Hamburg. Footballer verlieren Relegationshinspiel gegen Düsseldorf mit 10:36. Hamburger ließen Kreativität und Durchsetzungsstärke vermissen.

Das Gute am Format der Relegation ist, dass es ein Rückspiel gibt, in dem man Versäumnisse des Hinspiels ausmerzen kann. Wer allerdings am Sonnabendnachmittag zu den 646 Zuschauern im Hammer Park zählte, die die 10:36 (0:7, 3:3, 0:7, 7:19)-Schlappe gegen die Düsseldorf Panther miterlebten, der wird sich fragen, ob die zweite Partie am 6. Oktober (15 Uhr) im Rheinland für die Hamburg Huskies nicht eher Last als Lust werden wird. Auf den Klassenerhalt in der German Football League (GFL) hoffen nach dem Offenbarungseid gegen den Meister der GFL 2 nicht einmal mehr die kühnsten Optimisten.

Und das hat Gründe. Allen voran waren es die teilweise unglaublichen Fehler, die sich sogar die Leistungsträger der in der Hauptrunde in 14 Spielen sieglosen Schlittenhunde erlaubten, die die Beobachter kopfschüttelnd zurückließen. Höhepunkt des Unvermögens war im vierten Viertel in einer Phase, in der sich die Huskies beim Stand von 3:17 zu einer Art Endspurt aufgerafft hatten, ein Fehlgriff von Colby Goodwyn, der bei einem Düsseldorfer Punt den Ball berührte, aber nicht sichern konnte und so Düsseldorf ein erneutes Angriffsrecht ermöglichte. Dieses nutzten die Gäste zum spielentscheidenden Touchdown zum 23:3.

Trainer sprach von Trainingsfaulheit und mangelndem Respekt

„Diese Fehler brechen uns das Genick, sie sind symptomatisch für den gesamten Saisonverlauf“, sagte Sportdirektor Timothy Speckman. Cheftrainer Kirk Heidelberg richtete bereits auf dem Platz deutliche Worte an seine Spieler, warf ihnen Trainingsfaulheit und mangelnden Respekt gegenüber dem Verein vor. „Wir sind selbst unser größter Feind“, sagte er später, „wir müssen in dieser Form gar nicht auf den Gegner schauen, sondern nur darauf, was wir beeinflussen können.“

Tatsächlich hatten sich die Hamburger in der Defensive verbessert gezeigt, dafür aber in der Offensive Kreativität und Durchsetzungsstärke vermissen lassen. Dass Quarterback Moritz Maack (21) per Fieldgoal und Touchdownlauf die einzigen Punkte erzielte, war folgerichtig, immerhin war er neben Widereceiver Tobias Nill (19) einer der wenigen Lichtblicke. Auf diese Youngster jedoch die Hoffnung zu bauen, im Rückspiel mit mindestens 27 Punkten Vorsprung zu gewinnen, wollte im Lager der Huskies niemand ernsthaft wagen. „Es hat in der Football-Geschichte sicherlich solche Wunder schon gegeben“, sagte Sportdirektor Speckman, „aber das zu wiederholen wird für uns sehr schwer.“