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Grindel tritt auch bei Uefa und Fifa zurück

Reinhard Grindels Zeit als Fußball-Funktionär ist vorerst Geschichte.
Reinhard Grindels Zeit als Fußball-Funktionär ist vorerst Geschichte. © Witters

Der ehemalige DFB-Präsident Reinhard Grindel ist auch von seinen internationalen Ämtern bei den Verbänden Uefa und Fifa zurückgetreten. Er werde seine Posten als Vize-Präsident der Europäischen Fußball-Union und im Council des Weltverbands abgeben, teilte der frühere Chef des Deutschen Fußball-Bundes am Mittwoch in einer persönlichen Erklärung mit. Dies habe er in einem Brief an Uefa-Präsident Aleksander Ceferin geschrieben.

Grindel hatte sich bereits vor acht Tagen nach einer Serie von Fehltritten als DFB-Präsident zurückgezogen. Er übernehme "die Verantwortung auf nationaler und internationaler Ebene", erklärte er nun. "Es geht mir vor allem darum, den guten Ruf der Uefa zu schützen. Außerdem möchte ich den Weg der Fifa zu mehr Transparenz und Good Governance nicht belasten."

Damit sind die internationalen Ämter, die der 57-Jährige im Auftrag des DFB bekleidete, vorerst vakant. Bei der Uefa lief sein Mandat noch bis 2021, bei der Fifa noch zwei Jahre länger. Nur der Uefa-Kongress aller Mitglieder des Kontinentalverbands kann über eine Neubesetzung beider Posten entscheiden.

Grindels DFB-Rücktrittserklärung im Wortlaut

Enthüllungen über Zusatzeinkünfte und die Annahme einer teuren Uhr hatten Grindel seinen DFB-Job gekostet. In seiner Erklärung betonte er am Mittwoch, dass er wegen des Geschenks durch den früheren ukrainischen Verbandsboss Grigori Surkis in "keinerlei Interessenskonflikt geraten" sei. "Es gab keinerlei Unrechtsvereinbarung und keinerlei Beeinflussung. Es war eine unerklärliche Arglosigkeit von mir, dieses Geschenk nicht sofort den zuständigen Compliance-Beauftragten zu melden."

Bierhoff übt Selbstkritik im Fall Özil

DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat sich selbstkritisch zu den Umständen des Rücktritts von Mesut Özil aus der deutschen Nationalmannschaft geäußert. "Es ist verkehrt gelaufen, und das tut mir sehr leid. Da wurden viele Fehler gemacht – auch von mir", sagte er im Interview der Wochenzeitung "Die Zeit" (Donnerstag). Bis heute habe ihm aber niemand ein überzeugendes Konzept nennen können, wie die Leitung der Nationalmannschaft hätte gegensteuern können.

Oliver Bierhoff und Mesut Özil nach dem WM-Aus durch die Niederlage gegen Südkorea.
Oliver Bierhoff und Mesut Özil nach dem WM-Aus durch die Niederlage gegen Südkorea. © Imago/ULMER Pressebildagentur

Der 50-jährige frühere Stürmer sagte: "Sicher wäre Mesut ein anderer Abgang zu wünschen gewesen. Ich kann nur wiederholen: Am Ende haben wir alle kein gutes Bild abgegeben." Nach dem WM-Vorrunden-Aus im vergangenen Sommer in Russland war Özil zurückgetreten. Er stand nach einem Foto mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan mehrere Wochen heftig in der Kritik.

Bierhoff begründete auch den Verzicht auf Angreifer Leory Sané vor der WM: "Wir wollten vor allem ein Zeichen für die Spieler setzen, für die wir uns entschieden hatten. Das sollte Energie freisetzen, den Zusammenhalt stärken. Vielleicht haben wir unterschätzt, dass dann vor allem über den Spieler gesprochen wurde, der nicht dabei war." Über die drei Ex-Weltmeister Thomas Müller, Jérôme Boateng und Mats Hummels, die nicht mehr zur Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw gehören, sagte Bierhoff: "Die drei können im Verein noch auf hohem Niveau spielen, das bestreitet niemand, aber wir mussten Raum für Erneuerung schaffen."

