Hamburg. Einen Ehrenpreis bekam Andrasch Starke, der beim 1600-Meter-Rennen siegte. Die Ehrung bekam er von einem Beachvolleyballer.

Für einen kurzen Moment war auf dem Rasen bei den Galoppern in Horn ein Hauch von Beach und Volleyball zu spüren. Rennen Nummer drei am Montag, dem After Work Renntag der Galopp-Derbywoche, war von den Veranstaltern der Beachvolleyball-Weltmeisterschaft gesponsert, die ebenfalls in dieser Woche im Tennisstadion am Rothenbaum ausgetragen wird. Hamburgs Lieblings-Jockey Andrasch Starke, gebürtig aus Stade, hatte den sechsjährigen Wallach Stanley Daley in dem 1600-Meter-Rennen zum Sieg geführt. Zweiter wurde Pat’s Best unter Bayarsaikhan Ganbat. Platz drei ging an Sterling Lines, geritten von Lukas Delozier.

Bei der anschließenden Ehrung wurde die ohnehin legere Kleiderordnung dieser Derbywoche mal eben außer Kraft gesetzt: Alexander Walkenhorst (30), Bruder von Kira Walkenhorst, an der Seite von Laura Ludwig bis zu ihrem Rücktritt Teil des erfolgreichsten Duos in diesem Sport, überreichte Starke die Ehrenpreise in kurzer Sporthose und Wettkampf-T-Shirt. Mit seinen 2,06 Metern Körperlänge überragte er alle Anwesenden erheblich. Den rechten Arm hatte er bis über den Ellbogen dick verbunden. Ein Handgelenksbruch, wie er erzählte. Das bittere Aus vor dem Saisonhöhepunkt für einen, der „ohnehin das schwarze Schaf der Familie ist. Kein Weltmeister, kein Olympiasieger“, wie er launig in Anspielung auf seine Schwester anmerkte.

Goldene Verdienstmedaille für Albert Darboven

Ebenfalls oben auf dem Podest stand wie gewohnt Albert Darboven (83). Der Kaffee-Unternehmer hält seinen Sport als Züchter und Mäzen seit Jahrzehnten in der Hansestadt am Leben. Dafür war er am Vormittag im Rathaus bei einem Empfang noch einmal geehrt worden. Die Goldene Verdienstmedaille des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen war ihm schon am Sonntag auf dem Renngelände überreicht worden, nun hielt er sie den geladenen Gästen nach den diversen Lobreden stolz entgegen. Er fühle sich geehrt und berührt, sagte er in seiner extrem kurzen Danksagung. Und er habe sie angenommen, obwohl Hanseaten dies normalerweise nicht tun: „Keine Orden, keine Titel. Aber es ist ja eine Auszeichnung.“

Das Hauptrennen um 19.30 Uhr bei angenehmen Temperaturen und einem wegen des freien Eintritts sehr gut besuchten Renntags war ein Stutenrennen (100 Jahre Hugo Pfohe) und mit 55.000 Euro dotiert. Es siegte mit Ansage auf der haushohen Favoritin Axana Jockey Eduardo Pedroza vor Shalona, geritten von Delozier und Madita unter Ganbat. Dienstag ist wie der kommende Donnerstag rennfrei. Geläufpflege ist dann angesagt.