Hamburg. Noch zwei Spiele bleiben den Zweitligafrauen des Volleyball-Teams Hamburg, um den Abstieg zu verhindern.

Viele Wochen hat sie es geschafft, den Druck auszublenden. Doch nun, da es nur noch zwei Spiele sind, die den Zweitligafrauen des Volleyball-Teams Hamburg (VTH) bleiben, um den Abstieg zu verhindern, funktioniert das Verdrängen nicht mehr. „Die sportliche Situation belastet mich sehr, das frisst sich mittlerweile auch ins Training hinein“, sagt Juliane Köhler, Mittelblockerin und Spielführerin des Tabellenelften. Zwar versuche Cheftrainer Helmut von Soosten, den Druck von seiner Mannschaft zu nehmen, indem er gemeinsam mit dem Teampsychologen David Wills den Fokus auf die Stärken und positiven Entwicklungen lege. „Aber natürlich ist uns allen bewusst, was auf dem Spiel steht“, sagt die 22-Jährige.

An diesem Sonnabend (19 Uhr) kommt der RC Borken-Hoxfeld zum letzten Heimspiel in die CU-Arena. Der Tabellenführer steht als Meister bereits fest, zieht seine Motivation daraus, unbesiegt zu bleiben. „Unsere Motivation ist, in der Liga zu bleiben, deshalb sollte unser Interesse an einem Sieg höher sein. Ich erwarte von uns einen echten Überlebenskampf“, sagt Juliane Köhler. VTH-Präsident Volker Stuhrmann hat bereits angekündigt, bei einem Abstieg nicht weitermachen zu wollen. Kooperationspartner HNT würde als Lizenznehmer aber ein Drittligateam stellen. „Zu wissen, dass es eine Zukunft in Hamburg gäbe, ist beruhigend, dennoch wollen wir alle den Zweitligastandort erhalten“, sagt die Kapitänin.

Endspiel um den Klassenerhalt

Das Endspiel um den Klassenerhalt steht eine Woche später zum Saisonabschluss an. Sollte der BBSC Berlin (24 Punkte) am Sonnabend bei BW Dingden (27) verlieren und das VTH (23) gegen Borken ebenfalls ohne Punkte bleiben, könnten die Hamburgerinnen am 13. April die Hauptstädterinnen mit einem Sieg im direkten Duell noch überflügeln. Die Sportfreunde Aligse, die derzeit mit 21 Punkten den ersten Abstiegsrang belegen, haben zwar noch das Nachholspiel gegen das außer Konkurrenz antretende Nachwuchsteam von VCO Schwerin ausstehen, müssen aber zusätzlich noch gegen den Dritten DSHS Köln und den Fünften Stralsund antreten.

„Am besten wäre es, wenn wir Borken und Berlin schlagen würden“, sagt Juliane Köhler. Der Glaube daran ist indes, nachdem auch der Mitte Februar vollzogene Trainerwechsel von Jan Maier zu von Soosten kaum Effekt brachte, deutlich kleiner als der Druck.