Schalke-Ausbilder Elgert flirtete mit Bayern

Schalkes bekannter Talente-Ausbilder Norbert Elgert wäre 2016 fast zum FC Bayern München gewechselt. Das verriet der 62-Jährige in seiner Autobiografie, aus der die "Sportbild" vorab zitierte. Elgert bildete seit 1996 als Nachwuchscoach der Schalker unter anderem die späteren Weltmeister Manuel Neuer, Mesut Özil, Benedikt Höwedes und Julian Draxler aus.

"Das einzige Mal, in dem ich anfällig für einen Wechsel gewesen bin, war Anfang 2016. Mich nervte damals extrem, dass wieder einmal ein neuer Manager nach Gelsenkirchen kommen sollte", schrieb Elgert. "Also äußerte ich öffentlich indirekt meinen Unmut." Schnell habe sich Bayerns damaliger Technischer Direktor Michael Reschke gemeldet und erklärt, Präsident Uli Hoeneß wolle ihn kennenlernen. "Das hört sich schon nach starkem Interesse an", schrieb Elgert. Doch Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies schritt ein.

Er habe Elgert sofort angerufen und gefragt: "Spinnst du?", erklärte Tönnies. «Ich habe mich in meinem Leben nie so hitzig gestritten, selbst mit Uli Hoeneß nicht, als es um Manuel Neuer ging. Wäre es aber in Sachen Elgert ernst geworden, hätte Bayern wirklich mit Vollgas um ihn gebuhlt, dann hätte meine Freundschaft zu Uli Hoeneß zumindest kurzzeitig mal ruhen müssen."

Union Berlin frohlockt nach HSV-Pleite

Beim 1. FC Union Berlin herrscht positive Anspannung. Nach der unerwarteten 1:2-Niederlage des HSV gegen den 1. FC Magdeburg liegen die Köpenicker nur noch drei Punkte hinter dem Tabellenzweiten. Diese gute Ausgangslage soll am Freitag (18.30 Uhr/Sky) gegen den SSV Jahn Regensburg genutzt werden.

"Auf der einen Seite sieht man jetzt, dass ein Punkt in Dresden ein Punktgewinn ist und dass wir nicht zwei Punkte verloren haben. Die Chance ist noch größer geworden", sagte Trainer Urs Fischer. "Zuerst muss man aber seine Hausaufgaben erfüllen. In den letzten drei Spielen haben wir sie vom Resultat her nicht so gelöst, wie wir uns das vorgestellt haben."

Vor dem 0:0 bei Dynamo Dresden verlor Union zu Hause gegen den SC Paderborn (1:3) und beim 1. FC Heidenheim (1:2). Gegen Regensburg soll nun wieder ein Sieg her.

Marco Rose wird neuer Gladbach-Trainer

Marco Rose wird ab Sommer neuer Trainer von Borussia Mönchengladbach. Das gab der 42-Jährige am Mittwoch auf einer Pressekonferenz seines aktuellen Clubs RB Salzburg bekannt. Rose folgt auf Dieter Hecking, der die Borussia nach dieser Saison vorzeitig verlassen muss.

Marco Rose am Mittwoch auf seiner Gladbach-PK in Salzburg.
Marco Rose am Mittwoch auf seiner Gladbach-PK in Salzburg. © Imago/GEPA Pictures

"Es gab nicht nur eine Anfrage, sondern ein paar mehr", sagte Rose, der nach eigenen Angaben für drei Jahre bis 30. Juni 2022 unterschrieb: "Ich habe mich für die neue Herausforderung Bundesliga entschieden, auf die ich mich sehr freue. Borussia ist ein toller Verein mit großen Ambitionen und einer großen Fankultur. Das sind alles Dinge, die mich gereizt haben."

Rose besaß in Salzburg noch einen Vertrag bis 2020, der aber eine Ausstiegsklausel beinhaltete. Angeblich zahlt Gladbach bis zu drei Millionen Euro für den gebürtigen Leipziger, der zuletzt auch beim VfL Wolfsburg und bei Schalke 04 im Gespräch war.

Dieter Hecking wird Borussia Mönchengladbach zum Saisonende verlassen.
Dieter Hecking wird Borussia Mönchengladbach zum Saisonende verlassen. © Imago/DeFodi

"Marco Rose hat in Salzburg in den vergangenen sechs Jahren hervorragende Arbeit geleistet und wir freuen uns, dass er ab der kommenden Saison bei uns sein wird", sagte Gladbachs Sportdirektor Max Eberl. Mit dem gebürtigen Leipziger Rose kommen auch dessen Co-Trainer Rene Maric, Alexander Zickler und Patrick Eibenberger nach Mönchengladbach. Sie ergänzen den Trainerstab der Borussia.

