Baden-Baden. Im Kurhaus Baden-Baden wurden Deutschlands Sportler des Jahres auf einer feierlichen Gala ausgezeichnet.

Angelique Kerber und Patrick Lange strahlten auf der Bühne des mondänen Benazetsaals um die Wette. Die Wahl zu Deutschlands Sportlern des Jahres war für die Tennis-Queen und den König der Triathleten der krönende Abschluss nach herausragenden Monaten. Als beste Mannschaft 2018 wurden bei der feierlichen Gala im Kurhaus von Baden-Baden die Olympiahelden der Eishockey-Nationalmannschaft geehrt.

„Das zeigt die Wertschätzung unserer Leistung. Es setzt dem Ganzen die Krone auf“, sagte Kapitän Christian Ehrhoff, der seine Karriere nach dem Silber-Coup von Pyeongchang beendet hatte. Ironman-Weltmeister Lange freute sich über „die höchste nationale Auszeichnung“ am Ende eines Jahres, in dem Kerber mit dem Sieg in Wim­bledon ihren „Tennis-Traum wahr gemacht“ hatte.

Kerber wurde zum zweiten Mal Sportlerin des Jahres

Die 30-Jährige, die bereits 2016 zur Sportlerin des Jahres gewählt worden war, setzte sich mit 1732 Punkten denkbar knapp gegen Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel (1704), die nach einem schweren Trainingsunfall querschnittsgelähmt ist, und Vorjahressiegerin Laura Dahlmeier (Biathlon/1358) durch, die in Südkorea zwei Goldmedaillen gewonnen hatte.

Patrick Lange kam mit seiner Verlobten Julia Hofmann.
Patrick Lange kam mit seiner Verlobten Julia Hofmann. © Bongarts/Getty Images | Alexander Hassenstein

Lange (1529) gewann vor Doppel-Olympiasieger Eric Frenzel (Nordische Kombination/1139) und Zehnkampf-Europameister Arthur Abele (1021). Unverständlicherweise spielte der Hamburger Tennis-Weltranglisten-Vierte Alexander Zverev trotz seines Triumphes beim ATP-Finale keine Rolle, schaffte es nicht unter die Top-Fünf. Der 32-jährige „Eisenmann“ Lange hatte im Oktober auf Hawaii mit einem Fabelweltrekord von unter acht Stunden gewonnen. Noch im Zielbereich machte er seiner Freundin Julia einen Heiratsantrag – mit Happy End: „Sie hat Ja gesagt.“ 2019 soll nun der Hochzeitstermin gefunden werden.

Als Newcomer des Jahres wurde Vinzenz Geiger ausgzeichnet

Auch sportlich will Lange dann wieder angreifen, die Wahl der rund 3000 Mitglieder des Verbandes Deutscher Sportjournalisten dürfte ihm noch mehr Antrieb geben. „Für mich ist das eine unglaubliche Ehre“, sagte er: „Das ist eine weitreichende Wahl und in Deutschland die höchste Auszeichnung, die man als Sportler erhalten kann.“

Dem eingeschworenen Team um Ehrhoff, das sich bei der Wahl mit 2510 Punkten gegen die Eiskunstlauf-Olympiasieger Aljona Savchenko und Bruno Massot (1661) sowie den Ruder-Achter (1011) durchsetzte, fehlten in Südkorea zwar 55,5 Sekunden zum größten aller Wunder. Doch mit ihrem historischen Sturmlauf ins Endspiel (3:4 nach Verlängerung gegen Russland) hatte die Nationalmannschaft ihren Sport auf spektakuläre Art und Weise ins Rampenlicht gerückt. „Sie haben ein ganzes Land elektrisiert“, sagte Verbandspräsident Franz Reindl.

Als Newcomer des Jahres wurde Vinzenz Geiger (Oberstdorf) ausgezeichnet, der mit den Kombinierern in Pyeongchang Olympia-Gold im Teamwettbewerb gewonnen hatte. Der Titel als Trainer des Jahres ging an Bahnrad-Bundestrainer Detlef Uibel.