Die Hamburger Derbywoche ist ein Sportereignis voller Faszination – allerdings etwas altmodisch. Sie hat eine dunkle Seite.

Manchmal fehlt mir beim Sportgucken die Distanz. Wann es genau begonnen hat, daran erinnere ich mich nicht. Aber dass grundsätzlich ein gewisser Boris Becker etwas damit zu tun hat, weiß ich genau. Seit ich ihn als Tennisspieler in den Stadien dieser Welt habe leiden, fluchen und sich unbändig freuen sehen, fiebere ich mit, dabei ist die Sportart egal. Natürlich auch bei Pferderennen – obwohl man die mangels TV-Präsenz nur selten sehen kann.

Einmal im Jahr bin ich dienstlich in Horn. Dort, im Osten der Stadt, ist das Refugium der galoppierenden Vollblüter, ihre Rennbahn, Geläuf genannt. Ab diesem Wochenende veranstaltet der Hamburger Renn-Club die traditionelle Derbywoche. Höhepunkt ist das Deutsche Derby, in diesem Jahr zum 150. Mal ausgetragen. Ein Jubiläum also, eine echte Hamburgensie.