Hamburg. Die anfängliche Nervosität auf beiden Seiten bekamen die Towers besser in den Griff als die Seawolves – bis zum Schlussabschnitt.

Der Jubel war groß, als um 21.20 Uhr die Schlusssirene ertönte. Dank einer über weite Strecken konzentrierten Leistung gewannen die Hamburg Towers vor 3400 Zuschauern, darunter HSV-Stadionsprecher Lotto King Karl und Tennisprofi Carina Witthöft, in der ausverkauften edel.optics.de-Arena Spiel eins der ersten Runde der Playoffs (Modus: best-of-five) gegen die Rostock Seawolves mit 79:64 (45:32). Bester Werfer war Forward Andrew Barham mit 16 Zählern.

Vor dem Spiel stimmten sich die Towers, die wieder auf die zuletzt verletzten Carlton „Scootie“ Guyton (Bänderriss im Sprunggelenk) und Hrvoje Kovacevic (Muskelfaserriss in der Wade) zurückgreifen konnten, mit einem Motivationsvideo ein, das Pressestellen-Mitarbeiterin Anni Brandt zusammengeschnitten hatte.

Fünf Minuten der besten Towers-Szenen zur Motivation

Mit der Musik des kürzlich verstorbenen US-Rappers Nipsey Hussle untermalt, wurden fünf Minuten der besten Szenen der Saison gezeigt. Für das erste Highlight sorgte Barham bereits vor dem Tip-Off, als er bemerkte, dass er anstatt seines Trikots sein Shirt vom Warmmachen anhatte. Kurzerhand zog er sich auf dem Platz um, was vor allem den weiblichen Zuschauern gefallen haben dürfte.

Rein sportlich merkte man beiden Teams von Beginn an eine gewisse Nervosität an. Auf beiden Seiten prägten zunächst viele unnötige Ballverluste das Bild. Nach dem ersten Viertel führten die Towers trotzdem mit 19:13. Eine Schrecksekunde gab es dabei für Trainer Taylor in der achten Minute, als Guard Tevonn Walker mit einer Hüftprellung in die Kabine musste. Der defensivstarke Profi kehrte nach seiner Verletzung nicht mehr auf den Court zurück. Wie lange der Kanadier pausieren muss, ist unklar.

Zum Schluss machten sich die Hamburger das Leben selber schwer

In der Folge bekamen die Mannschaft von Trainer Taylor die Nerven besser in den Griff. Über eine aggressive Defensive fanden die Towers zu ihrem Spiel, so dass zur Halbzeit ein komfortabler 13-Punkte-Vorsprung (45:32) herausgespielt werden konnte. Auffällig: Zur Pause waren die Towers vor allem bei den Rebounds (20:12) deutlich überlegen. Auch die Trefferquote aus dem Feld (59 Prozent) sprach für die Hamburger gegen über weite Strecken fahrige Gäste, die lediglich 43 Prozent ihrer Würfe in der ersten Halbzeit trafen. Dass die Führung nicht deutlicher ausfiel, lag in erster Linie an insgesamt elf Ballverlusten.

Auch im zweiten Durchgang sah es lange so aus, als würde es keine Zweifel daran geben, wer den Court als Sieger verlässt, doch vor allem im Schlussabschnitt machten sich die Hamburger das Leben durch eine schlechte Wurfauswahl und Ballverluste selbst schwer. Mit einem 8:0-Lauf Mitte des vierten Viertel ebnete das Taylor-Team jedoch den Weg zum wichtigen ersten Sieg in den Play-offs. Das zweite Duell steigt am Dienstag (19.30 Uhr) in Rostock.