Rose hatte seit 2013 in Salzburg gearbeitet, wo er sich über die Grenzen Österreichs hinaus einen erstklassigen Ruf erarbeitete: 2017 gewann er mit der U19 nach Siegen gegen Paris St. Germain und den FC Barcelona die Uefa Youth League, 2018 wurde er mit den Profis Meister und erreichte das Halbfinale der Europa League.

Ex-Fifa-Ethiker: Grindels Lage "mehr als misslich"

Der frühere Fifa-Ethikchef Hans-Joachim Eckert sieht den zurückgetretenen DFB-Präsidenten Reinhard Grindel in einer "mehr als misslichen" Lage. Sowohl im DFB als auch bei den internationalen Verbänden Uefa und Fifa werden die zuständigen Gremien "zu prüfen haben", ob Grindel gegen die Ethik-Richtlinien verstoßen hat, sagte Eckert dem SID am Mittwoch.

Ob der frühere CDU-Bundestagsabgeordnete seine Sitze im Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union und im Council des Weltverbands von sich aus aufgeben sollte, ließ Eckart zwar offen. "Moralisch" aber sei der "ganze Vorgang für jemanden, der bei der Uefa das Compliance-Komitee anführt, mehr als misslich", sagte der 71-Jährige, der von 2012 bis 2017 die rechtsprechende Kammer der Fifa-Ethikkommission geleitet hatte.

Grindel hatte seinen Rücktritt in der vergangenen Woche mit der Annahme einer Luxusuhr von einem ukrainischen Funktionär begründet. Außerdem hatten Berichte über ein vermeintlich verschleiertes Zusatzeinkommen beim DFB in Höhe von 78.000 Euro den Druck auf den 57-Jährigen stark erhöht.

"Er sollte die Konsequenzen kennen, wenn er eine solche Uhr als Geschenk annimmt", sagte Eckert, der aber vor Vorverurteilungen warnte: "Man muss erst wissen, was genau passiert ist - ob die Uhr oder auch die zusätzliche Vergütung wirklich nicht angegeben wurden."

DFB-Präsidenten seit der Gründung im Jahr 1900

1900 bis 1904

Ferdinand Hueppe

1904 bis 1905

Friedrich Wilhelm Nohe

1905 bis 1925

Gottfried Hinze

1925 bis 1945

Felix Linnemann

1950 bis 1962

Peco Bauwens

1962 bis 1975

Hermann Gösmann

1975 bis 1992

Hermann Neuberger

1992 bis 2001

Egidius Braun

2001 bis 2004

Gerhard Mayer-Vorfelder

23.10.2004 - 07.09.2006

Gerhard Mayer-Vorfelder/Theo Zwanziger

08.09.2006 - 01.03.2012

Theo Zwanziger

02.03.2012 - 09.11.2015

Wolfgang Niersbach

10.11.2015 - 14.04.2016

Rainer Koch/Reinhard Rauball (interimsweise)

15.04.2016 - 02.04.2019

Reinhard Grindel

Seit 02.04.2019

Reinhard Rauball/Rainer Koch (interimsweise bis 27. September 2019)

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Maxi Eggestein bleibt bei Werder Bremen

Der von mehreren Spitzenclubs umworbene Werder-Profi Maximilian Eggestein bleibt in Bremen. Der 22 Jahre alte Nationalspieler verlängerte seinen Vertrag auf unbestimmte Zeit. Das teilten die Hanseaten am Mittwoch mit, machten aber wie seit einiger Zeit üblich bewusst keine weiteren Angaben zur Laufzeit des neuen Kontrakts. Zuvor hatte bereits Eggesteins jüngerer Bruder Johannes seinen Vertrag bei Werder verlängert.

Maximilian Eggestein wird weiter für Werder Bremen Maß nehmen.
Maximilian Eggestein wird weiter für Werder Bremen Maß nehmen. © Imago/DeFodi

Maximilian Eggestein war im März erstmals von Bundestrainer Joachim Löw in den Kader des Nationalteams berufen worden, bei den Spielen gegen Serbien und die Niederlande aber noch ohne Einsatz geblieben. Der als großes Talent geltende Mittelfeldspieler war unter anderem mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht worden, hatte zuletzt aber bereits durchblicken lassen, bei Werder bleiben zu wollen.

