Zwei Hiobsbotschaften für Tottenham. Megasperre für Diego Costa. Kehrt Ex-BVB-Scout Mislintat in die Bundesliga zurück?

Malouda erfährt bei Twitter von Entlassung

Das Engagement des ehemaligen französischen Fußball-Nationalspielers Florent Malouda (38) beim Schweizer Erstligisten FC Zürich endet auf kuriose Weise. Der Tabellensechste der Schweizer Super League gab am Donnerstagmorgen auf Twitter bekannt, dass sich der Verein in "gegenseitigem Einvernehmen" von Stürmertrainer Malouda getrennt hat. Dieser reagierte prompt, doch statt "gegenseitigem Einvernehmen" drückte er mit seinem Kommentar unter dem Beitrag vollkommene Überraschung aus: "Wirklich, das wusste ich nicht."

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von X, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Externer Inhalt
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Das Engagement des Vizeweltmeisters von 2006 endet damit mehr oder minder freiwillig nach nur sechs Wochen. Erst am 19. Februar war der ehemalige Profi des FC Chelsea als Stürmer- und Talentetrainer vorgestellt worden und sollte gleichzeitig sowohl nationale als auch internationale Koordinationsaufgaben übernehmen. Der Club begründet die schnelle Trennung damit, dass die verschiedenen Projekte Maloudas nicht mit den vorgesehenen Aufgaben beim FC Zürich zusammengepasst hätten.

Zwei Hiobsbotschaften für Tottenham

Torjäger Harry Kane vom englischen Topclub Tottenham Hotspur hat sich beim Hinspiel-Erfolg im Champions-League-Viertelfinale eine "schwere Bänderverletzung im linken Knöchel" zugezogen. Das teilten die Londoner zwei Tage nach dem 1:0 gegen Meister Manchester City mit. Angaben zur Ausfalldauer machten die Spurs nicht.

Zudem erlitt Nationalspieler Dele Alli einen Bruch der linken Hand. Weitere Untersuchungen sollen ergeben, ob der Offensivspieler im Premier-League-Spiel am Sonnabend (13.30 Uhr) gegen Absteiger Huddersfield Town sowie im Rückspiel bei den Citizens am Mittwoch (21 Uhr) wieder mitmischen kann.

Kane war am Dienstagabend in einem Zweikampf mit seinem englischen Nationalmannschaftskollegen Fabian Delph umgeknickt. Schon im Januar hatte er eine Bänderverletzung am linken Knöchel erlitten und war für sieben Spiele ausgefallen. In Premier League und Champions League hat Kane für Tottenham in dieser Saison bereits 22 Tore erzielt und ist damit treffsicherster Angreifer des Teams.

Sven Mislintat neuer Stuttgart-Sportchef?

Der abstiegsbedrohte Bundesligist VfB Stuttgart ist auf der Suche nach einem Sportdirektor offenbar fündig geworden. Wie der "Kicker" berichtet, soll der ehemalige Dortmunder Chefscout Sven Mislintat das Team um Sportvorstand Thomas Hitzlsperger verstärken. Die Verpflichtung des 46-Jährigen stehe demnach kurz vor dem Abschluss. Mislintat soll künftig hauptverantwortlich für Transfers sein und unabhängig von der Ligazugehörigkeit bei den Schwaben unterschreiben.

VfB-Trainer Markus Weinzierl gab sich am Donnerstag bedeckt. Er wisse schon länger, "dass der VfB einen Sportdirektor sucht. Ich kann dazu aber nichts sagen."

Sven Mislintat hat sich in seiner Zeit bei Borussia Dortmund einen Spitzenruf erarbeitet.
Sven Mislintat hat sich in seiner Zeit bei Borussia Dortmund einen Spitzenruf erarbeitet. © Imago/GEPA Pictures

Weinzierl und Mislintat hatten 2011 gemeinsam die Fußballlehrer-Lizenz erworben. "Ich kenne ihn. Wir waren zehn Monate in einem Raum gesessen, haben sehr viel über Fußball geredet", sagte Weinzierl. "Er hat in Dortmund super Arbeit geleistet, er war bei Arsenal. Er gilt als Scout vieler Superspieler in Dortmund und hat eine gute Auffassung von Fußball. Ich weiß aber nicht, ob er nach Stuttgart kommt", sagte Weinzierl.

Zuletzt war Mislintat als "Head of Recruitment" beim FC Arsenal in der englischen Premier League tätig gewesen, hatte die Londoner aber wegen klubinterner Umstrukturierungen Anfang Februar schon nach 14 Monaten wieder verlassen. Zuvor hatte er sich bei Borussia Dortmund durch die Verpflichtungen von hochtalentierten Spielern wie Shinji Kagawa, Pierre-Emerick Aubameyang, Ousmane Dembele oder Jadon Sancho großes Ansehen erarbeitet.

In der Bundesliga liegt der VfB mit 21 Punkten auf dem Relegationsrang 16, der FC Augsburg auf dem ersten Nichtabstiegsplatz ist bereits vier Punkte entfernt.

