Wien/Hamburg. “Der Knoten ist geplatzt.“ Laura Ludwig fährt optimistisch zur EM nach Moskau. Auch ein deutsches Herren-Duo ist im Aufwind.

Dieser lang ersehnte Achtungserfolg soll kurz vor dem europäischen Beachvolleyball-Championat zur Initialzündung werden. „Wir haben die Löwinnen in uns entdeckt und endlich das gezeigt, was wir drauf haben“, posteten Olympiasiegerin Laura Ludwig und ihre Partnerin Margareta Kozuch am Sonntag bestens gelaunt in die Welt. „Nach sieben intensiven Spielen haben wir uns mit einem fünften Platz und viel Selbstvertrauen aus Wien verabschiedet.“

Ludwig/Kozuch, die seit Jahresbeginn zusammenspielen und zunächst viele Widrigkeiten überwinden mussten, können das Ergebnis vom wichtigen und hochdotierten Major-Turnier an der Donau schon in dieser Woche bei der EM in Russland veredeln. Am Dienstag startet das Hamburger Nationalduo als eines von insgesamt sieben deutschen Teams in das EM-Turnier, im ersten Spiel warten die Schweizerinnen Joana Heidrich und Anouk Vergé-Dépré.

"Veränderungen" nach frühem Aus in Hamburg

„Wir hoffen, dass wir den Schwung aus Wien nach Moskau mitnehmen können“, betonten Ludwig/Kozuch. Sie glauben, dass „der Knoten jetzt geplatzt“ ist. Das bisher enttäuschende Saisonabschneiden einschließlich des schnellen Ausscheidens bei der Heim-WM in Hamburg wurde intensiv analysiert, „einige Veränderungen“ seien vorgenommen worden, berichtete Ludwig. Die 33-Jährige war schon 2008 Europameisterin, sammelte insgesamt vier EM-Titel ein.

Bei den Frauen sind neben Ludwig/Kozuch für den Deutschen Volleyball-Verband (DVV) noch Karla Borger und Julia Sude (Stuttgart) Sandra Ittlinger und Chantal Laboureur (Berlin/Stuttgart) sowie Kim Behrens und Cinja Tillmann (Münster) dabei. Die Vize-Weltmeister Julius Thole und Clemens Wickler, Arne Bergmann und Yannick Harms (alle Hamburg) sowie Alexander Walkenhorst und Sven Winter (Düsseldorf) sind für das Männer-Turnier qualifiziert.

Ehlers/Flüggen sammeln Punkte für Olympia 2020

Dagegen fehlen Nils Ehlers und Lars Flüggen, das deutsche Team der Stunde. Das im zentralen Hamburger Stützpunkt trainierende Duo hatte nach vielen Verletzungsproblemen im Winter einen anderen Saisonverlauf gewählt und zum Zeitpunkt der EM-Qualifikation vor rund zehn Wochen noch nicht genügend Punkte gesammelt.

Jetzt zeigt beim 25 Jahre alten Ehlers und dem vier Jahr älteren Flüggen die Tendenz klar nach oben. Nach dem überraschenden zweiten Platz bei der olympischen Generalprobe in Tokio kämpften sich die Wahl-Hamburger auch in Wien durch die Qualifikation und schieden erst im Viertelfinale gegen die US-Amerikaner Philip Dalhausser und Nicholas Lucena aus. Platz fünf und 720 Weltranglistenpunkte für das Olympia-Ranking aber sind weitere Schritte nach oben.