In Bremen ist Eggestein unter Trainer Florian Kohfeldt zum Leistungsträger gereift. In allen bisherigen 28 Saisonspielen stand der Offensivspieler in der Startelf. Bislang spielte er 86 Mal für Werder in der Bundesliga und schoss dabei acht Tore.

Kind macht Andeutungen zu Heldt-Nachfolge

Die Verpflichtung eines Nachfolgers für Horst Heldt als Sportchef bei Hannover 96 wird noch etwas dauern. "Wir lassen uns da nicht unter Druck setzen und nehmen uns die Zeit, die wir brauchen", sagte Haupt-Gesellschafter Martin Kind am Mittwoch. Am Tag zuvor hatte sich der Tabellenletzte von Heldt getrennt. Dabei hieß es, der Club wolle möglichst bis zum Ende der nächsten Woche, also noch vor Ostern, einen Nachfolger präsentieren. "Das wird später", sagte Kind nun.

Zu möglichen in den Medien gehandelten Kandidaten, wie Dietmar Beiersdorfer, Klaus Allofs, Paderborns Markus Krösche oder dem aktuellen Mönchengladbacher Trainer Dieter Hecking, wollte sich Kind zumindest nicht direkt äußern. Allerdings deutete der 74 Jahre alte Unternehmer an, dass die Verpflichtung eines aktuell noch woanders unter Vertrag stehenden Mannes "wenig wahrscheinlich" sei: "Wir müssen ja eine neue Mannschaft planen. Das sollte also schon bis spätestens Mai oder Juni passieren."

Dies würde vor allem gegen Krösche oder Hecking sprechen. Bis auf Weiteres soll Heldts bisheriger Assistent Gerhardt Zuber die Planungen weiter führen. Durchaus möglich ist zudem, dass Ex-Profi Jan Schlaudraff, der offiziell am 1. Juli ins Management des wahrscheinlichen Absteigers einsteigt, schon früher eingebunden wird.

3. Liga: TSV 1860 vs. KSC live im Ersten

Das Erste überträgt am 27. April das Meisterschaftsspiel der 3. Liga zwischen 1860 München und Zweitliga-Aufstiegsaspirant Karlsruher SC ab 13.15 Uhr live. Das gab die ARD am Mittwoch bekannt.

Es ist das zweite Spiel der laufenden Drittliga-Saison, das live im Ersten gezeigt wird. Bei der Partie des Regionalliga-Aufsteigers TSV 1860 am 1. Spieltag beim 1. FC Kaiserslautern (0:1) hatten 1,24 Millionen Zuschauer in der ARD eingeschaltet.

Vom Spiel Borussia Dortmund (links: Sportchef Michael Zorc) wird Alexander Bommes für die ARD berichten.
Vom Spiel Borussia Dortmund (links: Sportchef Michael Zorc) wird Alexander Bommes für die ARD berichten. © Imago/Thomas Bielefeld

Im Anschluss an das Drittligaduell überträgt der öffentich-rechtliche TV-Sender ab 15.30 Uhr das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 ebenfalls live. Das Bundesligaspiel hatte das "Erste" beim Bezahlsender "Sky" eingekauft.

Gladbach bestätigt Abgang von Thorgan Hazard

Gladbachs Max Eberl hat den Abschied von Offensivspieler Thorgan Hazard bestätigt. "Thorgan hat uns informiert, dass er nicht verlängern möchte, sondern den Verein verlassen will, um den nächsten Schritt zu gehen“, sagte der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach im Interview mit Sky Sport News HD. Wohin es den belgischen Nationalspieler zieht, weiß Eberl nicht: "Ob es Dortmund ist, ob es Atletico ist, ob es Liverpool ist, ob es ein anderer Club ist. Ich weiß es nicht. Der Club muss sich bei uns vorstellen.“

Über seine eigene Zukunft sei sich Eberl aber sicher und schloss eine Zusammenarbeit mit dem Rekordmeister FC Bayern München in nächster Zeit aus. "Ich fühle mich pudelwohl. Ich bin gerade dabei, etwas Neues anzustoßen", so der 45-Jährige: "Bayern München ist großartig. Meine Zukunft ist bei Borussia Mönchengladbach."

Montella wieder Trainer des AC Florenz

Nach fast vier Jahren kehrt Vincenzo Montella auf den Trainerposten des italienischen Erstligisten AC Florenz zurück. Der 44-Jährige tritt die Nachfolge von Stefano Pioli an, der am Dienstag zurückgetreten war.

