München. Olympia-Silbergewinner Yannic Seidenberg stört sich an der kurzen Aufmerksamkeitsspanne für Sportarten wie Eishockey oder Handball.

Eishockey-Nationalspieler Yannic Seidenberg hat den Event-Charakter von Sport-Großereignissen beklagt. Dieser mache es für Sportarten abseits des Fußball schwierig, nachhaltig Erfolg zu haben. „Mir kommt es schon so vor, dass wir eine Event-Nation sind. Wenn eine Nationalmannschaft ein bisschen Erfolg hat, dann springen alle drauf und machen auf Fan, aber sobald das Turnier vorbei ist, wissen viele nicht mehr, was abgeht“, sagte der 35 Jahre alte Verteidiger vom Meister EHC Red Bull München dem Internetanbieter „spox.de“ (Dienstag).

Bedauern über verpasste Handball-Medaille

Der Bruder von Stanley-Cup-Sieger Dennis Seidenberg fühlte sich in diesem Zusammenhang bei der abgelaufenen Handball-WM mit dem vierten deutschen Rang an die Olympia-Silbermedaille im Eishockey vor einem Jahr erinnert. „Schade, dass es am Ende nicht zu Bronze oder sogar noch mehr gereicht hat, aber trotzdem haben wir wieder gesehen: Nicht nur der Fußball kann die Menschen mitreißen, auch andere Sportarten.“

Seidenberg kritisiert ebenfalls das Fernsehen

An einen dauerhaften Hype glaubt der Olympia-Silbergewinner indes nicht. Wie andere Profis vor ihm kritisierte er das Fernsehen. „Im Eishockey war ein Schub erkennbar, was Anmeldungen im Nachwuchs angeht, das ist gut und ganz wichtig“, meinte Yannic Seidenberg. „Fakt ist aber auch, dass der kleine Hype recht schnell wieder vorbei ist und im Fernsehen lieber Highlights aus der vierten oder fünften Liga im Fußball gezeigt werden.“