Kurioser Doppelpack, Poppenbüttel-Fans werfen zu viel Konfetti, Heyne kritisiert Veselinovic, Altona lässt Federn.

Erst Foul, dann Tore. Dem HEBC gelang im Kampf um den Oberliga-Klassenerhalt ein wichtiger Dreipunkteerfolg gegen den TSV Buchholz. Dabei profitierten die Eimsbütteler davon, dass Buchholz’ Torhüter Lennart Brückner nach einem Zusammenprall mit HEBC-Stürmer Janosch Rinckens mit Hüftverletzung ausgewechselt werden musste und sein Vertreter, Philipp Wilke, patzte. „Ich habe gesehen, dass er erst vor-, dann wieder zurückgelaufen ist, deshalb bin ich wohl rangekommen“, sagte Rinckens über die Situation, in der er zum 1:0 einnetzen konnte (78.). Das 2:0 erzielte Rinckens ebenfalls (86.). „Wahrscheinlich habe ich davon profitiert, dass Brückner rausmusste. Aber beste Genesungswünsche, das war keine Absicht, dass ich ihn da ausgeknockt habe.“

Konfetti-Attacke auf Linienrichter. Nur zwei Minuten trennten den designierten Absteiger und abgeschlagenen Tabellenletzten FC St. Pauli III vom zweiten Saisonsieg in der Bezirksliga Nord. Dann trafen in der 88. Spielminute beim Spielstand von 2:1 nicht etwa die Poppenbütteler Spieler zum Ausgleich ins Tor, sondern die Gästefans in überbordender Feierlaune wegen des 30. Geburtstages von SCP-Keeper Jan Haertig den Linienrichter mit zu viel Konfetti. Ob auch ein harter Gegenstand den Linienrichter traf, ist bislang offen. Schiedsrichter Robert Waigant brach die Partie jedenfalls ab. „Der Schiedsrichterassistent an der Linie fühlte sich von den Zuschauern bedroht. Der SC Poppenbüttel distanziert sich in aller Form von diesen Zuschauern. Trotz einer indiskutablen sportlichen Leistung unserer Mannschaft tut es uns leid, dass das Spiel nicht zu Ende gebracht werden könnte“, sagte Poppenbüttels Manager Timo Sorgenfrey. Verantwortliche des FC St. Pauli II waren am Wochenende nicht für ein Statement zu erreichen.

Osdorfer Torwartsorgen. Die erste Niederlage in einem Oberligapunktspiel bei Dauermeister TuS Dassendorf kassierte der TuS Osdorf mit einem 0:3 am Wendelweg. 1:0 und 2:0 siegten die Blomkampler in den Vorjahren mit einem überragenden Claus Hencke im Tor. Der war diesmal verletzt – und es kam noch dicker. Osdorfs Keeper Nick Schmidt sah in der 81. Minute für ein Handspiel außerhalb des Strafraums die Rote Karte. Mittelfeldspieler Mehmet Eren musste ins Tor, konnte dem folgenden Freistoß von Rinik Carolus zum dritten Treffer nur hinterherschauen – und bleibt dennoch eine Option für die Osdorfer Kiste. Denn für das wichtige Oddset-Pokalspiel im Viertelfinale bei Barmbek-Uhlenhorst am kommenden Wochenende befindet sich kein Torwart mehr im Kader. „Da müssen wir uns etwas einfallen lassen“, seufzte Osdorfs Trainer Peter Wiehle. Naheliegende Lösung: Es wird das Spiel seines Lebens für den Osdorfer Dennis Werth. Der 26-Jährige hütet in der Kreisliga 7 drei Staffeln tiefer das Tor der zweiten Osdorfer Mannschaft – und kassierte am Sonntag beim 4:1 gegen Heidgraben II nur einen Gegentreffer.

Backpfeife für Veselinovic. Eine deutliche Ansage machte Eintracht Norderstedts Trainer Dirk Heyne nach dem – wegen der schwachen Chancenverwertung – unglücklichen 0:0 gegen Drochtersen/Assel. „Wer unsere Torschützen in diesem Jahr kennt, der weiß, dass Johann von Knebel und Nils Brüning unsere Tore gemacht haben sowie Philipp Koch mit einem Freistoß. Ich habe vor 14 Tagen unseren Offensivspielern gesagt, dass mir das von einigen zu wenig ist. Ich nehme sie in die Pflicht. Deshalb war Sini heute nicht im Kader“, sagte Heyne zur überraschenden Nicht-Nominierung des Angreifers Veselinovic. Sturmkollege Jan Lüneburg hatte übrigens auch kein Glück. Zwölf Sekunden nach Ablauf der regulären Spielzeit setzte er einen Kopfball an den Innenpfosten. Die Eintracht bleibt damit ebenso wie der FC St. Pauli II (0:0 in Rehden) akut abstiegsgefährdet.

Jansen bleibt. Solche Sorgen hat der HSV III nicht. Nach dem 2:0 in Rantzau führt die Dritte des HSV nun mit fünf Punkten Vorsprung die Landesliga Hammonia an – und kann sich weiter auf die Dienste von HSV-Präsident Marcell Jansen verlassen. Dieser verlängerte seinen Vertrag um ein Jahr bis 2020. In Rantzau wurde Jansen in der 75. Minute eingewechselt. Es war sein siebter Pflichtspieleinsatz (drei Tore) in dieser Saison.

Altona lässt Federn. Immer spannender wird der Titelkampf in der Oberliga Hamburg. Während Dassendorf (3:0 gegen Osdorf) und Teutonia mit dem überragenden Vierfach-Torschützen Aytac Erman (4:0 gegen Condor) siegten, kam Altona 93 nur zu einem 0:0 gegen Curslack. Unter anderem vergab Top-Scorer Marco Schultz zu lässig einen Strafstoß (27.). Altonas Trainer Berkan Algan dämpfte danach die Erwartungen.„Wir haben gut gespielt, wenig zugelassen, aber unsere Chancen nicht genutzt. Doch unser Ziel vor der Saison war das obere Drittel und eher nicht die ersten drei Plätze. Aber trotzdem wollen wir so lange wie möglich da oben bleiben.“