Pioli hatte offenbar die Konsequenzen aus der 0:1-Niederlage gegen den Tabellenvorletzten Frosinone Calcio am vergangenen Sonntag gezogen. Der toskanische Klub, der seit fast vier Monaten keine Partie mehr gewonnen hatte und in den letzten sieben Partien nur vier Punkte holte, belegt mit 39 Punkten Platz zehn in der Tabelle, erreichte jedoch das Pokal-Halbfinale.

Fan-Applaus für Schmidt in Augsburg

Einen Tag nach der Verpflichtung als Coach des FC Augsburg hat Martin Schmidt sein erstes Training beim schwäbischen Bundesligisten geleitet. Der Schweizer bereitet die zuletzt verunsicherte Mannschaft auf die abschließenden sechs Partien im Abstiegskampf vor. Als Nachfolger des freigestellten Manuel Baum soll er die Augsburger, derzeit Tabellen-15., über der Abstiegszone halten.

Am Mittwoch schritt Schmidt zum Trainingsplatz und plauderte dabei mit Sportgeschäftsführer Stefan Reuter. "Wo habt ihr die Sonne?", fragte er die anwesenden Fans angesichts des kühlen und wolkenverhangenen Augsburger Vormittags. Die Anhänger applaudierten dem bald 52-Jährigen zu. Danach versammelte der frühere Mainzer und Wolfsburger Coach sein Team zu einer ersten Ansprache. Um 13.30 Uhr soll der Schweizer dann bei einer Pressekonferenz vorgestellt werden.

Männer-Trainerin Grings ignoriert "Ochsen"-Spott

Inka Grings (Archiv) trainiert den Männer-Regionalligisten SV Straelen.
Inka Grings (Archiv) trainiert den Männer-Regionalligisten SV Straelen. © Imago/foto2press

Ex-Nationalspielerin Inka Grings kann bei spöttischen Kommentaren am Spielfeldrand gut weghören. "Den einen oder anderen Ochsen hat man immer dabei", sagte die Trainerin des Männer-Regionalligisten SV Straelen der "Sportbild", die sie auf entsprechende Sprüche am Spielfeldrand bei ihrem Debüt gegen den SV Verl (0:2) ansprach: "Aber ich bin bei so was sehr im Tunnel."

Die Besonderheit ihres neuen Jobs will Grings nicht überbewerten. "Es gab in meiner Karriere immer Rummel um mich. Ich genieße das, sonst würde ich den Job nicht machen", sagte die 40-Jährige. "Aber ich sehe mich als Fußballtrainerin und nicht die Person, die Geschichte schreibt. Das Prädikat 'Frau im Männersport' lässt mich kalt."

Für sie sei klar: "Fußball ist Fußball. Egal, ob Mann oder Frau, es gibt die gleichen Pappnasen, die gleichen Sensibelchen, die gleichen Sorgen. Das tut sich nichts." Sie habe auch jetzt schon hart durchgegriffen: "In meiner ersten Woche habe ich schon eine Geldstrafe wegen fehlender Disziplin ausgesprochen. Und die tat weh."

Als sehr lustig empfand Grings den Spruch von Imke Wübbenhorst, die im Dezember als Trainerin des Männer-Oberligisten Cloppenburg auf die Frage nach Aufstellungskriterien geantwortet hatte, sie stelle "nach Schwanzlänge" auf. "Der Spruch ist witzig und für die Ewigkeit", sagte Grings: "Manchmal begegnet man Dummheit am besten mit Dummheit.»"

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Razzia gegen kriminelle Hooligans

Mit Hausdurchsuchungen ist die Polizei am Mittwochmorgen in vier Bundesländern gegen rechtsextreme Hooligans vorgegangen. Wie der RBB berichtet, wurden Ladengeschäfte und Wohnungen in Cottbus, Frankfurt (Oder), Henningsdorf und Kolkwitz (Brandenburg) und Berlin sowie in Görlitz (Sachsen) und Kühlungsborn (Mecklenburg-Vorpommern) durchsucht.

Allein in Brandenburg seien 30 Objekte betroffen gewesen. Die Durchsuchungen richteten sich dem Bericht zufolge gegen 20 Beschuldigte, denen die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen wird. Das Verfahren laufe seit April 2018. Zentrum der Fahndungsmaßnahmen ist die südbrandenburgische Stadt Cottbus. Die Ermittlungen leitet dem Vernehmen nach die Staatsanwaltschaft Potsdam.