Frankfurt: Bei Champions League bleibt Jovic

Eintracht Frankfurt darf im Fall der Qualifikation für die Champions League auf einen Verbleib seines Senkrechtstarters Luka Jovic hoffen. "Luka hat zwar Anfragen. Die aus Barcelona gibt es. Aber er hat kein Interesse. Er weiß nicht, ob er da Fußball spielen kann", sagte Jovic' Vater Milan der "Bild"-Zeitung: "Er will mit der Eintracht in die Champions League und weiterhin bleiben."

Die Frankfurter haben den Stürmer vom portugiesischen Rekordmeister Benfica Lissabon ausgeliehen. Die Verantwortlichen des Pokalsiegers, der am Donnerstagabend im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League bei Benfica antreten muss (21.00 Uhr/RTL und DAZN), werden die Kaufoption in Höhe von angeblich zwölf Millionen Euro ziehen und könnten den 21 Jahre alten Serben direkt für ein Vielfaches dieser Summe weiterverkaufen.

Mega-Sperre für Atléticos Diego Costa

Stürmer Diego Costa von Atlético Madrid ist von der spanischen Liga für acht Spiele gesperrt worden. Damit ist die Saison bei noch sieben ausstehenden Spielen für den 30 Jahre alten spanischen Nationalspieler vorzeitig beendet.

Costa hatte bei der Niederlage (0:2) im Topspiel beim Tabellenführer FC Barcelona in der 28. Minute wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte gesehen. Nach seinem Platzverweis beschimpfte er den Unparteiischen Jesus Gil Manzano weiter.

Atletico hat als Tabellenzweiter bei elf Punkten Rückstand auf die Katalanen nur noch theoretische Chancen auf die Meisterschaft.

Rosen vor Verlängerung in Hoffenheim

Die TSG 1899 Hoffenheim steht vor der Vertragsverlängerung mit Manager Alexander Rosen. Der 40-Jährige soll nach "Kicker"-Informationen seinen Kontrakt ein Jahr vor Vertragsende um drei weitere Jahre verlängern.

Rosen war 2013 vom Leiter der Nachwuchsakademie zum Direktor Profi-Fußball befördert worden. Der Familienvater sehe seine Zukunft auch künftig in Hoffenheim und betonte "eine sehr hohe Jobzufriedenheit".

Labbadia traut Roussillon Spitzenclub zu

Trainer Bruno Labbadia vom VfL Wolfsburg traut seinem Linksverteidiger Jerome Roussillon den Sprung zu einem Spitzenclub wie Borussia Dortmund zu. "Wenn es so wäre, würde mich das nicht überraschen. Er spielt eine sehr gute Saison, aber da geht noch mehr. In ihm schlummert noch ein großes Potenzial", sagte der VfL-Coach am Donnerstag bei der Pressekonferenz zum Wolfsburger Auswärtsspiel bei RB Leipzig (Sonnabend, 15.30 Uhr/Sky).

Die Dortmunder suchen für die kommende Saison einen neuen Linksverteidiger und haben deshalb Medienberichten zufolge auch ein Auge auf den 26 Jahre alten Franzosen geworfen. "Ich kann nichts versprechen", sagte Roussillon gegenüber Wolfsburger Medien (Donnerstag). "Aber wenn wir es in die Europa League schaffen, ist die Chance groß, dass ich hierbleibe."

Labbadia sieht das ähnlich. "Prinzipiell gehe ich erst einmal davon aus, dass er hier bleibt, weil er noch einen längerfristigen Vertrag hat", sagte der Trainer. "Prinzipiell ist es aber auch erst einmal gut, wenn es überhaupt wieder Interesse an Spielern des VfL gibt. Denn das zeigt, dass die Mannschaft eine gute Arbeit macht."

Mainzer Boetius hofft auf Oranje-Comeback

Mittelfeldspieler Jean-Paul Boetius (FSV Mainz 05) hofft weiter auf ein Comeback in der niederländischen Nationalmannschaft. Sein bisher letztes Spiel liegt zwar fünf Jahre zurück, "aber es ist immer noch mein Traum", sagte der 25-Jährige dem "Kicker". Dass sein ehemaliger Club-Trainer Ronald Koeman (Feyenoord Rotterdam) mittlerweile die Elftal betreut, habe ihm bislang "noch nicht geholfen".

CL: 185 Hooligans in Amsterdam festgenommen

Im Zusammenhang mit dem Champions League-Duell von Ajax Amsterdam gegen Juventus Turin hat die niederländische Polizei 185 vorwiegend italienische Hooligans festgenommen. 14 von ihnen seien wegen des Verdachts von Gewalttaten noch in Haft, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die übrigen Personen waren bereits in der Nacht freigelassen worden.

