Hamburg. Herbert Althaus hält sich fit und hat drei Eckpunkte für sein Erfolgsrezept. Dabei fing seine Karriere erst spät an.

Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an. Herbert Althaus hat diese Worte eines Songtextes von Udo Jürgens zum Motto gemacht, als er in jenem Alter auf die Idee kam, erstmals in seinem Leben internationale Tennis-Turniere zu spielen. Inzwischen ist der in Hittfeld (Gemeinde Seevetal) wohnende Rentner 84 Jahre alt – und ganz nebenbei Europameister und die Nummer eins der Weltrangliste im Seniorentennis seiner Alsterklasse.

"Als ich 66 Jahre alt wurde, bin ich pensioniert worden und plötzlich hatte ich die Zeit, die mir vorher fehlte", sagt Althaus rückblickend im Gespräch mit dem Abendblatt. Und so tauschte er seinen Dienstwagen von Daimler, wo er zuvor im Außendienst tätig war, gegen den Tennisschläger ein. Es war der Beginn einer Erfolgsgeschichte, die vor wenigen Wochen ihren vorläufigen Höhepunkt fand. Mit dem Gewinn der im Juni ausgetragenen EM im österreichischen Pörtschach, bei der auch die amerikanische Spitzenkonkurrenz spielberechtigt war, eroberte Althaus die Topposition der Weltrangliste.

Althaus verrät sein Fitnessgeheimnis

Nach seinem Sieg bei der Generalprobe, der internationalen deutschen Meisterschaften in Essen, war der lebensfrohe Rentner als einer der Favoriten in Österreich angetreten. "Ich bin seit Jahren ziemlich weit oben in der Wertung vertreten, deshalb habe ich mir durchaus Chancen ausgerechnet, das Turnier zu gewinnen", sagt er wenige Wochen später.

Doch wie lautet das Fitnessgeheimnis von Althaus, in seinem Alter noch derart fit über die Tennisplätze Europas zu hüpfen? "Mein Vater hat mir gute Gene mitgegeben, ich pflege eine vernünftige Lebensweise und habe ein gutes Gewicht", sagt er. "Erfolg hat man, wenn man in der Sache Freude hat." Dafür trainiert er zwei- bis dreimal die Woche beim Harburger Tennis- und Hockey Club.

Von größeren Verletzungen ist er in seiner Karriere weitgehend verschont geblieben. "Ich hatte vielleicht mal muskuläre Probleme in Form einer Zerrung, mehr aber nicht." Und so schafft Althaus es auch mit 84 Jahren noch, der jüngeren Konkurrenz zu enteilen.