Laut Redaktion RBB24 Recherche handelt es sich um ein Netzwerk aus Rechtsextremisten, Kampfsportlern und Fußball-Hooligans, die sich mit organisierten Kriminellen verbunden haben sollen. Auch die Ausschreitungen in Chemnitz seien unter anderem auf Aktivitäten dieses Netzwerks zurückzuführen, hieß es. Die Verbindungen der Gruppe sollen auch ins Ausland reichen. Konkret werde den Beschuldigten der Verstoß gegen insgesamt 50 Straftatbestände vorgeworfen. Es gehe dabei um Bedrohung, Körperverletzung, illegalen Waffenbesitz, Steuerhinterziehung und ähnliche Delikte, berichtete der RBB.

Naldo warnt Schalke vor HSV-Schicksal

Der frühere Schalker Abwehrchef Naldo hat seinen ehemaligen Verein vor einem Absturz nach Vorbild des Hamburger SV gewarnt. "Die Entwicklung ist gefährlich. Der HSV-Absturz muss ein warnendes Beispiel für Schalke sein", sagte der seit Winter für die AS Monaco spielende Naldo der "Sportbild". Dennoch sei er grundsätzlich sicher, dass Schalke nicht absteige.

Sein überraschender Abschied nach einer erst im Oktober erfolgten Vertragsverlängerung bis 2020 lag nach Angaben des 36-Jährigen vor allem in zu wenig Vertrauen des inzwischen entlassenen Domenico Tedesco begründet. "Der Trainer hat nicht um mich gekämpft", sagte Naldo. "Dabei wäre ich gerne auf Schalke geblieben. Ich hätte Schalke – vor allem in der jetzigen Situation – insbesondere mit meiner Erfahrung helfen können. Genau das ist im Abstiegskampf wichtig."

Thomas Müller wird Lese-Botschafter

Rio-Weltmeister Thomas Müller will Kinder und Jugendliche als Botschafter der "Stiftung Lesen" fürs Schmökern begeistern. "Lesen bildet fürs Leben. Ganz klar! Aus diesem Grund freue ich mich, die Stiftung Lesen unterstützen zu dürfen", sagte der Bayern-Profi über sein Engagement. "Nur wer lesen kann, kann auch in allen Bereichen mitspielen. Deshalb sollte jedes Kind lesen lernen. Für die Kreativität, die Fantasie und die eigene Zukunft", ergänzte Müller.

Der 29-Jährige wird die Stiftung bei Aktionen wie dem bundesweiten Vorlesetag, Schullesungen oder Spendenaktionen unterstützen. Er wird unter anderem aus seinem zweiten Kinderbuch "Mein Weg in die Startelf" vorlesen, das am 15. April erscheint. Müller ist einer von über 150 prominenten Lesebotschaftern. Aus dem Sport wird die "Stiftung Lesen" unter anderem von Bundestrainer Joachim Löw, Rio-Kapitän Philipp Lahm, dem früheren Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg oder dem einstigen Schwimmstar Franziska van Almsick unterstützt.

Eberl: Hecking wäre auch bei Platz drei weg

Borussia Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl hat deutlich gemacht, dass die vorzeitige Trennung von Trainer Dieter Hecking in diesem Sommer nicht unbedingt vom Tabellenplatz des Bundesligateams abhängig war. "Ja. Der Prozess hätte auch auf Platz drei eingesetzt", sagte Eberl der "Sportbild". Der 45-Jährige wiederholte seine Aussage, dass die Aktualität und die Ergebniskrise keine Rolle bei der Entscheidung zu Hecking gespielt hätten. "Im Fußball gibt es manchmal Chancen, die man ergreifen muss. Wenn es so ist, muss man die Entscheidung fällen."

Die Borussia hatte am Dienstag vergangener Woche verkündet, dass sich der Verein bereits im Sommer von Chefcoach Hecking trennen werde, obwohl der Vertrag mit dem 54-Jährigen erst im November bis zum 30. Juni 2020 verlängert worden war. Vor den verbleibenden sechs Begegnungen 2018/19 ist das Hecking-Team mit 48 Punkten Fünfter in der Bundesliga-Tabelle. Von den vergangenen acht Spielen konnte die Borussia nur eines gewinnen.