlin noch einmal das Gespräch mit Werner-Berater Karlheinz Förster suchen.

Lukaku schwärmt von der Bundesliga

Die Bundesliga bringt den belgischen Stürmerstar Romelu Lukaku regelrecht ins Schwärmen. „Die Bundesliga ist eine der aufregendsten Ligen, weil es dort Mannschaften wie Borussia Dortmund oder Schalke 04 gibt, bei denen viele junge Talente zu sehen sind“, sagte der 26-Jährige dem Nachrichtenportal t-online: „Sie hat großartige, leidenschaftliche Fans, tolle Stadien und ist zugleich eine Liga, die dir Chancen bietet.“

Huldigungen eines Top-Stars: Irgendwo da hinten ist Romelu Lukaku – und wird deshalb von den Inter-Fans gefeiert.
Huldigungen eines Top-Stars: Irgendwo da hinten ist Romelu Lukaku – und wird deshalb von den Inter-Fans gefeiert. © Imago/LaPresse

Topstars wie Lukaku finden dennoch immer seltener den Weg ins deutsche Oberhaus. Der kürzlich für 76 Millionen Euro von Manchester United zu Inter Mailand gewechselte Angreifer hat dafür eine Erklärung: „Die Bundesligaclubs sollten die Barriere durchbrechen. Vielleicht sollte ein Team mal mehr als 100 Millionen Euro für einen Spieler zahlen. Allerdings respektiere ich auch die Tatsache, dass sie Spieler aus ihren eigenen Akademien entwickeln wollen. Das sind die nächsten großen Superstars.“

Fritz Keller erlebte feiernde 54er Helden

An seinen Patenonkel Fritz Walter erinnert sich der wohl künftige DFB-Präsident Fritz Keller immer wieder gerne. „Ich kann ja für meinen Patenonkel nichts, der wurde mir dann mal, ohne mich zu fragen, vorgesetzt. Aber es war grandios. Er war für mich noch ein großes Vorbild“, sagte Keller in einem vom SWR neu aufgelegten Video aus der TV-Sendung SWR1 Leute.

Der preisgekrönte Winzer und Gastronom Keller erzählt in diesem Beitrag auch, wie die 54er-Weltmeister das Wunder von Bern bei seinen Eltern in Oberbergen gefeiert haben.

Sein Vater, sagte Keller, sei auch ein Fußball-Junkie. „Der hat auch die Nationalmannschaft ein bisschen betreut. Der hat da sehr gute Kontakte gehabt“, sagte der 62-Jährige. „Damals nach Kaiserslautern und zu der Gruppe um die 54er-Mannschaft.“ Die habe bei seinen Eltern in Oberbergen ihre private Weltmeisterparty ohne Trainer, ohne Betreuer gemacht. „Und es hat zweieinhalb Tage gedauert, bis der erste Journalist kam. Solange haben die gefeiert und die Leute im Dorf haben die Betten zusammengestellt und das Wohnzimmer geräumt und haben die Spieler bei sich aufgenommen“, sagte Keller.

Keller, Präsident des SC Freiburg, soll neuer Chef des Deutschen Fußball-Bundes werden, die Personalie hatte der DFB am Donnerstag bekanntgegeben. Auf dem DFB-Bundestag am 27. September in Frankfurt/Main soll Keller gewählt werden.

DFB-Präsidenten seit der Gründung im Jahr 1900

1900 bis 1904

Ferdinand Hueppe

1904 bis 1905

Friedrich Wilhelm Nohe

1905 bis 1925

Gottfried Hinze

1925 bis 1945

Felix Linnemann

1950 bis 1962

Peco Bauwens

1962 bis 1975

Hermann Gösmann

1975 bis 1992

Hermann Neuberger

1992 bis 2001

Egidius Braun

2001 bis 2004

Gerhard Mayer-Vorfelder

23.10.2004 - 07.09.2006

Gerhard Mayer-Vorfelder/Theo Zwanziger

08.09.2006 - 01.03.2012

Theo Zwanziger

02.03.2012 - 09.11.2015

Wolfgang Niersbach

10.11.2015 - 14.04.2016

Rainer Koch/Reinhard Rauball (interimsweise)

15.04.2016 - 02.04.2019

Reinhard Grindel

Seit 02.04.2019

Reinhard Rauball/Rainer Koch (interimsweise bis 27. September 2019)

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Eintracht fühlt mit Pechvogel Marco Russ

Als sich seine Mitspieler von den Fans für eine durchwachsene Leistung feiern ließen, humpelte Marco Russ schon aus dem Stadion. An Krücken verließ der 34-Jährige den Ort, an dem er sich offenbar schwer verletzt hatte – und den er im Trikot von Eintracht Frankfurt wohl so schnell nicht mehr betreten wird.

Trainer Adi Hütter bestätigte nach dem 1:0 (1:0) in der 3. Qualifikationsrunde gegen den FC Vaduz den von Sportdirektor Bruno Hübner befürchteten Achillessehnenriss. „Das stört mich an diesem Abend am meisten. Er wird sicherlich länger ausfallen, das ist der Wermutstropfen an diesem Abend“, sagte Hütter. Über die vermutliche Ausfallzeit machte er keine genaueren Angaben.

Marco Russ konnte den Platz nicht mehr eigenständig verlassen.
Marco Russ konnte den Platz nicht mehr eigenständig verlassen. © Imago/Jan Hübner

Abwehrspieler Russ, der die Frankfurter als Kapitän auf das Feld geführt hatte, erlitt die Verletzung ohne Einwirkung eines Gegenspielers. Russ hatte einen Ball untersprungen und war dann unglücklich gelandet. Er musste noch vor der Pause ausgewechselt werden und kehrte später mit den Gehhilfen und bandagiertem Fuß immerhin auf die Ersatzbank zurück.

Die Mitspieler wussten unmittelbar nach dem Schlusspfiff zwar noch nicht, wie schwer sich ihr Kollege verletzt hatte. Sie befürchteten allerdings Schlimmes. „Das ist sehr, sehr bitter für ihn. Marco ist wohl umgeknickt, weil der neue Rasen noch nicht so richtig angewachsen ist“, erklärte Mittelfeldspieler Sebastian Rode.

Timothy Chandler fand die Verletzung „schade, weil Russer ein guter Kerl ist“. Er versprach Russ aber die Unterstützung des gesamten Teams: „Wenn er lange ausfallen sollte, werden wir für ihn da sein. Er ist ein Kämpfer und wird zurückkommen“, sagte Chandler.