Hamburg. Zweitliga-Footballer kassieren gegen Lübeck Cougars mit 28:29 erste Heimniederlage. Problem ist die Konzentration.

Tränen liefen über sein Gesicht, nachdem er sich mittels eines Stoßgebets bei seinem Gott bedankt hatte. Und wer nicht hatte glauben wollen, wie wichtig die vorangegangene Partie für ihn war, der wusste es jetzt. „Ich hatte eine sehr harte Zeit hier im vergangenen Jahr. Dieses Spiel war sehr emotional für mich, und ich denke, es wird einigen Leuten die Augen geöffnet haben“, sagte Quentin Williams (27). Der US-Quarterback hatte vor 611 Zuschauern im Stadion Hammer Park die Zweitliga-Footballer der Lübeck Cougars mit zielgenauen Pässen zum 29:28 (0:14, 13:7, 0:7, 16:0)-Sieg bei den Hamburg Huskies geworfen; jenem Team, das er im Abstiegsjahr 2018 als Spiellenker zu keinem einzigen Sieg hatte führen können.

Sein Nachfolger Moritz Maack war ehrlich genug einzugestehen, dass seine Leistung nicht ausreichend war, um Williams in den Schatten zu stellen. „Ich ärgere mich, dass ich es nicht geschafft habe, das Spiel zu entscheiden. Es gab heute zwei, drei Situationen, in denen der Unterschied zwischen einem guten und einem gestandenen Quarterback zu sehen war“, sagte der 21-Jährige – und meinte damit auch die Interception 20 Sekunden vor Spielende, die den letzten Hamburger Angriff verpuffen ließ.

Problem ist die Konzentration

Huskies-Cheftrainer Kendral Ellison wollte seinem jungen Spielmacher, der immerhin die Touchdowns des von einem Muskelfaserriss genesenen Top-Runningbacks Ja Vontae Hence (2) und von Finn Appelt einleiten konnte – den vierten Touchdown trug Tim Kroll nach Interception in die Endzone der Lübecker – nicht die Schuld für die erste Heimniederlage der Saison 2019 in der GFL2 geben. „Er hat auch viele gute Dinge gemacht. Unser Problem ist, dass wir zu unkonzentriert sind. Die Jungs machen ihre Jobs nicht so, wie wir es besprechen“, schimpfte der US-Amerikaner, der dem Team noch auf dem Rasen eine mächtige Standpauke hielt.

Die Huskies können als Tabellenfünfter mit 6:8 Punkten den direkten Wiederaufstieg schon jetzt abhaken. Tabellenführer Elmshorn Fighting Pirates (12:0) gibt sich keine Blößen, vor allem nicht in der Defensive. „Es ist in dieser Saison die dritte Niederlage mit einem Punkt Unterschied. Frustrierend ist als Beschreibung für das, was ich fühle, maßlos untertrieben“, sagte der Coach. Ihm und dem Team bleibe nur, „weiter hart zu arbeiten“. Damit sollte man allerdings dringend schon am Sonnabend (16 Uhr) gegen Solingen beginnen.