Rund um die Johan-Cruijff-Arena hatte es auch vereinzelte gewalttätige Zusammenstöße mit der Polizei gegeben. Hooligans hätten die Beamten mit Steinen beworfen. Fünf Beamte wurden dabei nach Polizeiangaben leicht verletzt. Die Polizei hatte Wasserwerfer eingesetzt.

Die Juventus-Anhänger waren bereits vor dem Spiel festgenommen worden. Zunächst waren Dutzende in der Innenstadt aufgegriffen worden. Sie waren mit Stöcken, Messern, schweren Feuerwerkskörpern und Pfefferspray bewaffnet. Eine weitere Gruppe war am Abend beim Stadion festgenommen worden.

Vater von FC-Coach Anfang: Herzinfarkt bei Spiel

Trainer Markus Anfang vom Zweitliga-Tabellenführer 1. FC Köln musste unmittelbar nach dem 4:4 beim MSV Duisburg am Mittwochabend die Schocknachricht verkraften, dass sein Vater Dieter während des Spiels einen Herzinfarkt erlitten hat. Das bestätigte am Donnerstag der Club.

Der FC-Coach hatte umgehend nach dem Abpfiff das Stadion verlassen, die Medienaktivitäten nach dem Spiel wurden aus verständlichen Gründen abgesagt. Anfang eilte sofort zu seinem Vater und begleitete diesen in die Klinik. Der Zustand von Dieter Anfang ist nach Clubangaben nach wie vor sehr ernst.

Nach dem Spiel machte sich Kölns Trainer Markus Anfang auf dem schnellsten Weg aus dem Stadion.
Nach dem Spiel machte sich Kölns Trainer Markus Anfang auf dem schnellsten Weg aus dem Stadion. © Imago/Chai v.d.Laage

"Der gesamte FC wünscht Markus und seiner Familie ganz viel Kraft und seinem Vater alles Gute und dass er wieder auf die Beine kommt. In solchen Situationen wird der Fußball zur Nebensache, jetzt geht es nur um die Gesundheit von Markus' Vater", sagte Manager Armin Veh.

Das Remis der Rheinländer nach einer 4:2-Führung beim Tabellenletzten war aufgrund der Vorkommnisse um Anfang senior total in den Hintergrund getreten. Der 1. FC Köln teilte außerdem mit, "aus Rücksicht auf Markus Anfangs Familie derzeit nicht über weitere Details berichten" zu wollen.

Krösche auch einer für RB Leipzig?

RB Leipzig soll nach Informationen von "Bild"-Zeitung und "Sportbild" neben dem früheren Nationalspieler Christoph Metzelder auch den Paderborner Markus Krösche für einen Management-Posten im Visier haben. Der 38-Jährige führte als Sportvorstand den Drittligisten in die 2. Liga.

Bei den Ost-Westfalen hat Krösche noch einen Vertrag bis 30. Juni 2022. Vor einem Jahr scheiterte ein Wechsel Krösches zum Hamburger SV an der aufgerufenen Ablösesumme von angeblich rund vier Millionen Euro. Zudem wird Krösche auch bei Hannover 96 als Kandidat für die Nachfolge von Sportchef Horst Heldt gehandelt.

Am Dienstag hatte die "Bild" berichtet, dass die Gespräche zwischen Leipzig und dem 38-jährigen Metzelder bereits weit fortgeschritten seien. Von den Sachsen gab es bisher keine Stellungnahme zu den Spekulationen. Bei RB ist der Posten von Jochen Schneider frei, der als Sportvorstand nach Schalke gewechselt ist. Schneider arbeitete bei RB als Leiter Sport und galt als rechte Hand von Trainer und Sportchef Ralf Rangnick.

DFB-Ethiker prüfen "Fall Grindel" rechtlich

Der ehemalige DFB-Präsident Reinhard Grindel ist auch nach seinem Rückzug aus den internationalen Verbänden noch nicht aus dem Schneider. Die Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes teilte nach ihrer Sitzung am Mittwochabend mit, die "einzelnen Sachverhalte" mit der "erforderlichen Sorgfalt" ermitteln und rechtlich prüfen zu wollen. "Die Kommission wird die Ergebnisse dieser Prüfung bewerten und gegebenenfalls Entscheidungen treffen", schrieb des Gremium.

Grindel hatte am Mittwochnachmittag seinen Rücktritt von seinen Posten bei Fifa und Uefa erklärt. Im Fußball bekleidet der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete deshalb kein Amt mehr. Als DFB-Präsident war der 57-Jährige bereits in der vergangenen Woche zurückgetreten. Als Grund hatte Grindel die blauäugige Annahme einer Luxusuhr von einem ukrainischen Funktionär angegeben.

"Die Gründe für den Rücktritt sind der Kommission bisher nur aus den zahlreichen Presseberichten bekannt", teilte die Ethikkommission mit, die bei der entsprechenden Kammer des DFB-Sportgerichts Anträge für Sanktionen stellen kann. Ob sich auch die entsprechenden Gremien bei der Uefa und Fifa trotz Grindels Rücktritt weiterhin mit der Uhren-Affäre befassen, ist offen.