Hamburg. 7. Hamburger Sportbericht zeichnet eine positive Entwicklung. Stadt will sich um Weltgymnaestrada 2027 bewerben.

Es ist seit sieben Jahren gute Tradition, dass der Hamburger Sport Rechenschaft ablegt über die Ereignisse des jeweils vergangenen Jahres. Im Haus des Sports am Schlump wurde am Montagabend von Michael Beckereit, dem Vorsitzenden der Zukunftskommission Sport, der Bericht für 2018 vorgestellt. Sein Fazit: „Der Hamburger Sport hat sich auf vielen Feldern positiv weiterentwickelt, es gab aber auch Rückschläge wie Abstiege oder Austritte. Bei gemeinsamer Anstrengung von Vereinen, kommerziellen Einrichtungen, Politik und Stadtgemeinschaft unter dem Dach der Active City muss uns aber um die Entwicklung des Sports in unserer Stadt nicht bange sein.“

Sportsenator Andy Grote (SPD) hob in seinem Vorwort zum 7. Hamburger Sportbericht die Dekorierung der Stadt im vergangenen Oktober zur Global Active City hervor – als eine von nur sechs Städten weltweit. „Diese Auszeichnung ist einer der größten Erfolge, die Sport und Sportpolitik zuletzt verzeichnen konnte“, schrieb Grote. Die internationale Breitensportorganisation Tafisa hielt besonders Hamburgs strategische sportpolitische Ausrichtung, den Zustand der Sportinfrastruktur und den „Spirit“ in den Vereinen für preiswürdig.

Zehn Dekadenziele

Der Bericht greift alle zehn Dekadenziele auf von der „Stadtentwicklung durch Sport und Bewegung“, über den Leistungssport, „Sport macht Umwelt“ bis hin zu Ziel zehn „Sport macht Politik“, das den Erfolg von Kongressen, Messen und Publikationen bewertet.

Zentraler Punkt in der Beurteilung bleibt die Infrastruktur. Bei leicht abnehmender Gesamtfläche der Großspielfelder, 2018 waren es noch 3,63 Millionen Quadratmeter, stieg die Zahl der Nutzungsstunden für den Vereinssport in den vergangenen fünf Jahren um 12,5 Prozent, um 38.500 Stunden pro Jahr auf 310.000 Stunden. Grund ist die Zunahme an Kunststoffrasenplätzen, die durchschnittlich 48 Wochen im Jahr und 42 Stunden in der Woche bespielt werden. Waren es im Jahr 2013 erst 37, sind es jetzt 88. Die Zahl der Anlagen mit Tennenbelag fiel in diesem Zeitraum von 107 auf 68, die der Naturrasenplätze von 74 auf 64. „Das sind positive Zahlen“, sagt Beckereit, „aber der Bedarf wächst, wir brauchen weitere Spielzeiten.“

Bewerbung um die Weltgymnaestrada

Vergangenes Jahr unterstützte der Hamburger Sportbund (HSB) 98 Sanierungen von Vereinssportanlagen und 16 Neubauten mit 2,7 Millionen Euro. Die Stadt gab 2018 rund 58,8 Millionen Euro für die Verbesserung der Sportinfrastruktur aus: 19 Millionen für öffentliche Sportplätze, 27,4 Millionen für Neu-, Ersatzbauten und Instandsetzungen von Schulsporthallen, 12,4 Millionen für vereinseigene Anlagen. Unberücksichtigt blieben dabei die 7,9 Millionen Euro (plus 3,1 Millionen Betriebskosten bis ins Jahr 2044) für das Handball-Judo-Leistungszentrum im Sportpark Dulsberg, das Ende Mai eröffnet werden soll.

Auch bei der Akquise von Großveranstaltungen bleibt Hamburg aktiv. Nächstes Projekt: Die Bewerbung um die Weltgymnaestrada für das Jahr 2027.