São Paulo/Paris. Die Polizei ermittelt nicht mehr gegen Nationalspieler Neymar. Doch komplett entlastet von den Vergewaltigungsvorwürfen ist er nicht.

Ihm wird Vergewaltigung vor geworfen – aber die brasilianische Polizei stellt die Ermittlungen gegen Fußballstar Neymar (27) nun erst einmal ein.

Die leitende Ermittlerin Juliana Lopes Bussacos habe die Anschuldigungen des Models Najila Trindade gegen den Stürmer des französischen Erstligisten Paris Saint Germain eingehend geprüft. Das Nachrichtenportal G1 berichtet am Montag weiter, dass die Ermittlerin sich dazu entschieden habe, keine Empfehlung für eine Klageerhebung abzugeben.

Die Staatsanwaltschaft muss nun innerhalb von 15 Tagen über das weitere Vorgehen entscheiden. Sie kann entgegen der Empfehlung der Polizei Anklage gegen Neymar erheben, den Fall zu den Akten legen oder weitere Ermittlungen anordnen.

Neymar: Model wirft ihm Vergewaltigung vor

Das Model wirft Neymar vor, sie Mitte Mai in Paris in angetrunkenem Zustand und „mit Anwendung von Gewalt“ zum Sex gezwungen zu haben. Der Fußballer räumt zwar ein, die Frau in Paris getroffen zu haben, wies die Vergewaltigungsvorwürfe allerdings stets zurück. Neymar war Anfang Juni wegen des Chats mit dem angeblichen Missbrauchsopfer verhört worden.

Die Anwälte von Najila Trindade glauben weiter an die Einleitung eines Strafverfahrens gegen den Selecao-Star. Sie argumentieren, dass die Polizei ihre Entscheidung wohl ohne ein wichtiges Beweisstück getroffen habe. Dabei handele es sich um das noch nicht eingereichte Gutachten eines von Najila privat aufgesuchten Gynäkologen.

Najila, die erst am 31. Mai zur Polizei gegangen war, hatte zudem die Liebesnacht in Teilen sowie das Treffen mit Neymar am Tag danach auf ihrem Handy aufgezeichnet, das aber auf mysteriöse Weise aus ihrer Wohnung verschwunden sei. Die Staatsanwaltschaft hat nun 15 Tage Zeit, neue Schritte einzuleiten oder den Fall ad acta zu legen.

(dpa/sid/ak)